Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

DOI article:
Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [10]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0047

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
42

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

Das Urteil lautet: «das Hanswernher zuom Wiger den
vier münsterherren und den caplon in unser frouen
münster den hürigen zinse, der uf sant Martins tag nechst-
vergangen gefallen ist, volgen und inen die künftigen
zinse lossen und sü in dem koufhuse . . . inschriben
heissen sol und das die versessen zinse alle ab sin
sollen.^

Stadtarchiv.

564. 1442 Dezember 10. — Bürgermeister und Rat
der Stadt Freiburg im Breisgau verwenden sich bei
einem nicht genannten Adressaten geistlichen Standes,
wahrscheinlich dem Bischof von Konstanz für Niclaus
Hoerer, vormals kilcherre zu Schelingen und capelon in
unser lieben frouen munster zu Freiburg, der etwas vor
dessen erwürdigkeit an dem geistlichen gericht zu schaf-
fende und uszetragende habe, darrürende von siner
pfruonde wegen, das ime unverzogenlichen beschehe und
glange, das denn billichen und recht sie, dann er ein
alter kranker priester ist, das er der Sachen kumberlich
lang zit nochgefolgen mag.

Stadtarchiv.

565. 1442 Dezember 10, Freiburg. — Der burger-
meister und der rat zuo Friburg im Brisgowe bringen
in der Streitsache zwüschent den ersamen erbern herren
her Johans Heiltprun, her Heinrichen Vogt und her Claus
Zinßli, alle drie capelon in unser lieben frouen münster
als von ir pfruonden wegen und den bescheiden Peter
Cristan, Clewin Symon und Ytellandolt, Bürgern der
Stadt, als Pflegern von Heinrich Sarwirckers seligen
selgerete von etlicher zinse wegen, so die vorgenanten
drie capelon meinden, das iren pfruonden us dem ege-
nanten selgerete jerlichen werden und zuogehören solten,
nemlichen sechs pfunt pfenniggelts, mit Zuziehung dreier
Ratsherren einen gütlichen Vergleich zustande in die
wise, als hienach stot, das ist also, das die obgenanten
Peter Cristan, Clewin Symon und Ytellandolt in namen
des vorgenanten Heinrich Sarwirckers seligen selgerets
die vier pfunt pfenniggelts, die Niclaus Cleinbroetlin an
die pfruonden zinsen solt zuo des selgerets handen mit
zins und houptguot ziehen, nemen und haben söllent,
und söllent aber sü und ire nachkomen, weihe denn ye
ze ziten des egenanten selgerets pflegere sint, von des-
selben selgerets wegen den obgenanten drigen capelonen
an ir pfruonden statt und iren nachkomen, die denn ye
ze ziten capelon derselben ir pfruonden sint, nämlichen
des Malterers pfruonde, die yetz besinget her Johans
Heiltbrun, des Siverczlins pfruonde, die ze disen ziten
besinget her Claus Zinsli, und der zem PflWge pfruonde,
die yetz besinget her Heinrich Vogt, alle dri in unser
lieben frouen münster . . . hinanthin alle jor jerlichen
uf sant Mathis tag des heiligen zwölfboten vier pfunt
pfennig Friburger münz rechts zinses geben, richten und
bezalen, das ist jeglicher pfruonden besunder ein pfunt
sechs schilling und acht pfenniggelts oder sü aber der-
selben vier pfunt pfenniggeltz versichern und versorgen,
daran sü wol habende sient und domit ouch die capelon
von ir pfruonden wegen ein benügen haben, on intrag
und Widerrede. Und hiemit so söllent ouch die vor-
genanten herren die capelon von der benanten pfruonden
wegen und die egenanten dri pflegere anstatt des ob-
genanten Heinrich Sarwirckers selgerete aller ir vor-
derutig, zweiung und spen, so sü biz uf disen hütigen

tag gegen einander gehept und geton hant, mit einander
ganz und gar gericht und übertragen sin, on ir beider
teil und allermenglichs Widerrede und intrag».
Münsterarchiv.

566. 1443 Januar 15, Freiburg. — Der gardian und
der convente gemeinlich des closters zuo den Barfuessen
zuo Friburg verjehent, das der erber priester her Fride-
rich Appotecker caplan in Unser lieben frouen münster
zuo Friburg, der die vor Zeiten von dem Ritter Col-
man Ku-chly selig gestiftete Pfründe im Münster nett
und besinget die auf dem Haus genant des Schelhamers
huse gelegen zuo Friburg in der alten statt hinder dem
münster zwüschent dem huse zem Otter und dem hus
zem Hennenberg bi sant Andres capellen ruhende Gült
von einem Pfund Pfenning, zahlbar alljährlich auf
Martini an die Barfüßer, von diesen an der obgenanten
siner pfruonde statt widerkouft und abgelöset het sament-
haft mit achtzehen pfunden Pfenningen guoter und ge-
wonlicher Friburger münze.

Münsterarchiv.

567. 1443 März 30, Freiburg. — Der erber priester
herr Heinrich Vogt caplan in unser lieben frouen münster
zuo Friburg und zuo disen ziten caplan der pfruond, so
vor ziten die Eyglin selig in demselben münster gestiftet,
geordnet und gemachet hett, verleiht vor dem Schult-
heißengericht der Stadt anstat und in namen der ob-
genanten siner pfruond und ouch mit gunst, wissen,
willen und gehellung des erwirdigen wolgelerten herren
meister Johansen Tanheins kilcherren zuo Friburg, lerer
geistlicher rechten, des vesten Hansuolrichen Meygers
von Wiler alten burgermeisters ze Friburg und des er-
samen Hamman Smyds pflegere unser lieben frouen bues
in dem obgenanten münster, alle drie von ir ämpter
wegen patronen und lehenherren der obgenanten pfruonde,
dem Banteli KoBpply von Smy^hoven zuo einem rechten
steten ewigen erbe dise nachgeschribne gütere gelegen
in Gallenwiler banne mit den fürworten, geding und
underscheid als hienach geschriben stat. Und sint dis
die gütere: des ersten ein juchart ackers heisset Recken-
acker, ist ein anwander nebent Sant Gallen acker, strecket
uf Stouffer weg; sodenne zwo jucharten ackers, heissent
Scharlottenacker nebent Cuonraten Boner und strecket
uf der frouen guot von Sulczberg; sodenne ein zweiteil
ackers zwüschent den bennen wider Wettelbruennen ne-
bent Cuni Heßlern; sodenne ein halb juchart ackers bi
dem egenanten zweiteil nebent Cuonrat Bonern; sodenne
aber ein zweiteil ackers in der Ouwe nebent meiger
Aulbrecht; sodenne ein zweiteil ackers an der Ru"nsen,
stosset obnan an des Heßings guot und an der von
Bu5rren guter; sodenne aber ein zweiteil ackers uf
Zanßacker, alle für lidig, eigen; sodenne ein juchart
matten an Aczelenmatten nebent dem Boner und strecket
uf den Ruenß; sodenne ein halb juchart matten ouch uf
Aczelenmatten undenan an der frouen von Sulczberg
guter und zühet uf der herren guot von Münster für
eigen nach zwein schilling pfenninggeltes dem gozhus
von Sant Ru"ppre"cht ; sodenne aber drie jucharten ackers,
ligent zuo dem Humelgeren nebent dem Ruenß und
ziehent uf das widemguot von Gallenwiler; sodenne aber
ein zweiteil ackers zuo Zanßacker und denne ein halb
juchart ackers an dem innren Ruenß an dem graben alle
jare umb zehen muott guotes erbers und redliches roggen
 
Annotationen