AUSSTELLUNG VON MEISTERWERKEN
AUS DEN PREUSSISCHEN SCHLÖSSERN IN DER AKADEMIE DER KÜNSTE
VON
GEORG POENSGEN
ereits vor dem Kriege hat die Akademie der Künste verschiedentlich (1893,
1904 und 1913) Meisterwerke aus Schlösserbesitz der breiten Öffentlich-
keit vorgerührt; doch bedeutet die Ausstellung, die sie augenblicklich
gemeinsam mit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in
ihren Räumen am Pariser Platz zeigt, eine grundlegende Neuerung. Zum
ersten Male werden hier Kunstgegenstände, die nach der Abfindung mit
dem ehemaligen Königshause in Staatsbesitz übergingen, rein um ihres
künstlerischen und kulturhistorischen Wertes willen vorgeführt. Wo
früher bei ähnlichen Veranstaltungen der Persönlichkeitskultus die un-
befangene Beurteilung von vorne herein erschwerte, sprechen jetzt die
Einzelheiten für sich und jene Zeitläufe, deren künstlerisches Niveau
lediglich durch die fürstlichen Auftraggeber zum Ausdruck gebracht
wurde. Befreit aus der vielfach noch spürbaren historischen Atmo-
sphäre der Schlösser kommen die Dinge erst recht zur Geltung und
bieten eine Maßgabe für die zum vollen Verständnis der nationalen Denkmäler wünschenswerte
Anmerkung der Redaktion: Den Abbildungen dieses Aufsatzes liegen zum Teil Photographien der Staatlichen Bild-
stelle Berlin zugrunde.
INITIAL, 13. JAHRHUNDERT
BERLIN, SCHLOSSBIBLIOTHEK
47
AUS DEN PREUSSISCHEN SCHLÖSSERN IN DER AKADEMIE DER KÜNSTE
VON
GEORG POENSGEN
ereits vor dem Kriege hat die Akademie der Künste verschiedentlich (1893,
1904 und 1913) Meisterwerke aus Schlösserbesitz der breiten Öffentlich-
keit vorgerührt; doch bedeutet die Ausstellung, die sie augenblicklich
gemeinsam mit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in
ihren Räumen am Pariser Platz zeigt, eine grundlegende Neuerung. Zum
ersten Male werden hier Kunstgegenstände, die nach der Abfindung mit
dem ehemaligen Königshause in Staatsbesitz übergingen, rein um ihres
künstlerischen und kulturhistorischen Wertes willen vorgeführt. Wo
früher bei ähnlichen Veranstaltungen der Persönlichkeitskultus die un-
befangene Beurteilung von vorne herein erschwerte, sprechen jetzt die
Einzelheiten für sich und jene Zeitläufe, deren künstlerisches Niveau
lediglich durch die fürstlichen Auftraggeber zum Ausdruck gebracht
wurde. Befreit aus der vielfach noch spürbaren historischen Atmo-
sphäre der Schlösser kommen die Dinge erst recht zur Geltung und
bieten eine Maßgabe für die zum vollen Verständnis der nationalen Denkmäler wünschenswerte
Anmerkung der Redaktion: Den Abbildungen dieses Aufsatzes liegen zum Teil Photographien der Staatlichen Bild-
stelle Berlin zugrunde.
INITIAL, 13. JAHRHUNDERT
BERLIN, SCHLOSSBIBLIOTHEK
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