Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 10.1914

DOI Artikel:
Albert, Peter P.: Hans Gitschmann genannt von Ropstein (oder Raperstein), der Hauptmeister der Glasgemälde im Chor des Freiburger Münsters
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2546#0038

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Albert, Hans Gitschmann, der Hauptmeister der Glasgemälde im Chor des Freiburger Münsters

29

1548 Juni 22. — Bürgermeister und Rat von Frei-
burg entscheiden in der Streitsache zwischen Jakob
Jochim und Hans Gitzman, der jenem Reben verkauft hat.

Rats-Prot. 13 (1548-1550) Bl. 6U'.

1549 April 1. — Zwuschen Claus Hessen dem
zunftmaister als rechtgesetztem vogt Ursulen und Bar-
baren, weiland Hansen Gitschmans, sodann Gertruden,
Heinrich Gitschmans seligen verlassener kinder cleger
an ainem und meister Hansen Gitschman dem glasmaler
antwortern [am] andern teil ist nach verhorung dag,
antwort, ufgerichten eeberedung der ainkindschaft und
allem furwenden zu recht erkant, das Claus Hessen
vogtkinder anstatt irer väter vermog gemeltz ainkind-
schaftbriefs an großväterlichem und großmueterlichem
erbgut, so das zu fall kombt, erben sollen. Und dweil
Clara Guldinthörin als die großmutter abgestorben, und
sich Hans Gitschman der großvater widerumb in ehe-
lichen stand verändert, so soll er mit Claus Hessen
vogtkindern als seinen kindskindern das großmuterlich
erb, von gernelter Clara Guldinthörin den kindskindern
zugefallen, nach unserm stattrechten ze tailen schuldig
sein, und beruerter ainkindschaftbrief sonst bei allen
wurden und kreften pleiben; des beden teiln uf ir beger
abschid erteilt.

Rats-Prot. 13 (1548—1550) Bl. 148.

1549 April 29 wird derselbe Spruch des Rats
wiederholt und Hans Gitzmann zur Teilung verurteilt,
„doch ime umb dasjenig, so er Bonaventura underm
Rein seinem sclnvager geben, sein vordrung und ansprach,
wie recht, widerumb zu ersuchen vorbehalten sein sol" '.

Das. Bl. 157v.

1549 August 3 wird Heinrich Gitschmanns Tochter
Gertrud halber von Ratswegen erkannt: „dweil die
dochter nunmehr bei iren jaren und ain solche anmu-
tung ins closter zu Adelnhusen habe", wie ihr Vogt Niko-
laus Heß und ihr Großvater anzeigen, „sollen sies
hineintun und ain jar versuchen lassen, doch nach ver-
scheinung des jars nit profeß tun lassen, sie habens
dann aim rat zuvor wideranzeigt".

Das. Bl. 196v.

1549 September 13. — Thoman von Egere der
glasergsell, als er nahermals us dem frauenhaus in turn
gefuert und nachmals usgelassen worden, gleich wider
ain ungeschickt wesen mit seinem maister Hansen
Gitschman und desselben husfijauen] angefangen, ine
und die frauen gescholten und geschmecht, auch ge-
trowet, desgleichen ain jungen Studenten auch gescholten
und darumben wider ingelegt worden, soll man mit

1 Mit diesem und, als er im August oder September ge-
storben war, mit seinen Erben begann dann Meister Gitschmann
wegen der Teilung ein ganzes Jahr lang, vom (20.) Mai 1549 bis
(30.) Mai 1550, zu prozessieren, ward aber unterm 31. Oktober 1550
vom Rat mit seinen Ansprüchen abgewiesen; es wurde zu Recht
erkannt, „das gedachts Bonaventura gelaßne erben Hansen
Gitschman nichtzit ze tun schuldig, sonder der eingefuerten
clag ledig und davon absolviert sein sollen" (Rats-Prot. 13
(1548—1550) Bl. 401v). Gitzmann drohte daraufhin, an die Re-
gierung zu Ensisheim zu appellieren, gab sich aber schließlich
doch zufrieden.

Erbschaften.

ainen guten cavillantes und gemeiner urphed widerumb
us- und schweren lassen, dem maister und dem Studenten
uf ir erfordern alhie rechtens gewertig ze sein.
Rats-Prot. 13 (1548 — 1550) Bl. 218v.

1550 Juli 14. — Hansen Gitschman ist gsagt, seins
sons verlassen arbeitselig döchterlin zu versehen und
jars mit eim Schilling guldin ze hilf ze komen etc.

Rats-Prot. 13 (1548—1550) Bl. 356v.

1550 Juli 18. — Hans Gitschman ist auf sein sup-
plication gsagt, man werde seins sons verlassen prest-
haftig döchterlin etwan an ain ort verdingen, da soll
er als der großvater das gelt erlegen, bis das neu plater-
hus usbauwen werde; woll man alsdan sehen, das es
versorgt.

Das. Bl. 359.

1551 April 6. — Zwuschen Claus Hessen als vogt
Hansen Gitschmans kindskindern ains- und demselben
Hansen Gitschman andernteils ist nach verhörung des
inventarii und anschlags erkant: Hans Gitschman soll
den gemelten seinen kindskindern allen gemeinlich für
ir großmutterlich erb 300 guldin geben, daran sie, die
kinder, in die haupter erben sollen.

Rats-Prot. 14 (1551 — 1552) Bl. 44v.

1551 April 10. — Berbelin, weiland Hans Gitsch-
mans des jungen verlassen presthaft döchterlin, soll uf
seins großvaters und seins vogts pitten mit dem guetle,
so es yetz hat und kunftiglich erwerben mag, ins
platerhus angenomen werden.

Rats-Prot. 14 (1551 — 1552) Bl. 46^; 59''; 117>'; 157v.

1551 Mai 4. — Hans Gitschman der glasmaler soll
umb deswillen, das er sein jung meidlin, so bei im ge-
dienet, Annelin genant, des baders zu Lor döchterlin,
geschwecht, gefenglich angenomen, ingelegt und der ge-
buer nach — „zusampt der turmstraf" mit 10 pfund
rappen — gestraft werden.

Rats-Prot. 14 Bl. 59v 64>; 73>'.

1551 Oktober 27. — Meister Hans Gitzman von
Rapoltstein der glasmaler vertauscht sein Haus „zum
Kesselberg" mit dem Glaser Thoman Burgkart gegen
dessen Haus „zum Blauen Schlüssel" [jetzt Kaiser-
straße Nr. 65], „ligt in der alten stat, stost einseit an
Sixt Keller genant Klemblin, anderseit an Hansen
Brunner den tuchscherer", gegen ein Zugeid von \3>5 fl.

Fertigungs-Prot. 1551 (uf zinstag nach sant Urslen).

1551 Dezember 1. — Meister Hans Gitzman der
glasmaler von Rapoltzstein erscheint mit andern „als
bürge Hansen Keysers des Wechslers" vor Gericht.

Fertigungs-Prot. 1551 —1553 (zinstags nach Andree).

1552 Mai 2. — Hans Gitschman hat in ufrichtung
nachvolgends gewalts sein eevogtei ufgeben und ist
sein hausfrau Magdalen Fronmüllerin darauf uf ir beger
mit Claus Hessen bevögtigt, und haben demnach ime,
Hansen Gitschman, gewalt geben, den erbfal, so ir,
Magdalenen, von irer . . . [Lücke] zu Straßburg ange-
fallen, inzebringen.

Rats-Prot. 14 (1551 — 1552) Bl. 244v.
 
Annotationen