Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
9

"V;"S'K!:

8m

■Ut!,

fm

WP
sf&g

ien

'st'Mpf»hl„,
»fldif grnrii
V«* häufet i
p,ln »rooifioni

man H. ii.»
Li“ abrtffir»

fücgclniarlen

iomm,

ken

Fabrikanten.

XXIV. Jahrgang.

Wochenkalender.

Donnerstag, den 6. Juli.

Und noch osl bring' zum Geschenke
PeierSpfenn'ge mir, Majenke.

Freitag, den 7. Juli.

Ob des Heil-, das ihm geschonten,
Ward ganz blümerant Masonken.

Sonnabend, den 8. Juli.

Und des Telegraphen Funke
Bringt die Kunde: Heil Mas unke!

Kladderadatsch.

fjnnionflifcl)=fntirifrijcs wocheiMntt.

Dir Journalisten, a®*


& ii \ t r

»18.

Erster.

Sagt, waö sollen wir nun beginnen.

Nun die Ruhe zurückgekehrt,

AuSzufüllcn dcS Blattes Spalten
Und den Leser zu unterhalten,

Ter des Neue» so viel begehrt?

GS ruht die Feder und ruht daS Schwert;

Gen Barzin, nach dem Kohl zu sehn.

Eilt der Kanzler, deS Siegen» müde.

Sich sehnend »ach eignen Baume» Schatten.
Kein Parlament tagt — der Debatten
Rauschender Strom zerstoß im Sand;

Stille liegt über Stadt und Land.

WaS nun bringen, ihr Mitarbeiter?

Tenn die Zeitung erscheint doch weiter —

Mir fällt nichts, aber gar nichts ein!

Etwas wird zu finden doch sein!

Wenden wir unS zur socialen Frage;

Da liegt köstlicher Stoff in Menge,

Mit Artikeln von schöner Länge
Zu verkürzen des LeserS Tage.

Der Lösung harren so viel Probleme,

Die »ach Lösung schreien mit Ungeduld.

Auf den», auf, an daS Lchrribcpnll!

Angefeßt deS Gedanken? Hebel!

Zn der Ferne droht schon der Bebel,

Droht der Liebknecht mit Brand und Mord,

vrittrr.

Gönnt auch mir ein bescheidnes Wort!

Zch begreife nicht euer Bangen;

Herrlich feh' ich die Felder prangen.

Davon ich das Publicum ernähre.

Ruhig schneid' ich mir Achr' auf Aehre,
RiemalS bin ich dem Ende »ah,

Tenn — der Papst ist ja immer da!

Die Unfehlbarkeit, die nimmer welke,

Zst die Kuh, die ich täglich melke
«ür die Morgen- und Abendnummer.

Fröhlich schreib' ich und ohne Kummer

lieber daS Thema, daS stetS sich wieder
Reu beleuchten läßt, neu behandeln.

Lange noch denk' ich so soriznwandeln.

Tenn daS Publicum hat eS gern.

vierter.

Näher doch ist «nS Eins, ihr Herrn.

Mühler blieb! DaS muß genügen,

llnS zu mahne», daß wir mit frischem Mulh

Der schwarzpurpurneii Tinte Flut

Mit dem doppclschueidigen Kiel durchpflügen.

Ihm entgegen mit Zorn und Aerger
Führ' ich täglich die Gntrnberger,

Schwarz auf Weiß gegen Schwarz in- Feld.

Den frohen Morgen schon feh' ich tagen,

Ta er weichen wird und entsagen.

Da auch er sich, der Dauerhafte,

Z» der „verflossenen" Schaar gesellt.

Wieder wird er zur Leier greifen,

Bon dem lästigen Amt befreit,

RückwärlSkehren zur Jugendzeit,

Mit Mänaden, bekränzt, durchfchwcifen
DeS Parnasses liebliche Thäler,

Mit Gesang aufscheuchcnd daS bange Reh.

«fünfter.

Durch die wild ausschäumende See
Hab' ich mein Schifflein klug gesteuert.

Mein schonte Poseidon, der Erdumfasser,

Und Athene half mir, die Schöngelockie,

Wenn mir Herzschlag und Odem stoikie,

Mich hinleitend ins stillere Wasser.

Schwimmend nun auf den sichren Fluten,

Bangt mir nicht vor des TageS Gluthen.

Und nun heb' ich zu JeuS die Hände:

Füg' den Frieden unS fest und sende
Au» der Zukunft verschlossnem Thor
UnS die lieblichen goldnen Tage,

Die Früchte tragenden, schön bekränzicu!

Danke» will ich für jede Spende,

Wie du'S ja gern hast — mit Humor.

kladderadatsch.
 
Annotationen