Aus der Nolle gefallen.
Die geizige Frau Geheimräthin
gibt einen Abendthee. „Lieber Freund",
sagt beim Abschied einer der Gäste zum
andern, „ich habe schändlich Hunger:
gehen wir doch noch zusammen hinüber
in's Restaurant!" — Gehcimrath
(leise): „Wenn die Herren gestatten,
geh' ich auch mit!"
Die Ordnung in der Natur.
Lieschen: „Ich begreife nur iiidjt,
wie in der kleinen Schweiz so viele
große Berge Platz haben!"
Gouvernante (ein Muster von
Ordnungsliebe): „Das ist nur deßhalb
möglich, weil jeder an seinem gehörigen
Platze steht!"
Annonce.
Gesucht wird
ein einfaches Mädchen, welches mit
Bodenwichscn umgehen und in den
freien Stunden den Kindern Nachhilfe-
unterricht im Französischen erthcilen
kann.
Auch ein Litcraturfreund.
Lehrling (beim Charcutier): „Sie möchten so
gut sein und mir für 10 Pfennig' von dem schönen
Theaterstück geben, in das Sic immer die Würst' ein-
wickeln!"
Ein sonderbarer Betrüger.
A: „Du, der dort hat mich auch um 80,000 Mark
gebracht!" — B: „Wieso?" — A: „Er hat^mir seine
Tochter nicht gegeben!"
Das Wichtigste.
„Bist Du mit Deinem Brief noch
nicht fertig, Aennchen?"
„Schon lange — ich denke nur
»ach, was ich als Postscriptnm schreiben soll!"
Das Atelicrfcustcr.
(Studie nach dem Leben).
Donnerstag. Glaser (zum Lehrbuben): „Da fallt
mir g'rad' ein, der Hausherr von Nr. 12 hat
gestern Abends herg'schickt. Der Schnee hat d'
Scheib'n von der Obcrlichten im Atelier ein'druckt.
Geh' zum Maura 'nüber und sag's ihm, denn da
brauch'» ma' a' G'rüst. Es is sakrisch hoch!" —
Freitag. Hausherr (zum Glaser): „Wann wird
denn endlich das Fenster gemacht? Es schneit
ja in's Atelier herein. Bitte, beeilen Sie sich
doch!" — Glaser: „Ja wissen S', das Ding is
net so einfach. Da braucht ma' a' G'rüst. I'
Hab' scho' zum Maura g'schickt, daß er sich die
Sach' anschaut. Wenn amal 's G'rüst aufg'stellt
is, nacha sau die Scheib'n glei' drinna!" —
Samstag Nachmittag. Maurer (beschaut sich den
Schaden und schnupft): „Ja, ja — da braucht'?
freili' a' G'rüst und a' hoch's aa' no' — aba heut'
kann i' nix mehr mach'», cs is scho' z'fiuster. Auf
d' Wocha kimm' i' — nacha wer'» ma's glei'
hab'n!" —
Montag. Der Hausherr, wüthcnd, hat wiederholt
zum Maurer geschickt. Maurer (zum Diener
des Hausherrn): „No', ma' wcrd wohl no' blau
machen derfcn, wenn ma' si' die ganz' Wocha
schind't und plagt. Hex'n kann i' net. . . . No',
morg'n in aller Früh' komm' i' scho'!" —
Dienstag. (Thauwctter.) Glaser (zum Maurer):
„Der Hausherr hat sag'» lassen, der Maler sitzt
Die geizige Frau Geheimräthin
gibt einen Abendthee. „Lieber Freund",
sagt beim Abschied einer der Gäste zum
andern, „ich habe schändlich Hunger:
gehen wir doch noch zusammen hinüber
in's Restaurant!" — Gehcimrath
(leise): „Wenn die Herren gestatten,
geh' ich auch mit!"
Die Ordnung in der Natur.
Lieschen: „Ich begreife nur iiidjt,
wie in der kleinen Schweiz so viele
große Berge Platz haben!"
Gouvernante (ein Muster von
Ordnungsliebe): „Das ist nur deßhalb
möglich, weil jeder an seinem gehörigen
Platze steht!"
Annonce.
Gesucht wird
ein einfaches Mädchen, welches mit
Bodenwichscn umgehen und in den
freien Stunden den Kindern Nachhilfe-
unterricht im Französischen erthcilen
kann.
Auch ein Litcraturfreund.
Lehrling (beim Charcutier): „Sie möchten so
gut sein und mir für 10 Pfennig' von dem schönen
Theaterstück geben, in das Sic immer die Würst' ein-
wickeln!"
Ein sonderbarer Betrüger.
A: „Du, der dort hat mich auch um 80,000 Mark
gebracht!" — B: „Wieso?" — A: „Er hat^mir seine
Tochter nicht gegeben!"
Das Wichtigste.
„Bist Du mit Deinem Brief noch
nicht fertig, Aennchen?"
„Schon lange — ich denke nur
»ach, was ich als Postscriptnm schreiben soll!"
Das Atelicrfcustcr.
(Studie nach dem Leben).
Donnerstag. Glaser (zum Lehrbuben): „Da fallt
mir g'rad' ein, der Hausherr von Nr. 12 hat
gestern Abends herg'schickt. Der Schnee hat d'
Scheib'n von der Obcrlichten im Atelier ein'druckt.
Geh' zum Maura 'nüber und sag's ihm, denn da
brauch'» ma' a' G'rüst. Es is sakrisch hoch!" —
Freitag. Hausherr (zum Glaser): „Wann wird
denn endlich das Fenster gemacht? Es schneit
ja in's Atelier herein. Bitte, beeilen Sie sich
doch!" — Glaser: „Ja wissen S', das Ding is
net so einfach. Da braucht ma' a' G'rüst. I'
Hab' scho' zum Maura g'schickt, daß er sich die
Sach' anschaut. Wenn amal 's G'rüst aufg'stellt
is, nacha sau die Scheib'n glei' drinna!" —
Samstag Nachmittag. Maurer (beschaut sich den
Schaden und schnupft): „Ja, ja — da braucht'?
freili' a' G'rüst und a' hoch's aa' no' — aba heut'
kann i' nix mehr mach'», cs is scho' z'fiuster. Auf
d' Wocha kimm' i' — nacha wer'» ma's glei'
hab'n!" —
Montag. Der Hausherr, wüthcnd, hat wiederholt
zum Maurer geschickt. Maurer (zum Diener
des Hausherrn): „No', ma' wcrd wohl no' blau
machen derfcn, wenn ma' si' die ganz' Wocha
schind't und plagt. Hex'n kann i' net. . . . No',
morg'n in aller Früh' komm' i' scho'!" —
Dienstag. (Thauwctter.) Glaser (zum Maurer):
„Der Hausherr hat sag'» lassen, der Maler sitzt
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus der Rolle gefallen" "Das Wichtigste"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1893
Entstehungsdatum (normiert)
1888 - 1898
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 99.1893, Nr. 2517, S. 149
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg