Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 48.1925

DOI Artikel:
Weixlgärtner, Arpad: Switbert Lobisser O. S. B
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4215#0041
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
'



Switbert Lobisser, Maria mit dem Kinde (zweite Fassung).

Nach dem Holzschnitt op. X.

SWITBERT LOBISSER O. S. B.

Wie die grüne Steiermark in Ottokar Kernstock, dem Burgherrn der Vestenburg und Chor-
herrn des Stiftes Vorau, unter ihrem Klerus einen namhaften Dichter ihr Eigen nennen darf, so kann
sich die Kärntner Geistlichkeit eines ausgezeichneten Malers rühmen. Es ist Switbert Lobisser,
Angehöriger des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal und Zeichenprofessor am Gymnasium
ebendort.

Lobissers Vater war Lehrer, zuletzt Oberlehrer in Tiffen bei Feldkirchen am Ossiacher See. Er
stammte aus Gotschee in Krain, und seine Verwandten waren Hausierer. Er hatte zeichnerische Be-
gabung und pflegte, wo er sich aufhielt, allwöchentlich aus Karikaturen, die er von den Stammgästen
des Ortswirtshauses gezeichnet hatte, und aus anderen eigenen Zeichnungen ein Zeitungsblättchen
zusammenzustellen, das immer Beifall fand. Er starb aber bereits, als der Bub acht Jahre alt war.

Die Mutter wieder wußte den Sinn des Kindes auf das Schöne in der Natur hinzulenken und
versäumte zum Beispiel nicht, beim Spazierengehen auf eigenartige Käfer und besonders leuchtende
Blumen aufmerksam zu machen. Auch schnitt sie für ihr Söhnchen aus illustrierten Zeitungen Bilder
heraus, die ihr besonders gefielen.

Der kleine Switbert kam nach Klagenfurt ans Gymnasium, aber erst in der Octava besuchte er
den Zeichenunterricht und auch da nur unter der Bedingung, daß er machen durfte, was ihm beliebte.

33
 
Annotationen