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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 10.1914

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [14]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2546#0087

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78

Albett, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

882. 1469 März 4, Freiburg. — Der ersam wolgelert
meister Niclaus Locher priester caplan der pfruond, so
Heinrich Grescher, burger zue Fryburg, bi ziten in unser
lieben fronen miinstcr daselbs gcstift und gemachet hat
verleiht anstatt, in namen und als caplan der yetz-
genanten siner pfruond, sonder mit vollmächtigem gewalt
Heinrich Greschers des Stifters nach lut eins versigelten
Übertragbriefs vormals zwüschen inen beiden in gericht
usgangen, yetz verlesen, des datum stat uf sampstag vor
dem sonntag letare mitfasten im achtundsechzigisten
jar, vor dem Schultheißengericht der Stadt Peter
Stroewlin dem bader, seidner zu Friburg, zu einem
rechten, steten, ewigen erb in erbs wis und nach erbs
recht derselben siner pfruond badstuben hinden und
vornan mit allen begriffen, witen, rechten und zuegehör-
den, gelegen zu Fryburg vor dem obern tor genant
Swabsbadstuben umb fünf Schilling pfenning gelts guter
gewonlicher Fryburger münz, die derselb Peter Stroew-
lin, alle sin erben und nachkomen dem benanten meister
Niclausen Locher und allen sinen nachkomen der vor-
genanten pfruond caplan hinanthin ewiclich alle wochen
wochenlich davon ze rechtem zins richten, geben und
bezalen soltent, on allen verzog, intrag und widerred.
Der Lehnsherr übernimmt die Bürgschaft für das
Lehen und der Pächter gelobt dagegen, dieselb bad-
stuben mit allem buw. begriffen, rechten und zuegehör-
den in guten eren und gewonlichen, wesenlichen büwen
ze halten und ze haben, on der pfruond und irs caplans
costen und schaden. Darumb ouch ein yeglicher der
vorgenanten pfruond caplan die badstuben jerlich besehen
lassen möcht, ob si in sölichen guten büwen und eren
gehalten werde, das die pfruond irs wöchenlichen zins
daruf sicher und habend und die badstub nit zergeng-
lich, sunder bestentlich und wesenlich sig und bliben
mög, wie erbsrecht ist, on alle geverd. Wa aber Peter
Stro"wlin, sin erben oder nachkomen die fünf Schilling
Pfenning gelts nit alle wochen richtent und bezaltent,
wie vorstat, und so lang daran sümig wurdent, das zwen
wochenzins den dritten unbezalt berürtent und ergriffent,
so soltent Peter Stro''wlin und sin erben einen yeglichen
der pfruond caplan oder sinen boten uf ir ervordrung
mit guten, usgerichten, varenden pfänden, die des gelts
wol wert sigent, verpfenden und usrichten, die denn ein
caplan glich verkoufen und sin gelt darus losen möcht.
Wa aber ein caplan weder mit Pfenningen noch pfänden
usgericht wurd, wie obstat, so möchte der caplan oder
sin bot Peter Stroewlin oder sinen erben ze hus und ze
hof gon mit einem Stattknecht und die pfand selbs
nemen und damit varen, wie vorstat, damit er sin usstond
gelt darus bringen möcht, alles ungefrävelter sach, one
alle geverd. Wer aber, das Peter Stroewlin, sin erben
oder nachkomen die obgenant badstuben mit allen be-
griffen und zuegehörden nit in gueten büwen und eren
hieltent, wie vor stat, also das einen caplan bedankte,
das die in abnemen oder zergenglich wer, so möcht ein
caplan derselben pfruond mit rat der büwlüt, so sich
des verstündent, die badstuben selbs nach aller notturft
buwen und machen lassen und denn denselben costen
an Peter Stro'"wlin, sin erben oder nachkomen vordem
und, wa si im darumb usrichtung oder bezalung nit
tetent, si und alles ir guet ligends und varends, nüt us-
genomen, darumb angrifen, bekümbern und pfenden mit
oder on recht, geistlichem oder weltlichem, wie dem
caplan allerbast fügte, und die pfand verkoufen so lang,

