Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Sirene mit Liebesgöttern fpieUnd.

RUBENS'

MYTHOLOGISCHE DARSTELLUNGEN.


UBENS ist als Maler in vielsacher Hinsicht ein treues Abbild seiner Zeit und
seines Vaterlandes. Im 17. Jahrhundert hatte der Widerftand gegen die Refor-
mation in den Niederlanden der katholischen Kirche eine Übermacht gegeben,
welche von ihr niemals zuvor so schrankenlos ausgeübt worden war. Rubens
ging mit dieser Bewegung mit und widmete der kirchlichen Kunst seine befte
Krast. In ausbündiger Farbenpracht schilderte er die ganze Lebens- und Leidens-
geschichte des Heilandes; das Leben Mariae, der glücklichen und schwergeprüften
Mutter, und deren endliche Himmelsahrt liehen seinem Pinsel eine Fülle dankbarer Vorwürse; auch
sührte er einen Theil der langen Reihe von seiigen Himmelbewohnern in seinem christlichen Pantheon
vor. Aber so sehr auch die Menschen jener Epoche von ihrem Katholicismus durchdrungen waren,
sür alle Diejenigen, die sich durch Gelehrsamkeit hervorthun wollten und vermochten, gab es ausser der
Kirche noch einen anderen gemeinsamen Gottesdienst: das römisch-griechische Heidenthum. Und dieser
zweite Gottesdienst war ein nicht minder reicher Born dichterischer wie künftlerischer Inspiration, als
der erste. Die Menschen jener Zeit trugen die Chriftenlehre im Herzen, im Kopse aber die olympische
4 (IL A.)
 
Annotationen