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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 10.1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.2546#0047

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38

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

norum operi sepedicto pro organista tili organisando
deserviente conducendo de consensu libero et expresso
dicti beneficii patronorum seu collatorum uniendum et
annectendum duximus et auctoritate nostra ordinaria
unimus et imperpetuum annectimus. Volentes et auc-
toritate eadem statttentes, quod si organista sie conduc-
tus, in sacris constitutus presbiter fuerit, suorum ordi-
num execueionem habens is predicto beneficio in divinis
debite serviturus pro commodiori sui sustentacione et
onerum sibi ineumbentium supportacione presentiis ut
ceteri capellani in predieta ecclesia gaudeat, a quibus
eum nolumus per aliquem sequestrari posse. Si vero
organista eo modo conduetus laicus extiterit, in sacris
non constitutus, extunc ne dictum beneficium divinorum
obsequiis, propter que fundatum existit, destituatur et
orbatum maneat ex tunc et in eum eventum de fructi-
bus et proventibus dicti beneficii per alium presbiterum
ydoneum in divinorum offieiis opportune provideatur et
reliqui fruetus et proventus organiste dictorum organo-
rum pro tempore condueto adiungantur et amministrentur.

Auf dem Buge rechts: Conradus Armbroster
s[ub]s[cripsi]t , unter demselben: R[ecipe] 2 flor[enos] .

Münsterarchiv.

800. 1466 Januar 7, Freiburg. Jahrzeitstiftung für
Hans und Magarete Heyninger. —

Hans Heyninger der metzger und Margret sin eliche
husfrou, bürgere zu Friburg im Brißgow, geben zu einem
rechten, steten, ewigen, unwiderrüfen almusen in jargezits
wise den ersamen herren den caplanen gemeinlich in
unser lieben frouen muonster zu Friburg di dri guldin
gelts jarliches zinses jarlichs uf sant Bartholomeus des
heiigen zwolfboten tag vallende, so ihnen in erbs wise
angevallen sint und dj brief darüber wisende mit zins
und houbtgut und allem rechten, so Margret Herren-
bergin selig zu ziten umb Hansen Merkly zu Waltkirch,
ein burger, von, uf und ab matten, ackern und garten
bi und hinder Waltkirch gelegen für eigen umb sechzig
rinisch guldin erkauft hat, wie dann das der gemelt
koufbrief zu Waltkirch vor offem rat under derselben
statt gemein ingesigel uf den nächsten mentag nach
sant Bartholomeus des heiigen zwolfboten tag in dem
drüundfunfzigisten jare nechst vergangen gegeben uszeigt;
sodenn di zwen guldin gelts jarlichs zinses, auch jar-
lichs uf sant Bartholomeus . . . tag vallende, so ihnen
auch in erbs wise ankörnen sint und die brief darüber
wisende mit zins und houbtgut und allem rechten, so
Brid Thuringerin selig zu ziten umb Hansen Pregenczen
den schnider von, uf und ab des genanten Hansen
Pregenczen zweien huseren hindan und vornan zu Fri-
burg in der alten stat an der hofstat gelegen an einander
gegen dem huse zem Scheppely über und nebent Jacob
Bobenheymers huse genant zu dem Ku'nig für eigen
nach der herschaft recht umb vierzig rinisch guldin er-
kouft had, wie dann das der gemelt koufbrief zu Friburg
vor offem gericht under des vesten Rudolf von Küchen
selig wilent schultheissen zu Friburg gerichtsingesigele
uf den nächsten sambstag nach sant Bartholomeus . . .
tag in dem zweiundvierzigesten jaren nechstvergangen
gegeben uszeigt. Also das die vorgemelten caplan und
alle ir nachkomen caplan hinanthin ewiglich die genanten
fünf guldin gelts zu einem rechten almusen in jargezits
wise haben, besitzen und sich deren nutzen und niessen

mögen und sullent als sie eliche gemechede bede unzhar
geton und genossen hant und des unverhindert und un-
geleidiget beliben ihr beider, aller ihrer erben und nach-
komen und allermenglichs von ihret wegen. Darumb
sullent ihnen die gemelten caplan und alle ir nach-
komen caplan alle jar jarlichs in der fronvasten zu
phingsten in unser lieben frouen muonster obgenant
sein Hansen Heyningers und Margreten seiner elichen
husfrouen, Hansen Herrenbergs seligen und Margreten
Herrenbergin des genanten Hansen Herrenbergs seligen
eliche wirtin selig und aller ihrer vordem jarzit be-
gon an der mittwoch ze nacht, so man gewonlich
über die greber gat mit vier miserere ob ihrem grab
und morndes an dem durstag mit einer gesungen
vigilien und seimessen, mit singen, lesen, spreiten und
luten, als dann in dem vorgenanten muonster sitt, ge-
wonheit und harkomen ist. Und welher caplan, so dann
der zit in der presenz ist und sin wird, nit gegenwurtig
ist am obent ob dem grab, morndes bi der vigilie, bi
der seimesse und ob dem grab, der sol verliren zu
yedem mol dri phening; welher auch nit messe liset,
der sol verliren sechs. Es sol auch dhein priester messe
lesen, diwii man die vigilie und seimesse singet, er si
danne der Ordnung halb verbunden messe zu lesen. Es
sol auch ein yeglicher caplan, so di seimesse singet,
vorus haben sechs phening. Das versumpf oder ver-
loren gelt, so durch die priester versumpt oder verloren
wirt, das sol durch di drier und Schaffner der presenz,
so dann yedes jares drier und Schaffner sint und werdent,
erberlich und getrulich zesamengehalten werden und
dannenthin das halb geben an unser lieben frouen bu
zem muonster und das ander halb halbiren und ein
teil geben den siechen des Heilgengeistsspital zu Fri-
burg und den übrigen teil geben den armen siechen an
dem veld des huses bi Friburg. Es sullent auch die
vil genanten caplan und alle ir nachkomen caplan das
obgenant jarzit alle jar an der canzel als andere ire jarzit
verkünden lassen. Es sullent auch die caplan den vier
muonsterherren in den hof alle jar geben zwen Schilling
phening, darumb dieselben vier muonsterherren alle son-
tag sein Flansen Heyninger obgenant und Margreten
seiner elichen husfrouen und aller ihrer vordem ge-
denken an der canzel. Wo aber die genanten vier
muonsterherren ein sontag, zwen oder dri ubersessen
und ihrer an der canzel nicht gedechten, so sullent die
vorgenanten zwen Schilling phening gelts halber werden
und gefallen an unser lieben frouen bu zem muonster
und der ander teil wider an di presenz. Wer auch sach,
das di gemelten caplan und ir nachkomen caplan hinant-
hin dheins jares uf den genanten tag solich jarzit ver-
hieltent und nit begiengent, wi obstat, so dik und vil
das beschehe, so sol der nuoz des jarzits desselben
jares gevallen und werden unablesig halber unser lieben
froue bu zem muonster und den andern teil halbiren
den siechen des Heilgengeistsspital zu Friburg ein teil
und den übrigen teil den armen siechen an dem veld
des huses bi Friburg. So dik und vil auch die ob-
genanten fünf guldin gelts von den caplanen und allen
iren nachkomen caplan widerkouft und abgeloset wurden,
so sullent die dik gemelten caplan, auch alle ir nach-
komen caplan das houbtgut von stund an wider an ander
jarlich gült oder nuzung legen, das gemelt jarzit domit
ze begonde in mossen wie obstat.
Münsterarchiv.
 
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