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38

Neue st er M u s i k - A u t o in n t.

Gedankensplitter.

Der Berstand kann mitunter znm
Zuchthause führen, wie das Herz zur
Irrenanstalt. ~—~~~ #• fl-

Wir sollten schon deßwegen Niemand
wissentlich wehe thun, weil cs unwissent-
lich ohnehin oft genug geschieht.

e. m

fHtc eines Menschen Sinn und Art
Sich dir am leichtesten offenbart?

Lass' ihn reden und zähle still für dich,
Wie oft er gebraucht das Wörtchen i ch.

3UI>. Kobcrid)

Der Größenwahn ist der Wahn der
Kleinen. ~~~~~ x e.

Wer keinem Jrrlicht je znm Opfer
fiel, hat sicher auch nicht nach dem
Lichte gestrebt. siriu«.

Das Leben raubt uns mehr Freunde
als der Tod. -- w.

Das Knopfloch ist die Sternwarte des
Strebers. - M. ®.

Wer Alles ernst nimmt, nimmt de»
Ernst nicht ernst. Sirius


Folgen der Schwatzhaftigkeit.

Frau Meier muß nach Neustadt fahren. Im Coupe
hat sic einige geduldige Zuhörerinnen gefunden, und
ihr Mundwerk geht ununterbrochen Ivic eine Klappcrmühlc.
Deßhalb überhört sic den Ruf des Conductcurs und fährt
fünf Stationen über ihr Ziel hinaus. Nun gibt es großen
Jammer. Sie muß nachzahlen, eine neue Karte nach Neu-
stadt lösen, und führt mit dem nächsten Zuge zurück. So was
kann natürlich nur ihr passiren und'gibt ihr trefflichen An-
laß, öon Neuem ihre Zungenfertigkeit zu zeigen. Sie schwätzt
und schwätzt und fährt über Neustadt hinaus drei Stationen
weiter. — „Leobersdorf!" ruft der Conductcur.

„Was? Leobersdorf?" schreit Frau Meier entsetzt. „Herr
Couducteur, ich hätt' ja in Neustadt aussteigen sollen!"

„So? Ja, warum sind Sie denn nicht ausgestiegen? Ich
habe die Station laut genug gerufen!" entgegnet derselbe.

Kein Schelten und Lamentiren hilft ihr. Sic muß wieder
nachzahlen, löst sich zum zweiten Mal ein Billet nach Neu-
stadt und steigt in den eben angekommenen Gegenzug. Die
Lust zum Schwätzen ist ihr vergangen. Mit verdrießlicher
Miene schaut sie zum Fenster hinaus.

Da kommt ein Revisor. „Wie konnten Sie in diesen
Zug einstcigen?" frägt er; „der hält ja nicht in Neustadt,
sondern erst in Neunkirchen!"

Frau Meier will dem Revisor in's Gesicht springen, aber
der Schreck lähmt ihre Glieder. In Neunkirchen, wo sie wieder
nachzahlen und ein neues Billet kaufen muß, erzählt sie dem
Stationsvorstand unter Thränen ihr Mißgeschick.

„Na", tröstet sie derselbe, „jetzt sind Sie ja schon
bedeutend näher an Neustadt!"

Ausgegcbcn.

A: „Schreibst Du denn nicht nach Hause, daß Du wieder im Examen
dnrchgefallcn bist?" — Studiosus: „Ach, das ihn' ich schon lange
nicht mehr!" _____

Verlassen.

MEDAILLE

I wählen zwei Maler das Thema „Verlassen" ;
Man kann den Gedanken verschieden ja fassen.
Das Bild hier umstand alle Welt hoch entzückt.
Auch ward's mit der ersten Medaille geschmückt;
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Neuester Musik-Automat" "Verlassen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Heine, Thomas Theodor
Zopf, Carl
Entstehungsdatum
um 1893
Entstehungsdatum (normiert)
1888 - 1898
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 99.1893, Nr. 2504, S. 38

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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