Fliegende Blätter (94.1891 (Nr. 2371-2396))

152 In der japanischen Ausstellung.

„Daß die Weiba da gar so g'spaßi' an'zog'n san!"
„Ja, lieber Freund, die sind auch sehr weit her!"
„No, a' sechs Stunden weit bin i' aa' her!"

«ier sitz' ich ganz alleene —
Das krieg' ich balde satt,
.Es ist doch gar zu scheene.
Wenn Eine Einen hat.

Zur Liebe ist geschaffen
Die Welt in jeder Form:

Vom Engel bis zum Affen,
Vom Schafe bis zum Worm.

Die Kön'gin und die Zofen,

Die Hök'rin auf dem Platz,

Die Köchin hinter'« Ofen,

's hat jede ihren Schatz.

Die Gräfin liebt bei'm Balle,
Die Schäf'rin auf der Flur,

Die Kuhmagd liebt im Stalle —
's liebt jede Creatur.

Kühner Traum.

Herr (rat Theater den eisernen Vorhang betrachtend): „Groß-
artig! So einen sollt' ich als, wenn mein' Alte eklig wird,
zwischen mir und ihr herunterlasse' könne'!"

Mittel zum Zweck.

„. . . Weißt Du, Amalie, wie Du es bei Deinem Dienst-
mädchen anfangen mußt, um schön glänzende Stiefel zu be-
kommen?. . Du ärgerst sie vorher recht tüchtig und Du wirst

Angenehme Perspektive.

Afrikanischer König (zu einem Missionär, der ihm die
Pflichten eines Herrschers und insbesondere die Gerechtigkeits-
liebe ausemandersetzt): „Du bist ein aufrichtiger Mann, Du ge-
fällst mir; ich ernenne Dich zu meinem Großvezier!"
Missionär: „Aber der alte Großvezier?"

König: „Wird geköpft, damit er uns nicht im Wege steht!"

Polizist: „Wenn Sie nicht gleich still sind, ziehe ich
blank!" — Stromer (zum Polizisten, der seinen Säbel nicht !
aus der Scheide bringt): „Soll ich Ihnen vielleicht a' bißl helfen?" !

sehen, wie blank die Stiesel dann werden!"

Redactton: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München,
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Hiezu eine Beilage.