^ 190 Mädchenlieder.
Da mußt' ich Plötzlich von ungefähr
Zur Seite hinüber sehen;
Wie wurden mir Herz und Augen so schwer
Ich fand meinen Schatz dort stehen.
Er stand in seinen Mantel verhüllt,
Die Hände zur Brust geschlossen,
Den Kopf erhoben, als wie ein Bild
Ans dunkelem Erze gegossen.
Er blickte mich starr und düster an
Wie damals, da wir uns schieden;
Um meine Andacht war's gethan
Mit ihrem heiligen Frieden.
Wohl kniet' ich nieder am Hochaltar,
Mein Herze hört' ich schreien:
O Kaspar, Melchior, Balthasar,
Hilft Keiner von euch Dreien?
Ans Wiederseh'n!
Wenn dich mit schwerer Tageslast
Die Welt da draußen drängt,
So weißt du, wer zur Abendrast
In Freuden dich empfängt!
Wohin dein irrer Fuß auch geht,
Durch Länder, fremd und fern,
Du weißt, daß immer mein Gebet
Dir folgt als treuer Stern!
Die das Geschick so hoch erhob.
Wird nie ganz elend sein,
Vom Glanz, der in die Nacht zerstob,
Blieb ihr ein lichter Schein.
Und sah ich dich verloren geh'n,
Du, mein geliebtes Glück,
Den festen Trost auf Wiederseh'n
Ließ deine Wucht zurück.
Aus Wettergraus und Sonnenbrand,
Aus all' der fremden Qual,
Empfängt dich froh dein Heimathland,
Dein stilles, grünes Thal.
Ist dir manch stolzes Glück zerschellt, —
Ein stilles bleibt dir hier,
Schlügt doch kein Herz in aller Welt
So treu als meines dir!
Die Verlassene.
Aus schweren Träumen wach' ich auf, -
Er kam die Nacht zu mir;
Nun dämmert grau der Tag herauf.
Und einsam bin ich hier.
Mädchenlieder.
Es war so bleich sein Angesicht,
Verworren hing sein Haar,
Doch schien sein Auge mild und licht,
Doch klang sein Wort so klar.
Er sprach zu mir von alter Zeit,
Von Sang und Spiel und Tanz;
Er bot, von Blüthen überschneit,
Mir einen grünen Kranz. . . .
Aus schweren Träumen wach' ich auf,
Er kam die Nacht zu mir,
Nun dämmert grau der Tag herauf,
Und einsam bin ich hier.
Aus dem Gerichtssaal.
„Also der Angeklagte hat Ihnen, als Sic Posten standen,
eine Cigarre angeboten?" — „Jawohl, Herr Präsident!" —
„Sie verweigerten die Annahme des Geschenkes?" — „Zu
Befehl, Herr Präsident!" — „Und was gab er Ihnen darauf
zur Antwort?" — „Sie sind ein Schafskopf, Herr Präsident!"
Frage und Antwort.
„Warum sind die Diebe oft gescheidter als die Aerzte?"
— „Wenn sie fvrtgehen, wissen sie ganz genau, was den
Leuten fehlt!"
Wie der Nazi das Tanzen gelernt hat.
Da mußt' ich Plötzlich von ungefähr
Zur Seite hinüber sehen;
Wie wurden mir Herz und Augen so schwer
Ich fand meinen Schatz dort stehen.
Er stand in seinen Mantel verhüllt,
Die Hände zur Brust geschlossen,
Den Kopf erhoben, als wie ein Bild
Ans dunkelem Erze gegossen.
Er blickte mich starr und düster an
Wie damals, da wir uns schieden;
Um meine Andacht war's gethan
Mit ihrem heiligen Frieden.
Wohl kniet' ich nieder am Hochaltar,
Mein Herze hört' ich schreien:
O Kaspar, Melchior, Balthasar,
Hilft Keiner von euch Dreien?
Ans Wiederseh'n!
Wenn dich mit schwerer Tageslast
Die Welt da draußen drängt,
So weißt du, wer zur Abendrast
In Freuden dich empfängt!
Wohin dein irrer Fuß auch geht,
Durch Länder, fremd und fern,
Du weißt, daß immer mein Gebet
Dir folgt als treuer Stern!
Die das Geschick so hoch erhob.
Wird nie ganz elend sein,
Vom Glanz, der in die Nacht zerstob,
Blieb ihr ein lichter Schein.
Und sah ich dich verloren geh'n,
Du, mein geliebtes Glück,
Den festen Trost auf Wiederseh'n
Ließ deine Wucht zurück.
Aus Wettergraus und Sonnenbrand,
Aus all' der fremden Qual,
Empfängt dich froh dein Heimathland,
Dein stilles, grünes Thal.
Ist dir manch stolzes Glück zerschellt, —
Ein stilles bleibt dir hier,
Schlügt doch kein Herz in aller Welt
So treu als meines dir!
Die Verlassene.
Aus schweren Träumen wach' ich auf, -
Er kam die Nacht zu mir;
Nun dämmert grau der Tag herauf.
Und einsam bin ich hier.
Mädchenlieder.
Es war so bleich sein Angesicht,
Verworren hing sein Haar,
Doch schien sein Auge mild und licht,
Doch klang sein Wort so klar.
Er sprach zu mir von alter Zeit,
Von Sang und Spiel und Tanz;
Er bot, von Blüthen überschneit,
Mir einen grünen Kranz. . . .
Aus schweren Träumen wach' ich auf,
Er kam die Nacht zu mir,
Nun dämmert grau der Tag herauf,
Und einsam bin ich hier.
Aus dem Gerichtssaal.
„Also der Angeklagte hat Ihnen, als Sic Posten standen,
eine Cigarre angeboten?" — „Jawohl, Herr Präsident!" —
„Sie verweigerten die Annahme des Geschenkes?" — „Zu
Befehl, Herr Präsident!" — „Und was gab er Ihnen darauf
zur Antwort?" — „Sie sind ein Schafskopf, Herr Präsident!"
Frage und Antwort.
„Warum sind die Diebe oft gescheidter als die Aerzte?"
— „Wenn sie fvrtgehen, wissen sie ganz genau, was den
Leuten fehlt!"
Wie der Nazi das Tanzen gelernt hat.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie der Nazi das Tanzen gelernt hat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 59.1873, Nr. 1482, S. 190
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg