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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [12]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0105

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98

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

da wiste in ir man selig widerumb gan Friburg zuom
Lappen und sprechi, waz der darin teti und handelte,
daz were im wol getan. Und da nuo derselb priester
zuom Lappen kemi, da wiste in der Lapp widerumb zuo
jungher Hartman Snewlin irem man seligen und sprechi:
Hartman Snewli ist der eltist und waz der teti, daz were
sin wille. Und uf daz da lihe ir man selig demselben
priester die pfruond und schankte ir der vorgemeint
priester zwen rot hendschuo zuom warzeichen."
Stadtarchiv.

643. 1454 Februar 19, Freiburg. — Der erber priester
her Heinrich Moeder wissenthafter Schaffner der ersamen
herren der caplan gemeinlichen in unser lieben frouen
münster :e Friburg und an ir statt und Hanswernher
Grattwol wissenthafter Schaffner der erwürdigen geist-
lichen frouen der eptissin und des conventes gemein-
lichen des clusters ze Sant Cloren ze Friburg klagen
vor dem Schultheißengericht der Stadt gegen Clewi
Matter den kistler, burger ze Friburg, jener umb fünf
schilling pfennig hürigs und fünf schilling versessens
zinses, dieser umb zwei pfunt hürigs zinses, so er inen
beiden schuldig were, von sinem huse in Sneckenvorstatt
gelegen und erwirken das Urteil, das Clewi Matter
den egenanten clegern ir hürig und versessen zinse
geben und hinanthin als bitzher zinsen solt nach ir
briefen wisung, alles ane geverde.

Münsterarchiv,

644. 1454 April 15 (Wiener) Neustadt. — Kaiser
Friedrich III. spricht dem pharrer, burgermeister und
rate der statt zu Fryhurg im Brißgow sein Befremden
darüber aus, dass er vormals nach löblicher alter ge-
wonheit, recht und herkomen sine keiserlich erste bete
an si samentlich und sunderlich für den erbern Bern-
harten Oberried clerik Costentzer bistumbs getan und
gewendt habe nach laut siner ihnen übersandten keiser-
lichen ersten bettbrief, sie aber über sölichs und wider
dieselben sine keiserlichen ersten bete ein erledigte
gotzgabe irer lehenschaft einem andern verlihen haben
dem vorgemelten Bernharten an seinen rechten derselben
gotsgabe zu Verhinderung und im und dem heiligen reiche
an iren herlicheiten und rechten zu Verachtung, und
gebietet ihnen von römischer keiserlicher machtvol-
komenheit ernstlich, daz si in kraft und von wegen der
obgenanten seiner keiserlichen ersten bete dem vor-
genanten Bernharten oder seinem volmöchtigen anwalte
an seiner stat noch die nachstledigen gotsgabe, wenne
inen samentlich oder sunderlich die ledig wirdet, unver-
zogenlich verleihen und im damit an all intrag und irrung
genzlich fursehen; denn ob si des also nit teten und in
den Sachen aber ungehorsam wurden, so wolte er auf
anrufen des benanten Bernharts darumb wider si volvarn
und ergeen lassen, sovil sich dann zu hanthabung seiner
keiserlichen ersten bete und des heiligen reichs gerech-
tikeit in solichem nach Ordnung des rechten gebüret,
wonach sie sich zu richten wissen sollten.

Stadtarchiv.

645. 1454 Juni 6. - - Bürgermeister und Rat der
Stadt Freiburg berichten Bischof Heinrich IV. von
Konstanz: „Uns haben fürbracht die ersamen geistlichen
frouen die priorin und convent dez closters zue Sant

Kathrinen bi uns, unser burgerin, als uwer gnad in[en]
den ersamen priester her Hansen Lu'tolt, caplan in
unser lieben frouen münster, zue einem vicarien geben
und gesetzt hab. Der si nu in willen und meinung üwern
gnaden daz ampt wider ufzegeben und nit me ir vicari
zue sind. Wan er nu in[en] und irem gotzhus vast nutz-
lich, fürderlich und trostlich sie, deshalb si in gern fürer
zue irem vicarien haben und im gehorsam und under-
tenig sin weiten, so haben si uns ernstlich gebeten uwern
gnaden ze schriben und ze bitten, mit dem genanten
her Hansen Lu'tolden zue reden und gnediclichen zue
schaffen, sich mit den frauen furer zue bekumbern und
ir vicari zue bliben, dann solt er also zue disen ziten
von in[en] komen, daz wer in[en] und irem gotzhus vast
schedlich und unfüglich."

Stadtarchiv: Missiven Bd. 2, V, Bl. 19.

646. (1454 Juli 17. —) Die erbern priester her Hein-
rich Meder Schaffner, her Lienhart Tierlin und her Peter
Spilman drier klagen anstatt und in namen ir selbs und
der caplan gemeinlichen in unser lieben frouen münster
ze Friburg vor Bürgermeister und Rat der Stadt gegen
Claus Pflu°ger wissenthaften Schaffner der ersamen geist-
lichen frouen der priorin und des conventes gemein-
lichen des closters ze Adelnhusen bi Friburg an derselben
closterfrouen statt umb ein pfunt und fünf schilling
pfenning hüriges zinses und umb nünzehen schilling
pfenning versessens zinses von den hüsern zuo dem
Unger und erwirken das Urteil: „bringen die caplan
für in vierzehen tagen den nechsten, damit den rate
benügt, daz ir zins so in[en] gand ab den' hüsern
zuom Unger, vorzins sie, so sollen si dez geniessen;
bringen si aber, daz in dem zit nit für, so sollen die
obgemelten closterfrouen zuo Adelnhusen bi ir frönung
den hüsern und iren Zinsen bliben, so si uf den be-
nanten hüsern zuom Unger hand, gnuog tuon und si
darumb versichern wollten, so möchten si zuo den hüsern
ston, allez one geverde."

Stadtarchiv.

647. 1454 Juli 19. — Der burgermeister, der rate und
die gemeinde gemeinlich der statt ze Friburg im Pryß-
goewe verkaufen den vesten ersamen und bescheidenen
Lienhart Snewli irem alten burgermeister, Clewi von
Ougspurg und Clewi Symon, alle drie pflegere unser
lieben frouen bmves anstatt und innamen desselben unser
frouen büwes zehen guldin geltes guoter und gerechter
rinischer an golde und swer gnuog an rechtem gewichte
genger und geber rechtes und jerliches zinses ze gebende
und ze richtende inen und allen iren nachkomen pflegern
anstatt und innamen des vorbenanten buwes hinanthin
alle jare uf sant Johannes des töifers tage ze süngichten
ane allen iren kosten und schaden, umb zweihundert
guldin alles guoter und gerechter rinischer an golde und
swer gnuog an rechtem gewichte genger und geber von
und abe der vorgenanten statt Friburg und derselben
stett gemeinen almenden, weiden, gelten, güteren, nützen,
zinsen, sturen, gewerften, setzen, zollen und ungelten
und gemeinlich abe allem dem, so zuo derselben statt
gehöret, nützit uberai usgenomen noch vorbehept, mit
der üblichen Währschaft und Zubilligung des Wieder-
kaufs um dieselbe Summe und mit usstelligem und
ergangenem zinse, obe deheiner unbezalt usstünde oder
 
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