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Unverb es s erlich.

Maj or: „Auch die Chargen müssen während des Exercirens
schweigen." — Hauptmann (halblaut): „Wollt Ihr ruhig
sein, Unteroffiziere! Ja, ja, mit Euch hat man fortwährend
Umstünde." — Major: „Ich ersuche auch die Herren

Offiziere, nicht in ihre Abtheilungen hineinznsprechen." —
Haupt mann (halblaut): „Ja. aber Herr Lieutenant, sind
Sic doch ruhig!" — Major: „Sic, meine ich, Herr Hanpl-
mann Papplcr!" — Hauptmann: „Ach, Herrje, jetzt
meint er gar mich.... Seht, jetzt geht's wieder an mir
ans, weil Ihr nicht ruhig sein könnt!"

Spekulative Naivetät.

Alterthums freund: „So, mein lieber Herr von Eisen-
hnt, nun dank' ich Ihnen verbindlich, daß Sic mir Ihre
Sammlungen alle gezeigt und noch ganz besonders dafür —
daß Sie mich eine Wette haben gewinnen lassen!" — B urg-'
Herr: „So, a' Wett!? Was war denn das für n' Wett? —"
Alterthumsfrcnn d: „Ich habe mit einigen Freunden ge-
wettet, daß Sic mir, obwohl ich einige Stunden weit her ge-
reist, und den halben Tag bei Ihnen verbracht, nicht einmal
ein Glas Wasser anbieten würden." — Burgherr: „So, ja
was haben S' denn gewettet?" — Alterth nmsfreund:
„Ein Paar Flaschen Champagner." — Burgherr: „Ah!
das is g'scheidt, da trink' ich auch mit."

Finanzweisheit. 85

Aus einer Eisenbahnstation, in der Nähe der Hauptstadt,
wird im Stationsgebäude eine Fensterscheibe zerbrochen. Der
Stationsvorstand läßt den Glaser der kleinen Ortschaft kommen, !
und um 1 Mark 60 Pf. ist der Schaden gewendet.

Die Rechnungskammer, welche diese Ausgabe in den
Rechnungen findet, ertheilt dem Stationsvorstand eine Nase
und ordnet an, daß künftighin in solchen Füllen die Repara- J
turen durch Arbeiter aus der in der Hauptstadt befindlichen !
Centralwerkstätte hcrznstellcn seien, was weit billiger käme.

Nach einiger Zeit wird wieder eine Scheibe zerbrochen.
Der Stationsvorstand requirirt daher einen Arbeiter ans der
Centralwerkstätte, aber dieser liquidirt nach der bestehenden
Instruktion für die auswärts vorgenommene Arbeit doppelten
Lohn, und die neue Fensterscheibe kostete jetzt statt l Makk
60 Pf. — 3 Mark 60 Pf. Die Rechnungskammer ist
natürlich darüber noch ärgerlicher und ordnet an, daß künftig
in solchen Fällen der Fensterflügel an die Centralwerkstätte zur
Reparatur zu schicken sei.

Die Scheibe wird bald wieder zerbrochen, und der
Stationsvorstand schickt, wie befohlen, den Fensterflügel an die
Centralwerkstätte. Diese ergänzt die Scheibe und sendet den
Fensterflügel zurück. Wie aber der Fensterflügel auf der Station
ankommt, da sind außer der neuen auch die übrigen

Scheiben zerbrochen, und seitdem darf wieder der Glaser
des Ortes in solchen Fällen den Schaden wenden, aber er
verlangt nun nicht mehr, wie früher, 1 Mark 60 Pf., sondern
3 Mark 60 Pf. für die Scheibe.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Speculative Naivetät" "Finanzweiheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Spitzer, Emanuel
Entstehungsdatum
um 1881
Entstehungsdatum (normiert)
1876 - 1886
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 74.1881, Nr. 1859, S. 85

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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