bis dem caplan solicher cost und schad, mit buwen ge-
fiept oder sust uf die sach gangen, usgericht und be-
zalt wurd, damit in benügte, on alle geverd. Ob aber
hinder Peter Stroewlin, sinen erben oder dem, der die
badstuben inhett, nit so vil funden, damit die badstub
gebuwen oder dem caplan sin cost mit buw oder in
ander weg an die badstuben geleit oder der Sachen halb
gelitten, bezalt oder gekert werden, so möcht derselb
caplan die badstuben mit allen rechten wider zue der
pfruond hand ziehen und nemen, die verlihen, damit
handeln und tuen, wie in bedunkt, der pfruond allernutz-
lichest sin, alles on Peter Stro'wlins, aller siner erben
und nachkomen und menglichs sumen und irren, un-
gevarlich. Und also warent meister Niclaus Locher und
Peter Strocwlin dirr lihung, emphahung und aller vor-
gemelten puncten und artikel einander in gericht gichtig
und kanntlich, glopten und versprachen, nemlich meister
Niclaus Locher für sich und alle sin nachkomen caplan
an der pfruond statt und Peter Stro°wlin für sich, alle
sin erben und nachkomen dis alles, so vil von yeglichem
mit underscheid obgeschriben stat, sonder und sampt
war, vest und stet ze halten und ze haben, getrüwlich
ze volfüren und dawider niemer ze reden, ze komen,
ze tun, ze sind noch ze schaffen mit noch on recht in
deheinen weg, on alle arglist und geverd.
Münsterarchiv.

883. 1469 März 11. — Date sunt absencie Johanni
Mu'ßli, capellano aitaris sancti Jeorii in ecclesia pa-
rochiali Friburg, et inducie ad annum.

Erzbischöfliches Archiv Freiburg: Liber absentiarum 1469
bis 1471.

884. 1469 März 14. -- Date sunt absencie Johanni
Waltheri, capellano aitaris sancti Thome in ecclesia
parochiali opidi Friburg siti, et inducie ad annum.

Daselbst.

885. 1469 März 20. — Investitus est Valentinus Ra-
bat! aecolitus Argentinensis diocesis ad altarc sanete
Kathcrinc in ecclesia parochiali opidi Friburg situm vol-
gariter der Staczen pfruond nuneupatum vacans per
Iiberam resignacionem Johannis Fu'rers per validos viros
Waltherum de Eu'ßlingen, Conradum Snewlin de Crancz-
now et Hartmannum Snewlin armigeros literatorie presen-
tatus.

Er:bischöfliches Archiv Freiburg: Proclamationes et in-
vestiere de annis 1469—1474.

886. 1469 April 20. — Berchtolt Swend vergabt in
Ausführung einer Verfügung, wonach der erwirdig
herr Swederus selig wiland tumpropst ze Zu'rich bi sinem
leben verschaft und geordnet hat, den ersamen herren
kilchherren und caplan gemeinlichen in unser lieben
fronen pfarrkilchen ze Fryburg im Bryßgo'iv ein pfund
pfenninggelts nach sinem tod inen an sin jarzit ze wenden,
das nu ihm als sinem erben zugestanden ist, uszerichten
und ze erstatten, -- den vorgenanten kilchherren und
caplan gemeinlichen einer rechten, steten, ewigen, un-
widerrueflichen gab ein pfund pfenninggelts mit allen
rechten und eigenschaften us und an den zwein pfund
und fünf Schilling pfenningengelts, so er jerlich ze zins
hat von dem wirdigen herren, dem preeeptor Sant An-
tonienhuses zue Fryburg nach lut eins briefs, der hinder
frou Margreten von Kilchein, herr Peters zum Wyger
 
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