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Ja! Großes will ihr erhabener Sinn
— Nicht längerhin soll es nachten:
„Ist man auch Herrin — so ist darum
Der Jägersmann nicht zu verachten!"
Sie fühlt das gewaltige Wehen der Zeit,
Des Geistes billig Verlangen
Und will sich den Rechten des Volkes noch heut
Versöhnen mit heißem Umfangen.
Erleuchtete Freiin! Kaum daß sie es denkt.
Verläßt sie mit hastigem Schritte
Der Väter uralten Stammsitz und lenkt
Schnurstracks nach des Waldes Mitte.
Der braune Bursche im grünen Kleid
Fühlt sich so seltsam beweget,
Auch ihn hat die heißere Strömung der Zeit
Allmächtig erfaßt und erreget!
Er will nicht länger — ein schnöder Knecht,
Da drunten verkommen, verderben,
Es treibt ihn hinauf — sein gutes Recht
Mit Manneskraft zu erwerben!
Was hoch in den Burgen aufgeblitzt,
Was gereifet in niedrigen Hütten:
Die brennende Frage — sie findet anitzt
Sich Plötzlich in Waldes Mitten!
Erwachen der Freiheit.
Dein Altherkömmlichen stellet sich jäh'
Die markige Volkskraft entgegen,
Verkörpert erschaut man den Kampf der Idee
Auf mitternüchtigeu Wegen!
Wie dann sich vereinte die Meinung der Zwei
Zu einer — will ich verschweigen:
„Der Hörige ward frei — ja freier als frei —
Die stolze Freiin — leibeigen!" I. u>.
Ein unbewegliches Gut.
(Ein jovialer junger Mann kommt in ein Bankgeschäft
und bittet um ein Darlehen auf ein unbewegliches Gut.)
Verwaltungsrath: „Wo haben Sie denn ein unbe-
wegliches Gut?" — Junger Mann: „Ich — ich habe in
Petersburg einen enorm reiche», alten Onkel, der General
Ja! Großes will ihr erhabener Sinn
— Nicht längerhin soll es nachten:
„Ist man auch Herrin — so ist darum
Der Jägersmann nicht zu verachten!"
Sie fühlt das gewaltige Wehen der Zeit,
Des Geistes billig Verlangen
Und will sich den Rechten des Volkes noch heut
Versöhnen mit heißem Umfangen.
Erleuchtete Freiin! Kaum daß sie es denkt.
Verläßt sie mit hastigem Schritte
Der Väter uralten Stammsitz und lenkt
Schnurstracks nach des Waldes Mitte.
Der braune Bursche im grünen Kleid
Fühlt sich so seltsam beweget,
Auch ihn hat die heißere Strömung der Zeit
Allmächtig erfaßt und erreget!
Er will nicht länger — ein schnöder Knecht,
Da drunten verkommen, verderben,
Es treibt ihn hinauf — sein gutes Recht
Mit Manneskraft zu erwerben!
Was hoch in den Burgen aufgeblitzt,
Was gereifet in niedrigen Hütten:
Die brennende Frage — sie findet anitzt
Sich Plötzlich in Waldes Mitten!
Erwachen der Freiheit.
Dein Altherkömmlichen stellet sich jäh'
Die markige Volkskraft entgegen,
Verkörpert erschaut man den Kampf der Idee
Auf mitternüchtigeu Wegen!
Wie dann sich vereinte die Meinung der Zwei
Zu einer — will ich verschweigen:
„Der Hörige ward frei — ja freier als frei —
Die stolze Freiin — leibeigen!" I. u>.
Ein unbewegliches Gut.
(Ein jovialer junger Mann kommt in ein Bankgeschäft
und bittet um ein Darlehen auf ein unbewegliches Gut.)
Verwaltungsrath: „Wo haben Sie denn ein unbe-
wegliches Gut?" — Junger Mann: „Ich — ich habe in
Petersburg einen enorm reiche», alten Onkel, der General
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Erwachen der Freiheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 59.1873, Nr. 1468, S. 79
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg