DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:Wichert, Fritz: Richard Scheibe
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7612#0031
RICHARD SCHEIBE, RELIEF UBER EINEM KAMIN
RICHARD SCHEIBE
VON
FRITZ WICHERT
Das Unausschöpfbare ist das Zukünftige.
Dieser Künstler hat eine solche Strenge, ein so
reines, unerbittliches Verantwortungsgefühl,
daß es besonders schwer fällt, Deutungen seines
Schaffens oder einzelner seiner Werke zu formu-
lieren. Wie er selbst unablässig bemüht ist, das Gül-
tige zu finden, so zwingt er den bewundernden Be-
urteiler mit wortkarger Pünktlichkeit zur Vorsicht.
Der Gedanke, seiner Auffassung nicht entsprochen,
an etwas Wesentlichem der Leistung vorbeigedeutet
zu haben, ist gegenüber dieser ebenso verschlos-
senen wie abgeklärten Natur geradezu quälend.
Nun liegen aber von Scheibe selbst Äußerungen
über das Wesen der Plastik vor; nicht über seine
eigene Plastik, sondern über die eines Freundes.
Für eine begrenzt gedachte Veröffentlichung zu
Ehren Georg Kolbes hat der Künstler kürzlich eine
Art Vorwort verfaßt. Diese kurze außerordentlich
verdichtete Darstellung enthält neben anderem auch
so viel Aufschlüsse über Scheibes eigenes Schaffen,
daß wir froh sind, hier dem von ihm selbst er-
richteten Wegweiser folgen zu können. Man braucht
nur seine teils feierlichen, teils logisch eindring-
lichen Sätze zu lesen und ihren Sinn auf die neuesten
Arbeiten des Künstlers zu beziehen — Bildnisse,
kauernde, stehende Gestalten, Köpfe, Reliefs, Tier-
darstellungen und vieles andere — so erschließt
sich der Inhalt aller dieser Werke wie von selbst.
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RICHARD SCHEIBE
VON
FRITZ WICHERT
Das Unausschöpfbare ist das Zukünftige.
Dieser Künstler hat eine solche Strenge, ein so
reines, unerbittliches Verantwortungsgefühl,
daß es besonders schwer fällt, Deutungen seines
Schaffens oder einzelner seiner Werke zu formu-
lieren. Wie er selbst unablässig bemüht ist, das Gül-
tige zu finden, so zwingt er den bewundernden Be-
urteiler mit wortkarger Pünktlichkeit zur Vorsicht.
Der Gedanke, seiner Auffassung nicht entsprochen,
an etwas Wesentlichem der Leistung vorbeigedeutet
zu haben, ist gegenüber dieser ebenso verschlos-
senen wie abgeklärten Natur geradezu quälend.
Nun liegen aber von Scheibe selbst Äußerungen
über das Wesen der Plastik vor; nicht über seine
eigene Plastik, sondern über die eines Freundes.
Für eine begrenzt gedachte Veröffentlichung zu
Ehren Georg Kolbes hat der Künstler kürzlich eine
Art Vorwort verfaßt. Diese kurze außerordentlich
verdichtete Darstellung enthält neben anderem auch
so viel Aufschlüsse über Scheibes eigenes Schaffen,
daß wir froh sind, hier dem von ihm selbst er-
richteten Wegweiser folgen zu können. Man braucht
nur seine teils feierlichen, teils logisch eindring-
lichen Sätze zu lesen und ihren Sinn auf die neuesten
Arbeiten des Künstlers zu beziehen — Bildnisse,
kauernde, stehende Gestalten, Köpfe, Reliefs, Tier-
darstellungen und vieles andere — so erschließt
sich der Inhalt aller dieser Werke wie von selbst.
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