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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 30.1931

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Heft 1
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Wichert, Fritz: Richard Scheibe
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https://doi.org/10.11588/diglit.7612#0032

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„Bereitsein für die Stunde der Gnade", das sei
die erste Voraussetzung, aus der „ein Lebenswerk
der Kunst erwächst und auch das Maß seines
Wertes." Ein Bereitsein, das aber auch gewonnen
werden muß „durch unablässige Arbeit und durch
Kampf gegen die Schwächen der Zeit und des
Individuums mit dem Rüstzeug des Urteils."

nicht das Wollen, sondern allein der Vorgang un-
beirrter Entfaltung entscheidet: „Kein selbständig
denkender Mensch will etwas ganz Besonderes tun.
Nur Maß und Art seiner persönlichen Kräfte ge-
ben seinem Werk das Einmalige, dieSonderstellung".
Wie Scheibe in seiner Würdigung Kolbes diesen
entwicklungsgeschichtlich mit einigen konzentrier-

RICHARD SCHEIBE, BILDNIS O. J. GIPS

AUSGESTELLT IN DER KUNSTHANDLUNG VICTOR IIARTBERG

Scheibe sucht das Gesetz der Plastik und für
das persönliche individuelle Schaffen die überzeit-
liche Lösung. Gewolltheiten, Krampf, „optische
Spielereien, erfindungssüchtige Fantastik" weist er
von sich. Durch Arbeit muß Können gewonnen
werden, durch Urteil Einordnung in den großen
Bestand des künstlerisch wirklich Gültigen. Aber

ten Sätzen einordnet, so kann man auch ihn auf
Grund dieser Äußerung als eine dem Freunde
parallele Erscheinung begreifen: „Das temperament-
volle, gegenwartsfreudige Sehen der Impressionisten,
ihr in einem ewigen Beginn Genüge findendes
Naturell, sollte sich an das größere Problem der
zusammenfassenden, klärenden, gestaltenden künst-

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