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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [10]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0042

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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

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553. 1442 Januar 29, Hochberg. — Anna von gotz
gnaden marggrefin zuo Baden witwe etc. empfiehlt dem
burgermeister und raute zuo Fryburg den ersamen herre
kilcherr zuo Sexow für eine der ihnen zur Verleihung
zustehenden Pfründen am Münster, < wanne nu er
sich erberlich in sinem tuon und laßen als danne einem
priester wol gezimet, gehalten hat».

Stadtarchiv.

554. 1442 April 4, Innsbruck. — Fridreich von gotes
gnaden romischer kunig, zu allen Zeiten merer des
reichs, herzog ze Osterreich und Steir schreibt den er-
samen burgermeister und rate der stat zu Friburg: «wir
haben dem ersamen Heinrichen Tanhein lerer baider
rechten, unserm getreun diener und lieben andechtigen,
durch redlicher ursach willen, die uns darzu beweget
haben, die pfarrkirchen bei euch unserer lehenschaft
verlihen nach laut unserer brief im darumb gegeben,
empfelhen wir euch ernstlich und wellen, daz ir dem
benanten Heinrichen hilflich, ratsam und beigestendig
seit, damit er zu gerülicher gewere der benanten kirchen
an eintrag und hindernüs kome. Daran tut ir unser
ernstliche mainung und kumbt uns von euch zu gutem
gefallen.»

Stadtarchiv.

555. 1442 April 25. — Bürgermeister und Rat zu
Freiburg im Breisgau wenden sich an Bischof Hein-
rich IV. von Konstanz wegen der Kirchweihe am
Münster und der dabei herkömmlichen Gebräuche:
«Es sint die erwurdigen herren der kircherre und der
techan der techanien bi uns für unsern rat komen, hant
uns geseit und fürbrocht: als von alterhar bi uns ge-
wonlichen gewesen und harkomen, das man jerlichen uf
den suntag vocem ioconditatis, als unser lieben frouen
munster kilchwihe in unser statt ist, vil menschen groß
gnode erzöigt und den, die dann uf die zit für den
kircherren und die priestere, den das bevolhen ist, zu
bihte komen, absolviert und mit buossen usricht hat, es
sie mit urnbgang vor dem crüze oder sust noch jeglichs
menschen schulde, das do uwer gnode in geboten habe,
solichs nit me zu tuonde noch sich des anzenemende,
si bringen denn ee vor uwern gnoden für, warumb sü
solichs zetuonde haben etc., als denn das uwer gnoden
mandat mit merem begriff inhalt. Gnediger herre,
bitten wir uwer fürstlich gnode ze wissende, das die
kilche bi uns von dem heiligen stuoie ze Rom gefriet
und begnodet und ouch lange zit also harkomen ist, das
sü soliche gnode uf den tag ir kilchwihe hat, und hant
ouch vil kilchherren bi uns von langen ziten solichs har-
brocht, das sü also lute, die dann für sü uf die zit
komen sint, usgericht und absolviert hant, als uwer
gnode das von dem erwurdigen wolgelerten herren
meister Johans Tanheim kircherren bi uns eigentlicher
wol vernemen wurt. Harumb, gnediger herre, so bitten
wir uwer fürstliche gnode gnedeclichen mit demütigem
flis vorab umb gotts sinre würdigen muoter unsere lieben
frouen und unsere dienst willen, das uwer gnode die
vorgenante kirche unsere lieben frouen munster in unser
statt und uns bi solicher unsere friheit gnoden und altem
harkomen gnedeclichen bliben lassen, das fürbas gunnen
und deheinen intrag daran tuon wellen, als wir des
uwern gnoden wol getruwen. Kunden wir das jemer

umb uwer fürstlich gnode verdienen, wolten wir alzit
willig sin zetuonde.)

Stadtarchiv. — Vgl. Schreiber, Das Münster zu Freiburg.
Beil. S. 13.

556. 1442 Mai 7. — Bürgermeister und Rat zu
Freiburg im Breisgau empfehlen dem markgräflichen
Burgvogt zu Badenweiler, Heinrich von Neuenfels,
den Priester her Cunrat Lange capelon in unser lieben
frouen munster, der von siner pfruonden wegen etwas
zuo Briczicken, under sinem ampt gelegen, zu schaffende
habe von guotere wegen doselbs, die siner pfruonden zuo-
gehoren sollen, das er demselben her Cunrat Langen in
den Sachen umb iren willen beroten und beholfen si und
ouch mit den von Briczken schaffen und bestellen welle,
das sü ime von wegen siner pfrunden deshalb schaffen
und widerfaren lossen wellen, das denn glich und bil-
lichen sie, und in ouch darin [zu] furdern.

Stadtarchiv.

557. 1442 Mai 23.— Bürgermeister und Rat zu Frei-
burg im Breisgau schreiben an König Friedrich III.
wegen des dem Johannes Tannheim von Heinrich
Tannheim streitig gemachten Pfarramtes: «Der ersam
wolgelerte meister Heinrich Tanheim, lerer beider rechten,
hat uns einen brief geantwurt, darin uns uwer kunglich
gnode schribet und zu uns begeret, das wir demselben
meister Heinrich ratsam und beholfen sien, das er zue
geruelicher gewere der pfarkirchen bi uns kome, und
darzu mit uns gerett und gebeten, derselben uwer kung-
lichen geschrift nachzegonde, in inzusezen und bi der
kirchen zue hanthaben. Daruf haben wir noch dem er-
samen wolgelerten meister Johans Tanhein lerer geist-
licher rechten, der die kirche bi uns als ein kircherre
zue disen ziten innhalt, gesant, ime uwer kunglichen
gnoden brief geton vorlesen und mit ime ernstlichen
gerett und in gebeten, von der kirchen zestonde und
den benanten meister Heinrichen darzue lossen zue kö-
rnende. Der hat uns geantwurt und gesprochen, der
wolgeborne unser gnediger herre marggraf Wilhelm von
Hochberg herre zue Roeteln und ze Susemberg lantvogt
etc. habe im vormals die kirchen an uwer kunglichen
gnoden statt und von geheissens wegen geluhen, als uns
derselbe unser herre der lantvogt das vormols ge-
schriben het, dogegen habe er sich ouch verbunden,
wenn unsers gnedigen herren herzog Friderichs des
eitern herzogen zu Oesterrich etc. loblicher gedechtnis
baschart sun zue sinen tagen kome, das er die kirchen
besizen möge, im an der kirchen abzuestonde, und sie
ouch uf die kirche bestetigt und habe die bi joren in
gewer inngehept, truwe uwern kunglichen gnoden wol,
wenne sin gerechtigkeit der kirchen für uwer gnode
kome, uwer kunglich gnode geruoche in dobi lossen
zuo bliben, begert und vordert zu uns im deheinen ge-
walt noch intrag an der kirchen ze tuonde, dann er da-
rumb gern für uwer kunglich gnode zue recht komen
wolt, daruf meister Heinrich uns aber bat und ermant,
den briefen und geschriften uns von uwer kunglichen
grosmehtigkeit gesant nachzegonde. Allergnedigester
kung, wie wol wir nu billich und ouch mit guotem
willen geneigt sint, uwer kunglichen gnoden geboten,
geschriften und schaffen gehorsam zesinde, jedoch sit
der vorgenant meister Johans Tanhein, der die kirche
 
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