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Universität Heidelberg [Hrsg.]; Hagen, Hermann [Bearb.]
Litterarum Universitati Heidelbergensi Ruperto-Carolae amplissimae dignissimae doctissimae saecularia quinta pie gratulatur Litterarum Universitatis Bernensis rector et senatus: insunt professorum atque alumnorum Heidelbergensium epistulae ante hos trecentos et quod excedit annos Bernam missae — Bernae, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.33211#0114
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Anmerkungen.

X.

1) Der Pfalzgraf Joliann Casimir, geboren den 7. März 1543 als der vierte Sohn des Pfalz-
grafen Friedrich von Simmern (Friedrich III), gest. den 6. Jannar 1592, in den Jahren 1583—1592
Administrator der Kur als Vormund des Kurprinzen Friedrich (geh. 1574), des nachmaligen Kur-
fürsten Friedricli IV. Als der Kurflirst Friedrich III. am 26. Okthr. 1576 plötzlich gestorhen war,
konnten sich die heiden Brüder, Ludwig, der neue Kurf'ürst, und Johann Casimir, zuerst nicht fried-
lich iiber den Besitz der Pfalz einigen, ja Johann Casimir nahm sogar' im August 1577 Neustadt
an der Hardt mit Waffengewalt ein, his endlich im Januar 157.8 ein Vergleich Statt fand, welcher
hestimmte. dass Joh. Casimir Kaiserslautern, Neustadt, Böckelheim, sowie einige Stücke der Oberpfalz
erhalten solle. Dieses Gehiet hildete dann das Asyl für die aus der Kurpfalz vertriehenen Refor-
mirten, worunter mehrere Heidelberger Professoren verschiedener Fakultäten, welche Männern streng
Lutheranischer Gesinnung hatten weichen müssen.

2) Von erster Hand : accepimu.s.

3) Das hier erwähnte Schreihen des Tossanus an die Berner Regierung konnte nicht mehr
aufgefunden werden, ebenso aucli nicht das des Pfalzgrafen Joh. Casimir. Dagegen scheint sich das
Schriftstück des Missivenbuchs JJ (1577) auf dem Berner Staatsarchiv, p. 78 — 82 darauf zu heziehen,
worin vou den um ihrer Religion willen flüchtigen Franzosen die Rede ist, die man lieher nicht
aufnehmen wolle. Zwei andere Stiicke des gleichen Missivenhuches vom J. 1577, p. 218 u. 226 — 30,
an Ziirich gerichtet, handeln ,,von Casimirs Anbringen wegen Unterschrift Augshurgischer Confession
und wegen der durch sächsische unruhige Theologen hegehrten Condemnation“ ; ein weiteres endlicli
vom 27. Dezemher 1577 p. 240 sucht Bern hei den 5 Orten wegen Reissläuferei zu Casimir zu ent-
schuldigen.

4) Zacharias Ursinus, geh. zu Breslau 1534, Rektor des Elisabethengymnasium’s daselbst 1558.
Professor an der Heidelberger Sapienz 1561, zur Abfassung des Heidelberger Katechismus vom Ivur-
fürsten Friedrich III beordert 1562, nacli Neustadt versetzt 1578, gest. 1583. Ursinus sollte irn
J. 1571 an Stelle des verstorhenen Marthoret für eine Professur an dem Collegium in Lausanne ge-
wonnen werden, wesshalb am 17. Juli von Bern Benedictus Aretius (Marti) ,,an Herren Pfaltzgraffen
hy Rhyn“ ahgeordnet wurde, s. Missivenhuch FF p. 287. 423 auf dem Berner Staatsarcliiv. Von
einer Wiederholung dieser Anfrage gegen Ende der 70ger Jahre, auf welche die vorliegende Brief-
stelle anspielt, wissen die Missivenhücher nichts: es war also dieselbe nur privater Natur.

5) Kurfürst Friedricli III.

6) Das sogenannte Casimirianum. Ueber die dort wirkenden Professoren schreibt Brandolph
Wasmer von Aarau (s. I. Anm. 8) unter dem 19. März 1578 aus Neustadt air Wolfgang Ampelander
(Cod. Bern. Mscr. Helv. III, 196 nr. 5): ,,Habemus hic duos prgestantissimos Theologos, D. Ursinum
et D. Zanchium. Non minus doctum Hehrgeum Franciscum Junium, sed eum ad tempus amisimus.

I, 1—6
 
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