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Wahlv crw andtschaft.

Präsident (zum Zeugen): „Sind Sie mit dem Angeklagten nicht verwandt?" — Zeuge: „Nein, Herr
Präsident!" — Angeklagter: „Das ist nicht wahr, Herr Präsident, wir sind ja Beide — Schnapsbrüder!"

Ln eigener Schlinge gefangen.

I. Nelkenstiel, ein wohlbestallter Ellcn-
| waarenhändler, von allen seinen Lieferanten
jedoch längst als Gewohnheits-Chicaneur be-
kannt, konnte nie unterlassen, bei jedem Stück
Maare, das er erhielt, und wenn dasselbe auch
das vollständige Maß hatte, 1 — 2 Meter für
Manco abzuziehen. — Sein langjähriger
Lieferant A. Löwenhaar ließ sich diese unge-
rechten Abzüge stets gefallen, nur um diesen
sonst ganz guten Kunden und Zahler nicht zu
verlieren.

Wie aber Alles auf der Welt ein Ende
nimmt, so bekam auch Löwenhaar diese ewigen
Abzüge satt und nahm sich derselbe vor, bei
erster Veranlassung mit Nelkcnstiel abzubrechcn,
sich jedoch gleichzeitig für alle diese Abzüge ans
einmal zu entschädigen.

Kurze Zeit darauf bestellt Nelkenstiel einen
größeren Posten Maaren. — Löwenhaar richtet
diesen Auftrag in der Weise zusammen, daß er
an jedem Stück die Hälfte äbschneidet, je-
doch die Meterzahl der ganzen Stücke be-
rechnet, und sendet die Rechnung ab, nicht
aber die Maaren. — Wenige Tage später
traf ein großer Reclamationsbrief von Nclken-
stiel (der diese Maaren also noch gar
nicht empfangen hatte) ein, und gab er
genau an, daß an diesem Stück 2, am andern
11/2 Meter re. rc. fehlen! — Löwenhaar be-
willigt selbstredend sofort Alles, war ja für ihn
dieses Geschäft definitiv abgeschlossen und sendet
er nunmehr die Maaren ab! — Nelkenstiel,
der nur zu bald zu der Erkenntniß kam, daß

Dieb: „Bitte, gnädige Frau, machen Sie gar keine Umstände, bemühen Sie
sich nicht, zu klingeln, ich werde schon ohne jeglichen Beistand so frei sein, mich
hier zu orientiren. Wenn Sie mir nur gefälligst die Schlüsseln anvertrauen
wollten, so werde ich mich sogleich bereit finden lassen. Alles sorglichst nach-
zusehen, um Sie von dem Ihnen gewiß sehr lästigen Ueberfluß zu befreien; —
des Dankes bedarf es nicht, meine Gnädige."

Scharfsin nig.

Major: „Um den Feind zum Angriff zu bewegen, lassen Sic sofort der
Batterie auf dem linken Flügel einen Schuß auf ihn abgeben, Herr Adjutant!"
— Adjutant: „Zu Befehl, Herr Major. Das Geschütz wird den Feind
aber noch nicht erreichen können." — Major: „Ach was, wenn ein Schuß
nicht hinreicht, so werden eben zwei abgegeben!"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wahlverwandtschaft" "Ein höflicher Dieb"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bechstein, Ludwig
Entstehungsdatum
um 1881
Entstehungsdatum (normiert)
1876 - 1886
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 74.1881, Nr. 1864, S. 126

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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