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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0084

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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

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Cu"nz Statz der elter, ein burger von Friburg ver-
macht der mit seiner ersten Frau Anna Turnerin sei.
getroffenen Ordnung zufolge seinen zwei Töchtern
aus seiner zweiten Ehe mit Else Ampringerin, Else
und Klare, unter der Pflegschaft seines Vaters Claus
Statz und Henni Sigsteins des Altern 100 Mark Silber
mit einem jährlichen Zins von 8 Mark von den
Klosterfrauen von Amtenhausen und dem Grafen
Konrad von Fürstenberg, womit sie ins Kloster getan
werden sollen. Stirbt eine davon, ehe sie ins Kloster
kommt, so erhält die überlebende 10 Mark ihr Leben
lang, und sollent die obgenanten pflegere mit dem guote,
daz dann lidig wirt, es sie daz guot, das sü von aht
marken erübertent, oder das guot, das inen vorgestat '
über daz guot, damit man sü ze closter tuot und über daz
gelt, daz sü ir leben niessen sollent und daz nach irem
tode herwider usfallen sol, oder ez sient die vierzig
mark, ob ir eins abgienge, e es ze closter kerne, ze-
samenlegen und fürkeren alz lange, unz daz sü damit
ein erber gelt ze einer ewigen pfruonde koufen mögent
eim erbern priester ze einer ewigen meß dien[en] soi uf
sant Katherinen alter in ünserr frouen münster ze Fri-
burg. Und sol dieselben pfruonde einer der altest von
mannes namen under sinem geslehte, der weltlich ist,
ewiclichen, so es ze schulden kunt, lihen eim erbern
pfaffen, der priester sie und dehein ander gotzgabe habe,
der teglich uf demselben alter messe da habe ungevar-
lich und sin und siner vordem und nachkommen und
aller glöbigen seien gedenken ze got. Were ouch daz
die obgenanten kint villiht bede abgiengen, e dann sü
ze closter kerne und angeleit wurden, so sollent die
obgenanten pflegere mit den hundert marken und mit
dem überigen guot, ob inen über der kinde versehunge
vorstanden were von dem gelt, das herwider us nach
der kinde tode vallen sol, ob sü ze closter kement, eine
erber pfruonde zuo einer ewigen messe koufen zuo dem
alter und in die wise als Vorbescheiden ist. Und was
des überigen guotes ist oder wirt, in weihe weg es von
disen vorgeschriben hundert marken darkumet, es sie
von töden- oder von widerfallen oder wie es sich ge-
fuoget, daz über wirt und vorgestat über die pfruonde
der ewigen messen, das sollent die pflegere geben und
teilen, es sie in clostere, in gotzhüser oder ze jargeziten
oder armen lüten oder wie oder war sü danne dunket,
das es got loblich und den seien allertröstlicherst sie
und sol das an inen stan . . .

Münsterarchiv.

195. 1365 Mai 19, Freiburg. — Henni Tanner von
Suckental burger ze Friburg verkauft den erbern prie-
stern hern Paulus Mathis und hern Johans Cappelan
capelane in unser frouen münster ze Friburg zehen
schilling pfenning guoter und gewonlicher Friburger
münze geltes jerglichs und rehtes zins ze gebende ze
sant Martins tag von benannten Gütern, Äckern und
Matten, Haus, Hof und Garten zu Suggental an der
zweiger pfruondan stat, die Hütbot selig stift und macht
in Unser frouen münster ze Friburg zuo ünsers herren
fronelichamen altare, inen beiden unverscheidenlich oder

Vorstân, verstân d. i. zu Zins fallen, übrig bleiben.

Freiburger Münsterblätter V, 2.

welen dieselben pfruondan verluhen werdent,... umb ahtod-
halp pfunt pfenning ouch guoter und gewonlicher Fri-
burger münze . . . „Gieng aber inen an denselben gütern
üt ab, das si irs zins nüt sicher daruf weren, wie sich
das gefuogte, das sol ich und alle min erben und
nachomenden inen und allen iren nachomenden an der
egenanten pfruondan stat ganzlich ufrihten und erfüllen
mit andern gütern, daran si irs zins sicher genuog sigen,
an alle geverd. Si hant aber mir die früntschaft getan,
wenne ich oder min erben oder nachomenden inen oder
iren nachomenden, welen denne dieselben pfruondan
verluhen sint, geben und rihten samenthaft ahtodhalp
pfunt pfenning ouch guoter und gewonlicher Friburger
münze, darumb sont si uns das vorgenante jerglich gelte
unverzogenlich widerzekofende geben hinnanthin iemerme
ane zil vor unser frouen tag der liehtmesse ane den
nutze des künftigen jares oder nach der liehtmesse nüt,
won mit dem nutze des nachgenden künftigen jares.
Und wenne dasselbe gelte widerkofet wirt, so sol man
dasselbe guot anlegen und bewenden widerumb an ander
gelte, das aber zuo den vorgenanten pfruondan höre in
die wise als Vorbescheiden ist, ane geverd."
Münsterarchiv.

196. 1365 August 23, Freiburg. — Ulrich der smit
ze dem Sefibo"rn ein burger ze Friburg verkauft für
sich, seine Erben und Nachkommen den erbern herren
den . . vier münsterherren und den . . capelan gemein-
lich ze unser frouen münster ze Friburg in BrisgoHve
ein pfunt pfenninggeltes guoter und gewonlicher Fri-
burger münze rehtes jerglichs und ewiges zins ... ab
der smitten und ab dem ofenhuse ze dem Eber hindenan
und vornan und was darzuo höret, das gelegen ist ze
Friburg in der Nuiwenburg zwischent Johannes Gossolfes
und Hennis von Heitershein seligen hüsern an ein
ahteil desselben hus nach der herschaft reht ze Friburg
und nach fünf schilling und zwein pfunden pfenning-
geltes, so die closterfrouen von Sant Ciaren von dem
vorgenanten hus ze dem Eber ze vorzins hant . . . umb
fünfzehen pfunt pfenning ouch guoter und gewonlicher
Friburger münze.

Münsterarchiv.

197. 1365 September 30, Freiburg. — Cu°nrat
Snewli Bernlappe ritter und burger ze Friburg verkauft
den drizehenen, dem kleinen rate ze Friburg, an der
pfruonde stat in unser frouen münster ze Friburg Peter-
man Metzigers seligen, die Joesli Eigel voilefürt und us-
gerihtet het, dieselben pfruonde ouch die drizehene lihent
und lihen sollent, sehs pfunt pfenningegeltes guoter
und gewonlicher Friburger münz rehtes jerliches zinses
ze gebende dem priester, der dieselben pfruonde denne
het und besinget alle jar ze sant Martins tag und inen
denselben zins jerliches ze antwurtende gen Friburg in
die stat ane allen iren schaden ab sime hofe ze Slat
mit aller zuogehörde und ab allen den guotern und gelte,
nutzen und rehten, die zuo demselben hofe und darin
gehörent, es sient aker, matten, holz, velt, wünne und
weide, zinse oder gelt, wie oder wo daz alles gelegen,
genemet oder geschaffen ist und wie man es alles ge-
nemen kan oder mag vorus für lidig, eigen nach
zwenzig mutten korngeltes, die den münstherren ze Fri-
burg emals dannen abgant, . . . umb drissig mark Silbers
lötiges und gebes Friburgjer] brandes und geweges . . .

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