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Der alte Postillon.

Verloren und gewonnen.

Der guten Dinge sind drei, juchhe!

Und die rothe Nase, o weh, o weh.

Ja, ja, die rothe Nasen,

Die hat er sich richtig erblasen.

Wie war die Liescl ein herziges Ding,

Und hörte so gerne das Blasen!

Noch einmal so gut „Mein Schätzelein" ging,

Wenn Liescl gelugt auf die Straßen.

Und wie es gekommen und wie es gescheh'n.
Tagtäglich mußten wir Beide uns seh'n.

Da keifte die Mutter, o weh, o weh.

Einem Trinker gcb' ich mein Kind nicht zur Eh';

Ja, ja, eine rothe Nasen,

Kein Liefet Hab' ich mir erblascn.

Ein alter, einsamer Hcrbstgcsell,

Was kann cs da Großes verschlagen!

So lang' ich blase mein Hörnchen hell,

Soll auch der Trunk mir behagen!

So glühe stets rother in rosigem Schein,

Was kann da denn sein, was kann da denn sein?

Und legt ihr in's Grab mich dereinst, so steh'

Auf dem Steine: Hier ruht er, o weh, o weh.

Der nur eine rothe Nasen,

Sonst nichts, sich im Leben erblasen!

' ' F. Gicse.

Verloren und gewonnen.

und ihre zwei Buben Nudeln zu backen. „Aber, Marcili, wo
denkst denn hin? Das ist ja viel zu wenig für drei Mann.
Die Nudel langen ja nicht einmal für einen!" — Marcili:
„Geh' weiter! den Saumag'n möcht' ich auch seh'n, der die
Portion Nudeln allein fressen könnt'!" — Mühlefranzsepp:
„Da braucht man kein' Saumag'n dazu; cs gilt gleich an
Grosch'n, ich werd' allein damit fertig!" ■— Mareili:
„'s gilt! Aber Du wirst's seh'n, Du zwingst's net." — Der
Mühlefranzsepp beginnt seine Arbeit mit beneidenswerthem Appetit,
die fetten Nudeln munden ihm vortrefflich, — so gut hat's ihm
lange nicht mehr geschmeckt. Marcili sucht sich schon mit dem
Gedanken vertraut zu machen, daß sie den Groschen verliere.
Da, endlich! Nachdem er stark zwei Drittheile der Nudeln ver-
sorgt hatte, kann er nicht mehr weiter. Bedächtig legt er die

Gabel weg, zieht seinen letzten Groschen aus der Tasche,
legt ihn auf den Tisch und sagt schmunzelnd: „Marcili, da ist
der Grosch'n, ich hab's verspielt; das hält' ich aber nicht ge-
glaubt!" — Marcili (langt mit erfreutem Herzen nach dem
Groschen): „Ich hab's ja gleich g'sagt, daß's nit möglich ist,
— 's nächste Mal nimmst Dich b^scr in Acht, 'vor Du wieder
so a' dumme Wett' machst!"

Gaunerstr eich.

In einem Kaffeehaus benimmt sich ein Gast so unanständig,
daß ihn der Wirth vor die Thüre auf die Straße setzt. Der
Hinausgeworfene entschuldigt sich wegen des Vorfalles bei dem
Wirthe, — er. sehe ein, daß er sich unanständig benommen,
und bittet ihn schließlich, er möchte so freundlich sein — da er
sich vor den Herren da drinn' schäme, wieder hincinzugchcn —
ihm seinen Ucbcrzichcr, den er im Lokal hängen gelassen, hcraus-
zugebcn — dort am zweiten Nagel rechts hänge er. Der Wirth
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Verloren und gewonnen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Wette
Nahrungsaufnahme <Motiv>
Groschen
Herd
Karikatur
Mehlspeise
Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Dampfnudel

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 64.1876, Nr. 1613, S. 198

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