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Gemüthlich.

212 Feuchtfröhliche Poctrn-
weisheit.

Der bloße Gedanke nmcht kein Gedicht,

Es gilt in die rechte Form ihn fassen.

Der goldenste Rheinwein mundet dir nicht,
Kredenzt ihn der Wirth in Kaffeetassen.

Es ist die Stegreifreimerei
Der Most vom Weine der Pvesei.

Frisch vom Fasse lobt man ihn,

Doch mag ihn Niemand auf Flaschen zieh'n.

Beim Wein wie in der Poesie
Liebt' ich das Anonyme nie.

Steckt, mein' ich, wunderselten viel
Hinter solchem Versteckenspiel.

D'rnm, eh' meine Hand zum Becher greift,
Sag' mir, wo sind die Trauben gereift;
lind ist dir gelungen ein gut' Gedicht,
Unterschlag' mir die Etikette nicht!

Der Bücherschrank — darin sind alle eins —
Ist die Kellerei des Gedankenweins,

Und wer sich's irgend erlauben kann,

Legt gern sich einen Keller an.

Doch weiß ich Manchen hier und dorten,
Der füllt ans Flaschen die theucrsten Sorten,
Den Geisterwein aber bezieht er für —
Fünf Pfenn'ge pro Woche Leihgebühr.

Edwin Aormann.

„Ja, was ist denn das? Hat es denn unterwegs so stark geregnet?"

„„Ach nee, geregnet hat cs Sie nun wohl nich, aber här'n Sc, seh'n Se -
cs sind üben Eier d'rin.""


>

Doppelsinnige Frage.

„Aber Herr von Patzer, weßhalb sind Sie denn in letzter Zeit so nieder-
geschlagen?" — „Ach Gretel, mir ist es schlecht ergangen; ich wollte heirathen,
aber der Vater sagt, einem Maler gebe er seine Tochter niemals." — „Ja, aber
hat denn der schon etwas Gemaltes von Ihnen gesehen?"

Gedanken-Splitter.

Ein Katalog, in dem die Gemälde, die dem
Besitzer besonders gefielen, mit Kreuzen be-
zeichnet sind, ist oft nichts anderes, als ein
Geschmacks-Kirchhof.

Bekenntnis;.

Daß ich ein Herz, das mir ergeben,

Je kränken will in diesem Leben,

Das steht mir fern;

Doch daß ich, ohne zu bedenken,

Es häufig schmerzen mag und kränken,
Gesteh' ich gern.

Der Fäden, die die Herzen binden
An Herzen, sind so viel zu finden,

So zart und licht,

Daß uns bei stärkerem Bewegen,

Wenn sich die Herzen schneller regen,

So mancher bricht. G. W.

Kühne Vertheidigung.

Richter: „So,Mäusler, >vill Er mir nun
einrnal kurz angeben, wie Er in den Besitz
dieser zwei Hufeisen gelangt ist? Der Schmied
Balthes behauptet nämlich, sie seien ihm jüngst
gestohlen worden."— Mäusler: „Eu'r Gna-
den, i' Hab' die Eisen g'funden."— Richter:
„So? Wo denn?"—Mäusler: „In meiner
Stub'n hinter'm Ofen." — Richter: „Ja,
zum Teufel, wie sollen die Hufeisen hinter den
Ofen in Seine Stube gekommen sein?!" —
Mäusler: „Eu'r Gnad'n, 's wird halt just
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Gemüthlich" "Doppelsinnige Frage"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schlittgen, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1883 - 1883
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 78.1883, Nr. 1979, S. 212

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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