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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [12]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0102

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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

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so er darumb über sich geben hatt, der beider abgeschriften
sü siner gnoden hie mitschicken, dovon er sich nuo ziehe,
die pfrttonde selbs nit verdiene und daruf personlich
sitze als die fundacio wise, ouch das er an andern enden
andere pfruonden ufgenomen habe, das doch wider die
fundacio sie, darumb sü als liher derselben pfruonde
meinen recht zuo haben, die pfruonde einem anderm
zuo lihen und daruf zuo presentieren, als sü ouch geton
haben. Als Aufsichtsbehörde bitten deshalb Bürger-
meister und Rat den Bischof underteniclichen mit
flissigem ernst, mit dem obgenanten hern Simon Schutzer
zuo schaffen und zuo bestellen, das er noch unverzogen-
lichen die egenanten pfruonde in unser lieben frouen
munster selbs personlich besinge und verdiene und ob
er utzit ufgenomen oder geton, das wider derselben
pfruonden fundacio wisung were, dovon ston und das
noch der fundacio sag haltende welle, als er daz ver-
sprochen hat ze tuonde, oder das er aber den, dem die
pflegere die pfruonde gelihen haben oder fürer lihende
werden, daran ungesumpt, ungeirret und on intrag lasse.

Stadtarchiv: Missiven Bd. 2, IV, BI. 33.

628. 1452 August 25, Freiburg. — Nikolaus genannt
Symon, Metzger, und Itel Landolt, Bürger zu Freiburg,
präsentieren als Lehnsherren der Pfründe auf dem
Heiligen Dreikönigaltar im Münster zu Freiburg Bi-
schof Heinrich IV. von Konstanz nach dem freien
Verzicht des letzten Inhabers Simon Schu'tzen von
Zürich den Mainzer Kleriker Johannes Fridhoffer
von Frankfurt am Main.

Münsterarchiv.

629. 1452 August 30, Konstanz. — Der General-
vikar des Bischofs Heinrich IV. von Konstanz für
geistliche Angelegenheiten beauftragt den Dekan des
Landkapitels Freiburg, auf die durch Verzicht des
Präbendars Simon Schützer von Zürich erledigte
Pfründe auf dem Heiligen Dreikönigaltar im Münster
zu Freiburg den von den Lehnsherrn Nikolaus Symon
und Itel Landolt vorgeschlagenen Mainzer Kleriker
Johannes Fridhover von Frankfurt einzusetzen.

Münsterarchiv.

630. 1452 September 25. — Bürgermeister und Rat
von Freiburg schreiben an Thenige von Wittenheim
wegen des Nachlasses der Engelhart von Blumeneck.
sehen dienstjungfrouen Doratheen, der bisher bei ihnen
in haftung gelegen und nu die jarsfrist noch irem abgang
verschinen ist, und ersuchen ihn namens der munster-
herren und der capelonen des munsters dem Antrag der
österreichischen Anwälte und Räte entsprechend, sich
gütlich oder rechtlich vor dem Stadtgericht mit ihnen
zu einigen, widrigenfalls sie das Erbe ohne weiteres
beanspruchen würden. „Darumb, lieber Thenige, wil
din meinung nit sin, von solicher diner vorderung ze
stonde, so mäht du dich darumb zuo uns fügen und der
Sachen gegen den herren gütlichen oder rechtlichen
nochgon, als sich geburt, das die Sachen zuo kurzem

ustrag komen; denn detest du des nit, so künden wir die
vorgenanten erbern herren fürer nit rechtlos gelossen,
sunder müsten in[e]n darin irs rechten gunnen."

Stadtarchiv: Missiven Bd. 2, IV, Bl. 52.

631. 1452 Oktober 13. — Dieselben verkünden Rudolf
Nortwind von ernstlichs anrufen wegen dez erbern
priesters her Heinrich Hu°ter caplan in unser lieben
frouen münster, daz er in umb sölich clag und vorderung,
so es zuo im als einem erben her Ruodolf Kloben seligen
ze tuond und ze haben meint, vor iren rate uf fritag nach
allerheiligen tag nechstkunftig dez rechten statt tuon welle,
als er dez ze tuond verbunden sei, nach wisung dez
briefs, den er — Rudolf Nortwind — deshalb über sich
geben, glopt und gesworn habe.

Stadtarchiv: Missiven Bd. 2, IV, Bl. 62.

632. 1452 Oktober 17. — Dieselben bitten in der
nämlichen Angelegenheit den erwirdigen wolgelerten
herren hern Niclaus Gundelfinger vicari dez hofs zuo
Costentz, den genanten her Heinrichen Hu°ter caplan
in unser lieben frouen münster in sinen Sachen guotlich
zuo verhören und im darin umb iren willen günstlich
beraten, fürdrig und hilflich ze sin.

Stadtarchiv: Missiven Bd. 2, IV, Bl. 62.

633. 1452 Oktober 23. — Die Pfleger des Heilig-
geistspitals Kaspar von Lichtenfels, Hans von Todt-
nau und Hans Holdermann teilen sich mit Agnes
Bischoff und deren Tochtermann Ludwig Wetzel in
den Nachlass des verstorbenen Paul Langacker. Zu den
den letzteren zufallenden Teilen gehören „des ersten
einundzwanzig guldin geltes und ein ort minder siben
pfenning ouch ab dem rat und der statt ze Friburg,
sint widerköifig mit vierhundertundvierundzwenzig guldin
houptguotes, für eigen nach fünf guldin geltes Clewi
Louchern, sint widerköifig mit achtzig guldin houptguotes,
sodenn nach zwein guldin geltes dem ersamen Hans
Belcher obersten Zunftmeister, sint widerköifig mit drissig
und zwein guldin, und nach anderhalben guldin gelts
an unser fronen bmve, stont vierundzwenzig guldin."

Stadtarchiv. — Vgl. Die Uric. d. Hlgeistspitals 2, 188 ff.
Nr. 1129.

634. 1452 November 28. —Jahrzeitstiftung der Klara
von Munzingen geb. von Kirchen.

Ich Clar von Kilchein dez vesten Heinrichs von
Muntzingen seligen witwe bekenn offenlich und tuon kunt
menglichem mit disem brief, daz ich mit wolbedachtem
sinne und muote und zuo den ziten do ich daz wol ge-
tuon mocht durch dez egenanten Heinrichs von Muntzingen
mins emans seligen, ouch miner und aller unser beider
kinden seien trosts und heils willen mit den erwirdigen
geistlichen herren den vier münsterherren und den caplan
gemeinlich in unser lieben frouen münster ze Friburg
guotlich überkomen bin und ein jarzit bi inen besetzt
hab, also daz si hinfür ewenclich alle jar acht tag vor
oder nach sant Jörgen tag ungevarlich dez egenanten
Heinrichs von Muntzingen mins emans seligen, min und
unser beider kinde jarzit in unser lieben frouen münster
uf die vorbenempt zit haben und began sollen. Und
 
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