I
Nebukadnezars Klagelied.
Schon sieben Jahre ungefähr
Lauf ich nun als ein Ochs umher
Und bin Nabopolassars Sohn,
Und mir gehört ganz Babylon!
Durch Magierweisheit prophezeit,
Rückt' ich in diese Zeitlichkeit.
Wie sich's gebührt, zog man mich d'rauf
Mit Stcrnknnst und mit Keilschrift ans.
Ich >var im besten Studium grad.
Da hieß es: der Aegypter naht.
— Nnbopolassar, mein Papa,
War nicht zu Haus, als das geschah.
Er stand, wenn ich mich recht vcrsch,
Mit Heeresmacht vor Niniveh
Und sah, wie dort Sardanapal
Per Scheiterhaufen sich empfahl. —
Da nchm' ich, hast du nicht gcseh'n,
Die Truppen, die am Euphrat steh'»,
Und drehe bei Circcsinm
Dem Pharao den Hals herum.
Und wie der Alte wiederkam.
Freut' ihn das Factum ganz infam:
„Mein Sohn, du erbtest mein Genie!"
D'rauf starb er an Apoplexie.
Ich nahm zu Herzen mir das Wort
Und rüstete mein Heer sofort.
Die Spitze war nun Babylon
Moderner Civklisation.
In Palästina gab den Rest
Ich bald Jerusalem, dem Nest,
Und warf daselbst — was kann da sein? -
De» Salamon'schen Tempel ein.
Und jetzt, o Baal, lieg' ich hier,
Ein wiederkäuend Rinderthicr, '■'>'> '> (i >< '•> ä ch u &
Ich, der ich Alles dies vollbracht! -
O Baal, groß ist deine Macht b-chM chiaiyln:// »'<>!.'>
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Bor Tyrus lag ich dreizehn Jahr,
Weil dieses eine Festung war;
lind endlich gab ich, welches Glück!
Mich meiner Vaterstadt zurück.
Mit schwerem Gold und mit Passion
Verwandelt' ich mein Babylon
In ein assyrisches Paris,
Worauf man meinen Kunstsinn pries.
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Nebukadnezars Klagelied.
Schon sieben Jahre ungefähr
Lauf ich nun als ein Ochs umher
Und bin Nabopolassars Sohn,
Und mir gehört ganz Babylon!
Durch Magierweisheit prophezeit,
Rückt' ich in diese Zeitlichkeit.
Wie sich's gebührt, zog man mich d'rauf
Mit Stcrnknnst und mit Keilschrift ans.
Ich >var im besten Studium grad.
Da hieß es: der Aegypter naht.
— Nnbopolassar, mein Papa,
War nicht zu Haus, als das geschah.
Er stand, wenn ich mich recht vcrsch,
Mit Heeresmacht vor Niniveh
Und sah, wie dort Sardanapal
Per Scheiterhaufen sich empfahl. —
Da nchm' ich, hast du nicht gcseh'n,
Die Truppen, die am Euphrat steh'»,
Und drehe bei Circcsinm
Dem Pharao den Hals herum.
Und wie der Alte wiederkam.
Freut' ihn das Factum ganz infam:
„Mein Sohn, du erbtest mein Genie!"
D'rauf starb er an Apoplexie.
Ich nahm zu Herzen mir das Wort
Und rüstete mein Heer sofort.
Die Spitze war nun Babylon
Moderner Civklisation.
In Palästina gab den Rest
Ich bald Jerusalem, dem Nest,
Und warf daselbst — was kann da sein? -
De» Salamon'schen Tempel ein.
Und jetzt, o Baal, lieg' ich hier,
Ein wiederkäuend Rinderthicr, '■'>'> '> (i >< '•> ä ch u &
Ich, der ich Alles dies vollbracht! -
O Baal, groß ist deine Macht b-chM chiaiyln:// »'<>!.'>
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Bor Tyrus lag ich dreizehn Jahr,
Weil dieses eine Festung war;
lind endlich gab ich, welches Glück!
Mich meiner Vaterstadt zurück.
Mit schwerem Gold und mit Passion
Verwandelt' ich mein Babylon
In ein assyrisches Paris,
Worauf man meinen Kunstsinn pries.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Nebukadnezars Klagelied"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildbeschriftung: (1): "NACH BABILON"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 67.1877, Nr. 1676, S. 79
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg