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Mcin Glücf.

Wohl klangen die Becher, ich hört' es nicht,

Ich sah nur Dein zauberhaft' Lächeln,

Ich sah, wie sie buhlten um Deinen Blick,

Du wehrtest mit schelmischem Fächeln.

Und voller Entzücken rief es in mir:

Lubina, Du glanzvolle, hehre!

Und mein ist der süße, himmlische Leib
Und Dein Herz voll Liebe und Ehre!

Ha seht, wie sie buhlen um Deine Gunst,

Ha, wie sie sich drehen und bücken.

Mein Weib hat für jeden ein schelmisches Wort
Und Alles geräth in Entzücken.

Umkreist sie nur immer, es schmerzt mich nicht.
Ich fühle nicht Zweifel noch Bangen,

Und beugt Euer Knie und seufzet dabei.

Vor heimlichem Siindervcrlangen!

O wisset, Ihr Edlen, und staunet mich an:

Dieses Weib, ich Hab' es gefunden
In eines leibeigenen Bauern Haus,

Und ach in trübseligen Stunden!

Und heute entzückt Euch dasselbe Weib,

Die Königin all' Eurer Herzen,

Und Keiner von Euch sieht de» Augen an
Die Thronen dereinst und die Schmerzen!"

So sprach ich laut und sie neigte das Haupt,

Ich fühlte die wehenden Locken;

Ein Kuß auf das ambraduftendc Haar,

Bethaut von den glänzenden Flocken.

Nun sind wir daheim und der Schlitten hält,

Laut wiehern die feurigen Rosse,

Und die Knechte kommen mit Fackellicht
Aus dem alten Familienschlosse.

„Wie gehts meinem Kinde?" so fragt mein Weib
Der Frauen treu dienende Schaaren;

„Jst's fröhlich, ist's munter, ist es gesund.
Indessen beim Tanze wir waren?"

Sie wartet's nicht ab, flink eilt sie hinein
In das heimisch duftende Zimmer,

Und der Pelz fällt ab und das Atlaskleid
Und der Perlen strahlender Schimmer.

Und nun sitzt sie da, meine süße Frau,

In dem grauen, dem einfachen Kleide,

Die Wange geröthet von weiter Fahrt
Durch den Schnee und Sturm auf der Haide.

„O sieh' nur den Knaben, das Engelskind,

Wie er trinkt in durstigen Zügen,

Jndeß er die Beinchen behaglich streckt!"

Und die Mutter lacht vor Vergnügen.

Du himmlisches, nie vergängliches Bild
Vor dir laß mich anbetend knie'n,

Und Wonnen, Andacht und Hochgefühl
Laß durch meine Seele mir ziehen!

Du warst, o mein Weib, im schimmernden Saal,
Warst die schönste von allen Frauen,

Doch hier, daheim, im engen Gemach
Bist du noch viel schöner zu schauen!

Denn ach, es versinkt die irdische Lust
Und der glänzende Tand hieniedcn.

Denn Alles ist eitel und Alles falsch,

Doch nimmer das Glück und der Frieden!

Antwort auf die Frage in voriger Nummer.

Firdnsi (Führ' Du sie).

Naturwissenschaftliches.

Lehrer: „Fritzchcn, sage mir, welches ist das besondere
Merkmal des Hundes, das ihn von andern Thiercn unter-
scheidet?" — Fritzchcn: „Das Steuerzeichen!"

Ein Geburtstagsgeschenk.

Mutter: „Sage mir, liebes Kind, womit könnte ich Dir
zu Deinem elften Geburtstage eine recht große Freude machen?"
— Tochter (verlegen): „Mama, schenke mir recht viele Ent-
schuldigungszettel für Arbeiten und für's Zuspätkommen in die
Schule!" -
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Mein Glück"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Sorge
Mantel <Motiv>
Stuhl <Motiv>
König
Königin
Säugling <Motiv>
Karikatur
Himmelbett
Sitzen <Motiv>
Satirische Zeitschrift

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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Fliegende Blätter, 64.1876, Nr. 1597, S. 70

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