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Seydlitz in Go th a.
Eintausend fünfhundert Dragoner, Husaren
Die ganze gewaltige Kriegsmacht waren.
Vor welcher Soubise mit achttausend Manu
Wie'n heuriger Hase zu laufen begann;
Schon waren sie alle im weiten Feld,
Und im leeren Saale stand Scydlit;, der Held,
Ma llieu r.
Sah schmunzelnd das leckere Mahl sich an,
Aus dem Munde nahm er die Pfeife dann.
Sprach lachend zu seinen Offizieren:
„Meine Herrn, wenn's gefällig ist zu diniren!
Laßt sie laufen zum Teufel — müd' sind wir ja doch.
Wir kriegen die Kerls ein andermal noch!"
Karl illritbrrdjt
Letzter Trost.
„So ein Pech ist noch nicht dagclvcscn! Wird mir gestern
wein Hut vertauscht und ich vcrgeß', meine Karte vorher —
'rauszunehmen!"
„O, ich Unglücklicher, Alles mißglückt mir! Mein Schicksal
ist nicht zum. Aushalten! Doch ein Trost bleibt mir: wenn
alle Stricke reißen, häng' ich mich auf!"
Perüke statt Turban auf wolligem Schädel,
Dort schwang ein Friseur einen Fliegenwedel,
Im Pudermantel kam dort eine Dame
Und legte den Schminktopf zu anderem Krame
In den Reisewagen, dort sprang ein Koch,
Einen Sonnenschirm spannend, — nach Salben roch
Und duftigen Wassern die ganze Straße;
Der Papagei saß ans des Pudels Nase.
Das schob sich und stolperte, polterte, rollte,
Das guickte und kreischte und bellte und tollte.
Und dazwischen klangs: „tratarantanta.
Der Sehdlitz ist da, der Scydlitz ist da!"
Seydlitz in Go th a.
Eintausend fünfhundert Dragoner, Husaren
Die ganze gewaltige Kriegsmacht waren.
Vor welcher Soubise mit achttausend Manu
Wie'n heuriger Hase zu laufen begann;
Schon waren sie alle im weiten Feld,
Und im leeren Saale stand Scydlit;, der Held,
Ma llieu r.
Sah schmunzelnd das leckere Mahl sich an,
Aus dem Munde nahm er die Pfeife dann.
Sprach lachend zu seinen Offizieren:
„Meine Herrn, wenn's gefällig ist zu diniren!
Laßt sie laufen zum Teufel — müd' sind wir ja doch.
Wir kriegen die Kerls ein andermal noch!"
Karl illritbrrdjt
Letzter Trost.
„So ein Pech ist noch nicht dagclvcscn! Wird mir gestern
wein Hut vertauscht und ich vcrgeß', meine Karte vorher —
'rauszunehmen!"
„O, ich Unglücklicher, Alles mißglückt mir! Mein Schicksal
ist nicht zum. Aushalten! Doch ein Trost bleibt mir: wenn
alle Stricke reißen, häng' ich mich auf!"
Perüke statt Turban auf wolligem Schädel,
Dort schwang ein Friseur einen Fliegenwedel,
Im Pudermantel kam dort eine Dame
Und legte den Schminktopf zu anderem Krame
In den Reisewagen, dort sprang ein Koch,
Einen Sonnenschirm spannend, — nach Salben roch
Und duftigen Wassern die ganze Straße;
Der Papagei saß ans des Pudels Nase.
Das schob sich und stolperte, polterte, rollte,
Das guickte und kreischte und bellte und tollte.
Und dazwischen klangs: „tratarantanta.
Der Sehdlitz ist da, der Scydlitz ist da!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Seydlitz in Gotha" "Malheur" "Letzter Trost"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 64.1876, Nr. 1590, S. 15
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg