Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
149

Die Wunder der Dressur.

bildetcr Hund sein? Jott bewahre mir, ein janz jcwöhnlicher
Lumpenhund bist du! Ich mag jar nichts mehr von dich
wissen! Dann machte ich mir ans den Heimweg und schielte
nur von Zeit zu Zeit nach Waldmann, der janz nieder-
jeschmcttcrt hinterdrein schlich; nur manchmal Ivischtc er sich
verstohlen die Augen, j'rade wie ein Mensch, der jeweint hat.
— Unser Weg führte uns ein jroßes Stiick an die Anhalter
Eisenbahn entlang und j'rade zu derselbigen Zeit kam der
Kasseler Courierzug anjesaust. Wie ich mir jetzt wieder nach
meinem Waldmann umsehe, springt der eben im Galopp den
Bahndamm 'naus, oben dreht er sich nach mich um und nickt
mich noch dreimal so recht traurig zu; dann wirft er sich
j'rade auf die Schienen vor die heranschnaubende Lokomotive
und — schwapp! rollt mich sein abjefahrencr Kopf vor meine
Füße nieder! Mein armer, edler Wnldmann hatte aus je-
krünktes Ehrjefühl sich selbst den Tod jegeben!"

_ (Schluß folgt).

Unser Magister.

(Ein Reimspicl.)

Ein krasser Philister
Ist unser Magister!

Nicht Skat spielt, nicht Whist er,
Nichts Geist'ges genießt er,

Mit frommem Geflüster
Traktätchen nur liest er,

Und Thcc trinkt versüßt er.
Kein Mädchen begrüßt er,

Geschweige denn küßt er.

Uns Jungen nennt wüst er!
Wcnn's zieht, sogleich niest er,
Und schlägts, nicht gleich schließt er.
Zivci Meter fast mißt er.

Nur Mageres ißt er,

D'rum auch mager ist er,

Der Herr Magister.

I. Müller.

Ersatz.

Arbeiter: „Sie, dieser Frack hat ja nur einen Schoos;!"
— Trödler: „Was, nur einen Schoos; hat er? Na, macht
nix, — nehmen Sc dafor ü' Paar extrafeine Galoschen!"

„Am Sonntag Nachmittag überraschte die Gendarmerie einen Einbrecher im
Meisl'schen Wäscheladcn. Dem Dieb gelang cs jedoch, sich bei dem heftig herab-
strömenden Platzregen ans dem Staube zu machen."

Zu spät.

Frau: „Ich weiß nicht, was unsere
Clara hat, sic will nicht mehr ans Bälle
geh'n, sie lvill sich nicht mehr putzen, das
Theater macht ihr keine Freud', und nu' will
sie auch keine Badereise machen — das
Mädchen muß unglücklich lieben." —Mann:
„Gott ivie billig! Sarah, kannst De mich
nit auch einmal unglücklich lieben?!"

An einen junge» Künstler.

Wohl ist die Stunde herb und bitter —
Sie kommt auch dir, ob früh ob spät —
Da schnöder Mißgunst Ungcwittcr
Ob deinem Schaffen sich entlädt.

Dein aber warten größ're Schmerzen,

Es war die schlimmste Stunde nicht:

Die ist's, da dir im eig'nen Herzen
Der Glaube an dich selbst gebricht.

Dir scheint die letzte Kraft entschwunden,
Dein bestes Können dünkt dich schal —
Das ist die bitterste der Stunden
Mit aller Qualen ärgster Qual.

Doch ist ihr Bann von dir genommen,
Lass' neuem Hoffen Raum und Recht;
Denn daß die Stunde dir gekommen,
Das sagt dir: deine Kunst ist echt!

Edwin Norman».
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ersatz" "Polizeibericht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Steub, Fritz
Entstehungsdatum
um 1881
Entstehungsdatum (normiert)
1876 - 1886
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 74.1881, Nr. 1867, S. 149

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen