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3. Handlungen, sowie von allen Postämtern und
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Erscheinen wöchentlich einmal. Preis des Bandes

(26Nummern) excl. Porto 6 Mark 70Pfg., bei LXVII.ßlf.

dircctem Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfennige.

Unter dem Bette.

(Schluß.)

Die Audienz verlief nach Wunsch; die erbetene Erlanbniß
wurde ertheilt. Eine Viertelstunde später stand Erpel im Victoria-
Hötel der schönen Ludmilla gegenüber, welche in einem reizenden
Morgenkleide beim Frühstück saß.

„Gut, daß Sic Wort halten, lieber Freund!"

Lieber Freund! Erpel sah sich ängstlich um, ob der
Kellner, welcher ihn hereingeführt hatte, schon wieder hinaus-
gegangen sei. Wenn cs Jemand gehört hätte!

„Aber so setzen Sie sich doch, hierher, zu mir! So!
und nun hören Sie! Ich weiß es, Sie haben gestern schlecht
von mir gedacht, weil ich Anfangs freundlich auf die Fadaisen
jenes Herren einging; und um so mehr war es Ihnen nachher
unlieb, daß Sie um meinetwillen Ihre Hand zu einer Lüge
darbieten mußten- Stille, keinen Widerspruch! Jetzt ver-
lange ich keine Unwahrheiten mehr von Ihnen. Sie wußten
gestern aber nicht, daß ich jenen Herrn nicht beleidigen durfte,
ohne mir selbst auf's Höchste zu schaden; jener Herr, den ich
zufällig von: Ansehen kenne, ohne seinen Namen zu wissen, ist
der Cabinetssccretär des Kronprinzen. Ich komme nun hierher,
um hier zum ersten Male zu gastiren; was aber aus mir
geworden wäre, wenn ich die Eitelkeit jenes Mannes vorher
verletzt hätte, und wenn es dem Empfindlichen dann gelungen
wäre, den Kronprinzen und durch ihn den ganzen Hof von
vornherein gegen mich einzunehmen — das können Sie gar nicht
ermessen. Wie oft hängt nicht unsere Bühnen-Existenz von
solchen kleinen Zufälligkeiten ab!"

„Aber ich dächte, Sic hätten mit Ihrem gestrigen Manöver
doch gar nichts gewonnen; denn ich meine, es wäre doch ganz
dasselbe gewesen, wenn Sie ihm gleich gesagt hätten, daß er
ein Unverschämter sei, oder wenn Sie sich ihm unter dem
Borwande entzogen, einen schlafenden Gatten zu besitzen!"

„Glauben Sie nur das nicht! Sie kennen die Eitelkeit
dieser Herren nicht. Gestern kannte er mich offenbar nicht; jetzt
wird er mich wiedererkennen müssen, und daun wird sein ganzes
Benehmen gegen mich davon abhängig sein, ob er sich noch Hoff-
nungen macht oder nicht. Und nun merken Sie wohl auf!
Hätte ich gestern verdientermaßen seine Zudringlichkeiten zurück-
gestoßen, so würde er seine Eitelkeit verletzt fühlen und sich zu
rächen suchen, sobald er erfährt, mit wem er zu thun gehabt
hat. Nun aber bin ich ihm durch eine List entwischt; sobald

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Unter dem Bette"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Pfarrer <Motiv>
Zylinder <Kopfbedeckung>
Gespräch <Motiv>
Sängerin <Motiv>
Karikatur
Hotel <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 67.1877, Nr. 1669, S. 17
 
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