102 Sicheres Erkennungszrichen.
Student: „Kellner, ist mein Freund Müller nicht dagewefcn?"
Kellner (sich besinnend): „Müller. — Müller,-— ja. ganz
recht, der Herr hat eben bezahlt und ist gegangen!"
Student: „Bezahlt hat er? — dann war er's nicht!"
Richtiger.
Baron: „Johann, führe den Levy in's Empfangszimmer!"
L evy (für sich): „Wie haißt Empfangszimmer, sollt' doch
haißen Wartezimmer; empfangen habe ich da noch nichts, aber
warten soll ich immer!"
Witz und Humor.
Ein Capriccio von Richard Schmidt-Cabanis.
„Witz" ist am Himmel das Meteor.
Flammen sprüht es. und wärmt doch nicht;
Willst du vereinigt Wärme und Licht.
Wandle im Schein der Sonne „Humor".
„Witz" ist im geistigen Blumenflor
Stolzer Kamelie duftlose Zier;
Süßen Hauch aber spendet dir —
Arm nicht an Farbe — die Rose „Humor".
„Witz" ist der Pracht'ge Kristallpalast,
Der dir wie Demant in's Auge blinkt;
Suchst du ein wohnliches Heim: es winkt
Still der „Humor" dir zu traulicher Rast.
Wunden zu schlagen, ist Jener so spitz —
Das eben ist ja dabei der Witz;
Wunden oft heilte dieser schon
lind — das ist der Humor davon!
LcbenSbetrnchtung eines Pensionisten.
„Ja das sag' ich, und wahr scheint mir's auch: das Leben ist
nur ein ewiger Kreislauf; —wenn's nur ein Ende hätte! Als ich
nämlich noch jung lvar, hatte ich keinen größeren Wunsch, als mit
der Zeit eine gute, feste Anstellung zu erhalten. Als ich sie endlich
hatte, wünschte ich mir ebenso sehnlich Ruhe und Freiheit. Nun
habe ich glücklicher Weise auch diese erlangt; aber glauben Sie, daß
ich zufrieden bin? Keineswegs; nun wünsche ich mir wieder die
Jugend. Da sehen Sie, der Tanz möchte wieder von vorne an-
fangen. Kurzum, das menschliche Leben ist eine Katze, die ihren
Schweif saugen möchte."
Einfache Wahl.
Der Meister ist gestorben.
Die Wittwe trauert sehr.
Jedoch, es dauert nicht lange.
Da kommen zwei Freier daher.
Ein alter Herr von Stande —
Ein Bursche frisch und jung,
Die brachten der hübschen Wittwe
Dar ihre Huldigung.
Die Wittwe besann sich nicht lange.
Sie nahm, entschlossen schnell,
Statt.des alten Junggesellen,
Den jungen Altgcsell. Craffus.
Bescheiden.
„Mach' Er. daß Er lveiter kommt. — für solch' schlechte Musik
zahle ich nichts!" — „Die kriegen Sic ja auch umsonst, ich
bitt' nur um zehn Pfennig for's Drehen."
Student: „Kellner, ist mein Freund Müller nicht dagewefcn?"
Kellner (sich besinnend): „Müller. — Müller,-— ja. ganz
recht, der Herr hat eben bezahlt und ist gegangen!"
Student: „Bezahlt hat er? — dann war er's nicht!"
Richtiger.
Baron: „Johann, führe den Levy in's Empfangszimmer!"
L evy (für sich): „Wie haißt Empfangszimmer, sollt' doch
haißen Wartezimmer; empfangen habe ich da noch nichts, aber
warten soll ich immer!"
Witz und Humor.
Ein Capriccio von Richard Schmidt-Cabanis.
„Witz" ist am Himmel das Meteor.
Flammen sprüht es. und wärmt doch nicht;
Willst du vereinigt Wärme und Licht.
Wandle im Schein der Sonne „Humor".
„Witz" ist im geistigen Blumenflor
Stolzer Kamelie duftlose Zier;
Süßen Hauch aber spendet dir —
Arm nicht an Farbe — die Rose „Humor".
„Witz" ist der Pracht'ge Kristallpalast,
Der dir wie Demant in's Auge blinkt;
Suchst du ein wohnliches Heim: es winkt
Still der „Humor" dir zu traulicher Rast.
Wunden zu schlagen, ist Jener so spitz —
Das eben ist ja dabei der Witz;
Wunden oft heilte dieser schon
lind — das ist der Humor davon!
LcbenSbetrnchtung eines Pensionisten.
„Ja das sag' ich, und wahr scheint mir's auch: das Leben ist
nur ein ewiger Kreislauf; —wenn's nur ein Ende hätte! Als ich
nämlich noch jung lvar, hatte ich keinen größeren Wunsch, als mit
der Zeit eine gute, feste Anstellung zu erhalten. Als ich sie endlich
hatte, wünschte ich mir ebenso sehnlich Ruhe und Freiheit. Nun
habe ich glücklicher Weise auch diese erlangt; aber glauben Sie, daß
ich zufrieden bin? Keineswegs; nun wünsche ich mir wieder die
Jugend. Da sehen Sie, der Tanz möchte wieder von vorne an-
fangen. Kurzum, das menschliche Leben ist eine Katze, die ihren
Schweif saugen möchte."
Einfache Wahl.
Der Meister ist gestorben.
Die Wittwe trauert sehr.
Jedoch, es dauert nicht lange.
Da kommen zwei Freier daher.
Ein alter Herr von Stande —
Ein Bursche frisch und jung,
Die brachten der hübschen Wittwe
Dar ihre Huldigung.
Die Wittwe besann sich nicht lange.
Sie nahm, entschlossen schnell,
Statt.des alten Junggesellen,
Den jungen Altgcsell. Craffus.
Bescheiden.
„Mach' Er. daß Er lveiter kommt. — für solch' schlechte Musik
zahle ich nichts!" — „Die kriegen Sic ja auch umsonst, ich
bitt' nur um zehn Pfennig for's Drehen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sicheres Erkennungszeichen" "Bescheiden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 78.1883, Nr. 1965, S. 102
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg