Fliegende Blätter (59.1873 (Nr. 1459-1484))

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Reclame.
stosf sich mit Ihnen verbunden hat, was sie gewiß auch an dem
säuern Geschmack gemerkt haben werden.
Ergebener."
-t- *
-i-
Brief des Schuhmachermeisters F. an Herrn L. in Algier.
„Ihr Brief hat hier viel Aufsehen für unfern Verein er-
regt: wir haben bereits dadurch 10 neue Mitglieder. Der Herr
Direktor hat Ihnen bereits vor acht Tagen selbst geschrieben.
Ich bin übrigens nicht seiner Ansicht, er drückt Alles zu gelehrt
für mich aus. Ich denke als Schuhmachermeister einfacher,
i auch über Naturheilverhältnissc. Das Wasser ist allerdings
! von Ihrer Brust verdunstet. Nun wissen Sie aber auch jedenfalls,
! daß man durch feuchte Luft Alles vergrößert sieht. Der Löwe


hat Sie also in Ihrem Dunste vergrößert gesehen und hat Sie
deßhalb für ein Ungcthüm gehalten. Darüber ist er so er-
schrocken, daß er sofort die Flucht ergriffen hat. Ist das nicht
viel einfacher und in Folge dessen naturgemäßer? Denn das
Einfache ist stets das Naturgemäße. Uebrigens habe ich Ihnen
mitzutheilen, daß Sic in einiger Zeit ans Beschluß des Vereins
das Diplom als Ehrenmitglied erhalten werden.
Ihr cv «

Der Husar.


„Nun Hab' ich geschworen, nun bin ich Soldat;
Rasch her mit Roß und Husarenstaat!
Mein Lieb' ist gezogen nach Süden hinab,
Und ihm reit' ich nach, bis gefunden ich's Hab.
Ihm nach will ich reiten, hier bleib' ich nicht mehr.
Frau Mutter, nun weinet nicht allzusehr!" —
D'rauf zog er umher so manches Jahr,
Er suchte sein Liebchen noch immerdar.
Er ritt wohl kreuz und quer durch's Land,
Doch nimmer den rechten Weg er fand.
Er hielt und frug vor jedem Krug,
That seufzend manchen schweren Zug.
Doch siehe, bei jedem neuen Glas
Das Seufzen er immer mehr vergaß.
Und Wunder! bei jedem neuem Krug
Zuletzt er nur nach dem Weine frug.
Ja, endlich verlernt er das Suchen gar —
Die Lieb' war verflogen, es blieb — „der Husar!"
G. F. Siebenhoff.