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Ein's zum Empfang, ein's als Parlour,
Ein kleines Loch zum Spielen nur; -
Ein Zimmer, das drei Fenster hat,
Das ist der Saal. — Sapienti satl -
Bis zu dem großen Abend nun
Sieht man die Hausfrau nimmer ruh'n. —
Jetzt steht sie da, — empfangsbereit:
Der Kausball.
„Nur keinen Thee mit Singerei!
Man stirbt vor Langeweil' dabei;
Ganz anderen Eindruck macht ein Fest,
Wo man die Gäste tanzen läßt!"
So dachte auch die -Frau voni Haus,
Und räumte flugs die Wohnung aus:
„Die Schränke weg, die Betten weg,
Die Kinder weg!" —- Es flieht vor Schreck
Der Herr Gemahl, und für die Zeit
Die häusliche Gemüthlichkeit.
Zwei junge Herren rücken dann
Als Spitze überpünktlich an, —
Es folgt der Unterstützungstrupp,
Und darauf schleunigst Grupp' auf Grupp'
Bis man in dem Parlour zum Schluß
Schon kängh'ruhartig springen muß.
Damit man nicht bei jedem Schritt
Auf eine Riesenschleppe tritt. -
Es kommt der Thee, hübsch diinn, doch heiß.
Und lindernd fließt alsbald der Schweiß;
Ein dicker Herr ist nicht mehr schön
Der Busen wallt, - es schleppt das Kleid,
Links hinter ihr steht, wie's gebührt.
Der Herr Gemahl ganz resignirt, -
Und ringsum strahlt ein Lichtermeer
Auf dem gepumpten Leuchterheer,
Und auch die Opsen all' im Haus,
Sie. strahlen meistens Gluthen ans:
Am Thermometer lesen wir
Schon fünfundzwanzig Reauinur!
Dagegen langt Glas und Porz'llan
Nunmehr in Hellen Haufen an;
Auch Krön-, Wand-Leuchter und noch mehr
Dergleichen kommt — Gott weiß woher! —
Und bald darauf, da sehen hier
Entstehen drei Salönger wir:
Ein's zum Empfang, ein's als Parlour,
Ein kleines Loch zum Spielen nur; -
Ein Zimmer, das drei Fenster hat,
Das ist der Saal. — Sapienti satl -
Bis zu dem großen Abend nun
Sieht man die Hausfrau nimmer ruh'n. —
Jetzt steht sie da, — empfangsbereit:
Der Kausball.
„Nur keinen Thee mit Singerei!
Man stirbt vor Langeweil' dabei;
Ganz anderen Eindruck macht ein Fest,
Wo man die Gäste tanzen läßt!"
So dachte auch die -Frau voni Haus,
Und räumte flugs die Wohnung aus:
„Die Schränke weg, die Betten weg,
Die Kinder weg!" —- Es flieht vor Schreck
Der Herr Gemahl, und für die Zeit
Die häusliche Gemüthlichkeit.
Zwei junge Herren rücken dann
Als Spitze überpünktlich an, —
Es folgt der Unterstützungstrupp,
Und darauf schleunigst Grupp' auf Grupp'
Bis man in dem Parlour zum Schluß
Schon kängh'ruhartig springen muß.
Damit man nicht bei jedem Schritt
Auf eine Riesenschleppe tritt. -
Es kommt der Thee, hübsch diinn, doch heiß.
Und lindernd fließt alsbald der Schweiß;
Ein dicker Herr ist nicht mehr schön
Der Busen wallt, - es schleppt das Kleid,
Links hinter ihr steht, wie's gebührt.
Der Herr Gemahl ganz resignirt, -
Und ringsum strahlt ein Lichtermeer
Auf dem gepumpten Leuchterheer,
Und auch die Opsen all' im Haus,
Sie. strahlen meistens Gluthen ans:
Am Thermometer lesen wir
Schon fünfundzwanzig Reauinur!
Dagegen langt Glas und Porz'llan
Nunmehr in Hellen Haufen an;
Auch Krön-, Wand-Leuchter und noch mehr
Dergleichen kommt — Gott weiß woher! —
Und bald darauf, da sehen hier
Entstehen drei Salönger wir:
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Hausball"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 78.1883, Nr. 1960, S. 062
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg