Fliegende Blätter (59.1873 (Nr. 1459-1484))

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eikampf.
denkt der Praktikant, und cs dnrchschancrt ihn bei diese,«
Gedanken; doch ist ihm die Idee, einen so -renommirte«
Bierfisch an die Angel zu kriegen, nicht weniger einschmeichelnd,
als dem Andern, und so rüstet er sich zu dem harten
Strauß. — Abends, kurz vor der bestimmten Zeit, findet sich
der Landrichter im goldnen Stern ein. „Frau Wirthin, heut'
schenken Sie dem Praktikanten und dem Thierarzt nichts als
Brunnenwasser in's Krügel!" — „Aber Herr Landrichter!"
— „Auf meine Verantwortung!"

„Ja was saufen denn Sie?" — „Und was saufen denn Sie?
Ah, ah, ah! Wenn nur der Teufel den Landrichter-!"
Der aber nimmt Hut und Stock und sagt: „Die Polizeistund'
ist vorüber, guten Abend, meine Herrn!"

„Aber ist's denn wirklich wahr, was ich höre," sagt
eines Tages der Herr Landrichter zum Thierarzt, einem
Biertrinker der seinesgleichen sucht, „der neue Praktikant
säuft Sie untern Tisch?" — „Was? mich? der Praktikant?"
— „Wissen Sie was, ich will Ihnen einen Vorschlag machen!
Heut Abend fordern Sie den Praktikanten zu einem Wetttrinken.
Passen Sie auf! Im Stern giebt's nur steinerne Krügel mit
Deckeln. Sietrinken nichts als Wasser! Vcrstch'n Sie mich?
Mit der Wirthin will ich's schon abkarten." — „Wasser,"
denkt der Thicrarzt, und es schüttelt ihn. Aber der Gedanke,
einen so gefährlichen Rivalen ansznstcchen, ist zu verlockend
und so geht er auf die Idee des Landrichters ein. — Wenige
Minuten später begegnet der Landrichter dem Praktikanten.

„Wissen Sie's schon, Herr Praktikant?" — „Was, Herr
Landrichter?" — „Daß Sie der Thierarzt heute Abend zu
Schanden trinken will. Ich Hab' ihn dazu verleitet. Passen
Sie auf. Im Stern giebt's nur steinerne Krügel mit Deckeln.
Sie trinken nichts als Wasser! Versteh',, Sie mich?
Mit der Wirthin will ich's schon abkarten!" — „Wasser,"

Der Zweikampf beginnt; Thierarzt und Praktikant saufen
mit Todesverachtung, aber warm will Keiner werden und unter',, i
Tisch fällt anch Keiner. Da schauen sie sich endlich in die Krügel:

Ein Zw