110
Ein Mode-Engel.
Es liegt sich nirgendwo so nett,
Ms wie in einem Himmelbett';
Gar Mancher liegt im Himmelbett',
Im Himmel aber ist er net. Crajsus.
Die Baura, die hent H anders g'meint,
Se thnn sich lang beschaue
Den Uhland, nachher sehe se
Sich an die stolze Franc.
Doch wer das Weib do unte sei,
Hot Koiner sage welle.6)
„Narr"! moint der Hansjörg d'rans, „dui?) werd',
Schätz wohl, sei Frau vorstellc."
„Wir gratulircn, Herr Gehcimerath, herzlich dazu, mr
Ihr noch so junger Herr Sohn die schöne Amtsgerichts!
arztstelle zu Hallburg erhalten hat!" — „Mir brauche!
Sie nicht zu gratnliren — und meinem Sohne auch nicht, ^
da ist nur und allein den Hallburgern zu gratulircn! Vek
stehen Sie mich?"
„Und troffen 3) ist er!" sagt der Ein'
„'S könnt währle^) sein net besser;
I moin i müeß mei Kapp' rathua:5)
Guote Marge, Herr Professer!"
Jetzt ganget^) se um's Denkmal 'rum;
Do stoht er still der Heiner:
„Wer send de and're zwoi? was moinst?
Ja, gelt! des sag mer Einer!"
Der Hansjörg kratzt sich hintcr'm Ohr,
Hot welle 6) sei no klüger: —
„Die — hübe und die — drübe ist
Sei' Schwäg'rin und sei' Schwieger!" P. L.
3> troffen — getroffen, wohlgetroffen. — 4) währte irr wahr-
lich. — 5) rathua — herunterthun, herunterziehen. — 6) welle —
wollen. — 7) dui — diese. — 8) ganget — gehen.
Widerspruch.
„Ich sage Dir, Hulda ist ein wahrer Engel!" — „Allel
dings, aber einer, der bereits die Flügel hängen läßt."
Vater-Stolz.
Ein Mode-Engel.
Es liegt sich nirgendwo so nett,
Ms wie in einem Himmelbett';
Gar Mancher liegt im Himmelbett',
Im Himmel aber ist er net. Crajsus.
Die Baura, die hent H anders g'meint,
Se thnn sich lang beschaue
Den Uhland, nachher sehe se
Sich an die stolze Franc.
Doch wer das Weib do unte sei,
Hot Koiner sage welle.6)
„Narr"! moint der Hansjörg d'rans, „dui?) werd',
Schätz wohl, sei Frau vorstellc."
„Wir gratulircn, Herr Gehcimerath, herzlich dazu, mr
Ihr noch so junger Herr Sohn die schöne Amtsgerichts!
arztstelle zu Hallburg erhalten hat!" — „Mir brauche!
Sie nicht zu gratnliren — und meinem Sohne auch nicht, ^
da ist nur und allein den Hallburgern zu gratulircn! Vek
stehen Sie mich?"
„Und troffen 3) ist er!" sagt der Ein'
„'S könnt währle^) sein net besser;
I moin i müeß mei Kapp' rathua:5)
Guote Marge, Herr Professer!"
Jetzt ganget^) se um's Denkmal 'rum;
Do stoht er still der Heiner:
„Wer send de and're zwoi? was moinst?
Ja, gelt! des sag mer Einer!"
Der Hansjörg kratzt sich hintcr'm Ohr,
Hot welle 6) sei no klüger: —
„Die — hübe und die — drübe ist
Sei' Schwäg'rin und sei' Schwieger!" P. L.
3> troffen — getroffen, wohlgetroffen. — 4) währte irr wahr-
lich. — 5) rathua — herunterthun, herunterziehen. — 6) welle —
wollen. — 7) dui — diese. — 8) ganget — gehen.
Widerspruch.
„Ich sage Dir, Hulda ist ein wahrer Engel!" — „Allel
dings, aber einer, der bereits die Flügel hängen läßt."
Vater-Stolz.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Widerspruch" "Mode-Engel" "Vater-Stolz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 59.1873, Nr. 1472, S. 110
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg