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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [12]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0099

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92

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

in dem dorfe oherthalb des von Teningen hofe, mit
ackern, matten, reben, weiden, holz, velde, wasser, wunne
und weide, gebuwen und ungebuwen und gemeinlich mit
allen begriffen, rechten und zuogehörungen, und den vor
ziten Guotman He"fenler ein burger zuo Friburg gekouft
hat umb die würdigen herren dem commendür und die
herren gemeinlichen Tu'tschesordens des huses ze Fri-
burg. Der vorgenante hofe giltet jerlichen 20 mutt
weissen, 20 mutt rogken und 20 mutt gersten. Und ist
dirre koufe beschehen umb hundertundsechtzig guldin
alles guoter und gerechter rinscher an golde und an
gewichte unter Aushändigung des Häfenlerschen Kauf-
briefes an die Käufer, mit der üblichen Währschaft
und unter Zubilligung der Wiederlösung um dieselbe
Summe. Da die Verkäufer noch einen sun und bruoder
hant, genant Ludwig von Munczingen, der aber noch nit
zuo sinen tagen komen, ouch nit in lande ist, so ver-
sprechen sie den Käufern auf ihr Erfordern auch
dessen Einverständnis zu erwirken und beizubringen.
Stadiarchiv.

609. 1451 Januar 13. — An der Beschlussfassung
und Aufzeichnung einer eigenen Gesellschaftsordnung
und Satzung durch die gesellen gemeinlich an dem
huse und der Stuben zuo dem Gouch ze Friburg sind
unter 41 Mitgliedern beteiligt an 1. Stelle: „Sifridus
Kugeler von Horw, meister der siben gefrigten kunsten,
kilchherr ze Friburg", an 15.: „CuonradusBiengerpriester"
und an 17.: „Ruodolf Klob priester" und Kapläne am
Münster.

Über die Mitgliedschaft von Priestern an der
Gesellschaft zum Gauch wurde folgendes bestimmt:
„Item weliche priester bi uns gesellen sint oder werdent,
die söllent alle unser ufsatzung und penen halten als
andere. Und ob ir deheiner mit einem gesellen zuo
spenn oder zweitracht kerne, das sich uf der Stuben
machte oder erhübe, das sol er bi der gesellschaft bliben
lassen und nit fürer bringen, es were denn, das ir
deheinem üt widerfüre, des er sich nit ze verzihen oder
ze begeben hefte; sust söllent si sich harin alles des
verzihen, des si sich ze verzihen hant und aber nit ge-
bunden sin ze deheinen geboten ze gände, si tügent es
denn gern."

Stadtarchiv. — Vgl. Schreiber, Urkundenb. 2, 426 und 428.

610. 1451 Februar 9. — Der erber priester her Niclaus
Kanßwol wissenthafter schafner der envirdigen herren
der caplan gemeinlich in unser lieben frouen münster ze
Fryburg bietet in namen und statt derselben siner herren
der caplan vor dem Laufener Vogtgericht des Mark-
grafen Rudolf von Hochberg, Herrn zu Röteln, zu
Sausenberg und zu Badenweiler auf ein juchart acker mit
aller zuogehörde, gelegen in Sant Gilgen bann vor der
Horgassen, zühet uf Hansen Ku'gellis von Nu'wenburg
guot und stosset bi sit an der frouen von Rotenmu'nster
guot für fünftenhalben guldin versessener zins und ze
nochwerung anderthalb guldin järlicher zins, so die ob-
genanten herren järlich hant ze zinse von gütern, die
swöster Nesen sälig gewesen sint, und erwirkt das
Urteil, das es bi der frönung beliben sölt, och die münster-
herren und die caplan vorgenant fürbasser guot recht
han söltent zuo der obgeschribnen juchart acker und

geschirmt und gehanthabet dabi hie ze Lo"ffen mit
dem rechten werden als verr das recht gereichen und
gehelfen mag, es wäre denne das jeman in sehs wuchen
und drige tagen nach date dises briefes besser kunt-
schaft über die juchart acker obgenant brächte mit mund
oder mit briefe.

Münsterarchiv.

611. 1451 Februar 24. — Burkhard Lachers Stiftung
für eine Gemäldetafel im Münster.

Allen den, die disen brief ansehend oder hörend
lesen, vergich ich Burkart Lacher der scherer für mich
und all min nachkomen und allen den, die in min hus
koment, das zuo den ziten min ist, gelegen zuo Fry-
burg in der alten stat an dem kilchof nebent dem kouf-
hus, das da heisset zuo dem Roten Sternen: alle die,
die in das hus koment, es falle si an in erbswis oder
in koufswis, die sond globen und verheissen, die tafel,
die an dem münster stat bi der kilchtiir an dem wich-
wasserstein, dieselb tafel sond si in guoten eren und
besserung han nuon hinanthin ewielich, was der tafel
gebrest an gemeld oder sust ze machen. Und were aber,
das si es nit en detent, so mach ich vorgenant Burkart
Lacher nach kraft dis briefs, das si da vor und ab ge-
bent an dem egenanten hus fünf schilling ewigs geltz
den siechen nach der herschaft recht und nach sechs
Schilling geltz. Und des zuo warem urkünd so han ich
Burkart min ingesigel gehenkt zuo ende dis briefs, der
geben ist an sant Mathis tag des jores do man zalt
MCCCC fünfzig und ein jor.

Stadtarchiv.

612. 1451 Juni 4, Freiburg. Ritter Johannes Snewly
von Lanndegk und die Edelknechte Heßmann Snewly
und Lienhard Snewly, Bürgermeister zu Freiburg,
bringen als Lehnsherrn der von dem Ritter Johannes
Snewly auf dem St. Annen-Altar im Münster ge-
stifteten Kaplaneipfründe („ad prebendam sive capel-
laniam altaris sanete Anne siti in ecclesia parochiali
maiori opidi Friburg"), nach deren Erledigung durch
den Tod des letzten Inhabers, des Priesters und Prä-
bendars Konrad Bienger, mit Zustimmung der ver-
ordneten sechs Pfründpfleger Bischof Heinrich IV.
von Konstanz den Priester Kaspar Vind in Vor-
schlag.

Stadtarchiv.

613. 1451 September 4, Freiburg. -- Lendi Susen-
hart der rebman, seidener ze Friburg, verkauft vor dem
Schultheißengericht der Stadt Hansen Bre"gentz dem
alten, seidener ze Friburg, zehen schilling pfenninggeltes
guoter und gewonlicher Friburger münze ze gebende
ime, allen sinen erben und nachkomen hinanthin alle
jare uf den heiligen wichnachttage ane allen verzog, in-
trag, Widerrede und geverde von und abe sinem huse
mit aller zuogehörde genant zuo dem Wissen Bearen
gelegen ze Friburg in der Nu'wenburg hinder Alien-
heiligen in Billgeringassen zwüschent Clewi Grasers des
brotbecken und Clewi Schoenenbergs hüsern für eigen
nach der herrschaft recht und nach zehen schilling
pfenninggeltes, gehörent den caplan zuo dem münster ze
 
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