12 Auch ein Dilemma.
Aus der Studien mappe
eines chinesischen Malers
der zweite Schnaps wird gebracht,
und der Girgl ißt und trinkt weiter,
aber wie sich halt gerade schon
manchmal etwas schicken kann, war
der Girgl jetzt mit dem Strizcrl
fertig, als von dem Schnaps noch
die Hälfte im Glase war. „Roch
ein Strizerl!" bestehlt der Girgl;
dasselbe wird verabreicht, und ganz
gemüthlich ißt und trinkt der Girgl
weiter — doch nicht lange, denn ehe
er sich's versah, war der Schnaps
wieder zu Ende, während das Stri-
zerl noch zur Hälfte unverzehrt war.
Der Girgl läßt sich einen dritten
Schnaps geben; bei diesem geht
wieder das Strizerl zu Ende und
muß ein anderes gebracht werden,
dann war wieder ein Zipfel Strizerl
übrig, wozu der Girgl frischen Schnaps
haben mußte. Kurz, der Tischler-
girgl hat es nicht zuwege bringen
können, daß er mit dem Schnaps
und dem Strizerl gleichzeitig fertig
geworden wäre, und so hat er von
Morgens 9 Uhr bis Nachmittags
2 Uhr Schnaps getrunken und Stri-
zerln dazu gegessen, und bei dieser
Gelegenheit einen solchen Mords-
rausch erwischt, daß er schließlich das
Schnapsglasl und das Strizerl nicht
mehr auseinandergekannt hat.
während seines Aufenthaltes in Wien.
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Leilage.
Aus der Studien mappe
eines chinesischen Malers
der zweite Schnaps wird gebracht,
und der Girgl ißt und trinkt weiter,
aber wie sich halt gerade schon
manchmal etwas schicken kann, war
der Girgl jetzt mit dem Strizcrl
fertig, als von dem Schnaps noch
die Hälfte im Glase war. „Roch
ein Strizerl!" bestehlt der Girgl;
dasselbe wird verabreicht, und ganz
gemüthlich ißt und trinkt der Girgl
weiter — doch nicht lange, denn ehe
er sich's versah, war der Schnaps
wieder zu Ende, während das Stri-
zerl noch zur Hälfte unverzehrt war.
Der Girgl läßt sich einen dritten
Schnaps geben; bei diesem geht
wieder das Strizerl zu Ende und
muß ein anderes gebracht werden,
dann war wieder ein Zipfel Strizerl
übrig, wozu der Girgl frischen Schnaps
haben mußte. Kurz, der Tischler-
girgl hat es nicht zuwege bringen
können, daß er mit dem Schnaps
und dem Strizerl gleichzeitig fertig
geworden wäre, und so hat er von
Morgens 9 Uhr bis Nachmittags
2 Uhr Schnaps getrunken und Stri-
zerln dazu gegessen, und bei dieser
Gelegenheit einen solchen Mords-
rausch erwischt, daß er schließlich das
Schnapsglasl und das Strizerl nicht
mehr auseinandergekannt hat.
während seines Aufenthaltes in Wien.
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Leilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auch ein Dilemma" "Aus der Studienmappe eines chinesischen Malers während seines Aufenthaltes in Wien"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 94.1891, Nr. 2371, S. 12
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg