Unverschämt.
Der alte Postillon.
197
A.: „Schön, daß ich Sie endlich treffe; Sie gehen mir
heute schon den ganzen Tag im Kopf herum." — B.: (auf
feine Stiefel zechend): „D'rum sind meine Stiefel so schmutzig."
Beruhigung.
Vater: „Zu Deinem Geburtsfcst, Sarah, schenk' ich Dir
hicscn Pcrlenschmuck!" — Sarah: „Aber, Vater, weißt Du
, Herrn nicht, daß Perlen Thronen bedeuten?" — Vater: „Fercht'
I Dich nicht, die bedeuten nix, — die sind falsch."
Das ist der alte Postillon,
Der dort mit der rothen Nasen,
Der an die vierzig Jahre nun schon
Das Horn so trefflich geblasen.
Er blies es im Lenz und zur Sommerzeit,
Wenn bunt sich färbte des Herbstes Kleid,
Wenn fußhoch lag der Winterschnee —
Und die rothe Nase, o weh, o weh,
Ja, ja, die rothe Nasen,
Die hat er sich richtig crblasen.
Sechs Meilen hin, sechs Meilen her,
Durch sieben Dörfer gekommen,
Frisch, Schwager, sonst hält's mit dem Blasen schwer.
Einen wackern Trunk Euch genommen!
Schier dreißig Jahre bist du alt,
Wie hat's so hell über Feld geschallt!
Ihr blast wohl auch andere Stückchen, he?
Und die rothe Nase, o weh, o weh,
Ja, ja, die rothe Nasen,
Die hat er sich richtig erblasen.
Ein Silberstückchen? Den besten Dank!
Versteht sich, als Trinkgeld gegeben!
Da laß' ich den Herrn frisch, fröhlich und frank
Im Sendenhorstcr *) eins leben!
Es zogen drei Bursche wohl über den Rhein —
Zum ersten, zum zweiten, zum dritten schenkt ein!
*) Ein vortrefflicher, zu Sendenhorst im Münsterlande gebrannter Schnaps.
Der alte Postillon.
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A.: „Schön, daß ich Sie endlich treffe; Sie gehen mir
heute schon den ganzen Tag im Kopf herum." — B.: (auf
feine Stiefel zechend): „D'rum sind meine Stiefel so schmutzig."
Beruhigung.
Vater: „Zu Deinem Geburtsfcst, Sarah, schenk' ich Dir
hicscn Pcrlenschmuck!" — Sarah: „Aber, Vater, weißt Du
, Herrn nicht, daß Perlen Thronen bedeuten?" — Vater: „Fercht'
I Dich nicht, die bedeuten nix, — die sind falsch."
Das ist der alte Postillon,
Der dort mit der rothen Nasen,
Der an die vierzig Jahre nun schon
Das Horn so trefflich geblasen.
Er blies es im Lenz und zur Sommerzeit,
Wenn bunt sich färbte des Herbstes Kleid,
Wenn fußhoch lag der Winterschnee —
Und die rothe Nase, o weh, o weh,
Ja, ja, die rothe Nasen,
Die hat er sich richtig crblasen.
Sechs Meilen hin, sechs Meilen her,
Durch sieben Dörfer gekommen,
Frisch, Schwager, sonst hält's mit dem Blasen schwer.
Einen wackern Trunk Euch genommen!
Schier dreißig Jahre bist du alt,
Wie hat's so hell über Feld geschallt!
Ihr blast wohl auch andere Stückchen, he?
Und die rothe Nase, o weh, o weh,
Ja, ja, die rothe Nasen,
Die hat er sich richtig erblasen.
Ein Silberstückchen? Den besten Dank!
Versteht sich, als Trinkgeld gegeben!
Da laß' ich den Herrn frisch, fröhlich und frank
Im Sendenhorstcr *) eins leben!
Es zogen drei Bursche wohl über den Rhein —
Zum ersten, zum zweiten, zum dritten schenkt ein!
*) Ein vortrefflicher, zu Sendenhorst im Münsterlande gebrannter Schnaps.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unverschämt" "Der alte Postillon" "Beruhigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 64.1876, Nr. 1613, S. 197
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg