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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Schuster, Karl: Zur Baugeschichte des Lettners im Freiburger Münster
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0073

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66

Schuster, Zur Baugeschichte des Lettners im Freiburger Münster

Erstlich ervordert dis werk nach lott

disem Abris stein.....320 schu

mehr ervordert die Stegen stein . . 230 schu

thuet........... . 550 schu stein

mehr vordert der Vogt von einem

jeden schu stein 2 ß thuet . . 66 fl 10 ß
mehr den fuorlohn betreffent ein jede

fuor zu 25 shuen gerechnet gibt

22 fuoren von einer ieden fuor

2 V, fi thuet .......55 fi

mehr dise stein was zu obgemelten

werk nach lutt dem abris die

selbigen zu hauwen und sauber

zu schleifen darvon zu geben . 320 fl
mehr den schnegen abzubrechen und

die stein an ein absünderlich ort

zusamen stellen und dis neuwe

werk auf zu setzen darvon . . 50 fl
mehr die Stegen betreffent die stein

zu hauwen und aufzusetzen . . 100 fl
Suma...........591 fl 10 ß

Jacob Altermadt werk Meister."

Der Ausdruck „sambt Einer Stegen" ist jeden-
falls nicht wörtlich zu nehmen, es handelte sich
zweifellos um eine Treppe auf jeder Seite. Dafür
sprechen die noch vorhandenen Spuren an der
Nord- und Südwand des Chors, der große Aufwand
von 230 Kubikfuß Stein und der Umstand, dass eine
Treppe nur an einer Seite sehr unschön ausgesehen
hätte. Auf unserer Zeichnung des Querschnittes
nach Böringer ist der untere Teil der von Altermadt
erbauten südlichen Treppe durch gestrichelte Linien
angegeben. Die Anlage der Treppen war wohl auf
den beiden Projekten von Altermadt die nämliche.

Aus den Akten im Stadtarchiv geht hervor, dass
die Genehmigung zum Abbruch des Lettners am
16. Februar 1789 gegeben wurde und dass der Ab-
bruch im gleichen Jahre, nicht wie Geissinger an-
gibt, erst 1790 erfolgte.

Wie aus den Rechnungen im Münsterarchiv zu
entnehmen ist, erhielt der Lettner nach seiner
Wiederaufstellung eine hölzerne Brüstung. Einem
Schreiner, wahrscheinlich Adam Brötz, wurden im
Oktober 1789 für „die 2 neue Musikkohre nach dem

Jetziger Lanahausboden .

Ausschnitt nach Böringer.
 
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