122 Unverschämt!
Fräulein: „Es ist unerhört, diese Unverschämtheit! Sie
verfolgen mich schon über eine Stunde, mein Herr, — warum
bieten Sic mir denn nicht einmal den Arm an?"
Lakonisch.
Ein Bauer findet auf einem Acker beim Pflügen einen
Schädel, hält ihn für den eines kleinen Kindes, und sendet
ihn, da er ein Verbrechen vermnthet, an den Kreisarzt mit der
Aufschrift: Kindskopf. Nach einiger Zeit erhält er denselben
wieder zurück; — aus der Umhüllung stand: Schafskopf.
Enthülltes Geheimniß.
Gast: „Aber, hören Sie, ist das eine kleine Wurst!" —
Wirth: „Sind S' froh, in einer kleinen Wurst ist doch nicht
so viel G'lump d'rinn, wie in einer großen."
Ein Intermezzo.
Am großen Fenster eines Cafös sitzen zwei Herren beim
Schach. Ein draußen vorübergehender, passionirter Schach-
spieler bleibt stehen und vertieft sich in das Spiel. — Die
Partie wird immer interessanter; der Beobachtende bemerkt
ganz aufgeregt, daß einer der beiden Spielenden stets schlechte
Züge macht — noch ein ungeschickter Zug, und er ist in
Gefahr, matt gesetzt zu werden. Schon ergreift dieser eine ver-
fehlte Figur, da — will der Zuschauer zeigen, wie dem
Gegner ans geschickte Weise Schach geboten wird, bemerkt im
Eifer aber nicht, daß er durch das hohe Fenster von den
Spielenden getrennt, und — stößt in der Ungeduld mit seinem
Fräulein: „Es ist unerhört, diese Unverschämtheit! Sie
verfolgen mich schon über eine Stunde, mein Herr, — warum
bieten Sic mir denn nicht einmal den Arm an?"
Lakonisch.
Ein Bauer findet auf einem Acker beim Pflügen einen
Schädel, hält ihn für den eines kleinen Kindes, und sendet
ihn, da er ein Verbrechen vermnthet, an den Kreisarzt mit der
Aufschrift: Kindskopf. Nach einiger Zeit erhält er denselben
wieder zurück; — aus der Umhüllung stand: Schafskopf.
Enthülltes Geheimniß.
Gast: „Aber, hören Sie, ist das eine kleine Wurst!" —
Wirth: „Sind S' froh, in einer kleinen Wurst ist doch nicht
so viel G'lump d'rinn, wie in einer großen."
Ein Intermezzo.
Am großen Fenster eines Cafös sitzen zwei Herren beim
Schach. Ein draußen vorübergehender, passionirter Schach-
spieler bleibt stehen und vertieft sich in das Spiel. — Die
Partie wird immer interessanter; der Beobachtende bemerkt
ganz aufgeregt, daß einer der beiden Spielenden stets schlechte
Züge macht — noch ein ungeschickter Zug, und er ist in
Gefahr, matt gesetzt zu werden. Schon ergreift dieser eine ver-
fehlte Figur, da — will der Zuschauer zeigen, wie dem
Gegner ans geschickte Weise Schach geboten wird, bemerkt im
Eifer aber nicht, daß er durch das hohe Fenster von den
Spielenden getrennt, und — stößt in der Ungeduld mit seinem
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unverschämt!"
"Lakonisch"
"Ein Intermezzo"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1881
Entstehungsdatum (normiert)
1876 - 1886
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)