Ich sah im Droom of des Gebirges Hch'n
Mei' holdes Lieb of eenem Becne steh'n,
'ne Häkelnadel in der linken Hand,
Man war ihr Oog' und grin ihr Schirzenband.
Ach war das scheen! Mikado.
Wünsche.
Ich wünsch' dir den Tenfel — weit hinter den Rücken,
Dich plage der Zweifel — welch' Glück soll ich pflücken?
Dich suche die Krankheit — auf schimmlichen Krücken.
Dir folge das Elend — in Scherben und Stücken.
Dich treffe der Blitz — aus füßhimmlischen Blicken.
Und holet der Tod dich — so sei's im Entzücken. ®. W.
Redaetion: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hof - Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Hiezu eine Beilage.
Vcrschnjlppt.
Böse Schwiegermutter: „Herr Sohn, das ist nicht
aufmerksam, daß Sie mich so lange nicht besuchten."
Schwiegersohn: „Jeden Tag wollte ich zu Ihnen, kam
aber nicht dazu — Sie kennen ja das Sprichwort: Der Weg
zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert."
Gutgemeinte Grobheit.
Arzt (an seine im Bade weilende Patientin schreibend): „Trinken
Sie fleißig Molke und Kräutersast; daß man bei Ihrem Leiden
und der angeordneten Cnr strenge Diät einhalten muß, ist jedem
vernünftigen Menschen selbstverständlich — dennoch will ich nicht
versäumen. Ihnen dies; noch ausdrücklich anzuempfehlen."
Gefangen.
192
Sächsische Traumbilder.
Ich sah im Droom ü junges Dromedar,
Das kleene Ding >var kaum ü halbes Jahr,
Am Zigcl fihrt's ä blondes Därkenkind,
In seinen Haaren seiselte der Wind.
Ach war das scheen!
Ich sah im Droom en woll'nen blauen Strumpf,
Der hing verkehrt an eenem Weidenstumpf,
'ne dode Eintagsfliege lag darauf
Wie kurz ist doch des Läivens Bilgerlaus! —
Ach war das scheen!
Köchin: „Die Suppenschüssel, die ich gestern bei Ihnen
gekauft, habe ich zerschlagen, und muß ich nun eine neue
kaufen. Mit Deckel hat sie 9 Mark gekostet, was kostet sie
nun ohne Deckel?" — Geschirrhändler: „Ja, der Deckel
hat eigentlich gar keinen Werth; ich möchte gerne coulant sein,
aber den Deckel kann ich wirklich nur mit 50 Pfennig' be-
rechnen."- Köchin: „Ach, wie zerstreut ich doch bin — ich
Hab' ja nicht die Schüssel, sondern den Deckel zerbrochen; hier
sind die 60 Pfennig' dafür!"
Mei' holdes Lieb of eenem Becne steh'n,
'ne Häkelnadel in der linken Hand,
Man war ihr Oog' und grin ihr Schirzenband.
Ach war das scheen! Mikado.
Wünsche.
Ich wünsch' dir den Tenfel — weit hinter den Rücken,
Dich plage der Zweifel — welch' Glück soll ich pflücken?
Dich suche die Krankheit — auf schimmlichen Krücken.
Dir folge das Elend — in Scherben und Stücken.
Dich treffe der Blitz — aus füßhimmlischen Blicken.
Und holet der Tod dich — so sei's im Entzücken. ®. W.
Redaetion: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hof - Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Hiezu eine Beilage.
Vcrschnjlppt.
Böse Schwiegermutter: „Herr Sohn, das ist nicht
aufmerksam, daß Sie mich so lange nicht besuchten."
Schwiegersohn: „Jeden Tag wollte ich zu Ihnen, kam
aber nicht dazu — Sie kennen ja das Sprichwort: Der Weg
zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert."
Gutgemeinte Grobheit.
Arzt (an seine im Bade weilende Patientin schreibend): „Trinken
Sie fleißig Molke und Kräutersast; daß man bei Ihrem Leiden
und der angeordneten Cnr strenge Diät einhalten muß, ist jedem
vernünftigen Menschen selbstverständlich — dennoch will ich nicht
versäumen. Ihnen dies; noch ausdrücklich anzuempfehlen."
Gefangen.
192
Sächsische Traumbilder.
Ich sah im Droom ü junges Dromedar,
Das kleene Ding >var kaum ü halbes Jahr,
Am Zigcl fihrt's ä blondes Därkenkind,
In seinen Haaren seiselte der Wind.
Ach war das scheen!
Ich sah im Droom en woll'nen blauen Strumpf,
Der hing verkehrt an eenem Weidenstumpf,
'ne dode Eintagsfliege lag darauf
Wie kurz ist doch des Läivens Bilgerlaus! —
Ach war das scheen!
Köchin: „Die Suppenschüssel, die ich gestern bei Ihnen
gekauft, habe ich zerschlagen, und muß ich nun eine neue
kaufen. Mit Deckel hat sie 9 Mark gekostet, was kostet sie
nun ohne Deckel?" — Geschirrhändler: „Ja, der Deckel
hat eigentlich gar keinen Werth; ich möchte gerne coulant sein,
aber den Deckel kann ich wirklich nur mit 50 Pfennig' be-
rechnen."- Köchin: „Ach, wie zerstreut ich doch bin — ich
Hab' ja nicht die Schüssel, sondern den Deckel zerbrochen; hier
sind die 60 Pfennig' dafür!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sächsische Traumbilder" "Gefangen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 78.1883, Nr. 1976, S. 192
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg