DOI Heft:
Hefte 36-40, August 1871
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2253#0351
Berlin, den 6. August 1871.
XXIV. Jahrgang.
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1,000 r»Ir. b»
(Anfragen iub
Kr. 3«.
Wodjenfiafenöer.
Montag, btn 7. August.
Nächstens, Kinder, wird'S was geben,
lind i>,r sollt euch freu'» — und wie!
Den» es kommt — ihr sollt'» erleben —
Nächstens schon die Amnestie —
nächstens!
Dienstag, den 8. August.
Wer da schriftlich oder mündlich
Etrauchelte auf glattem Pfad,
findet Gnade voll und grimdlich.
Wartet nur! die Rettung nabt —
nächstens!
Mittwoch, den S. August.
Wer durch falscher Zeugen Gide
Recht und Freiheit cingcbüßt,
Wird in neuem Ehrenkleide
AIS ein freier Mann begrüßt —
TOocfjpnftafcnÖcr.
Donnerstag, den 10. August.
Und gen Osten bis zum letzten
Gränzpfahl wird die Kunde gehn:
Kommt zurück, ihr Strafversetzten,
Kommt, auf frohes Wiedersehn —'
nächstens!
streilag, den 11. August.
Euch auch, einst gekrönte Sünder,
Naht als Bote schvn'rer Zeit
Dann der Amnestie Verkünder,
Wenn ihr nur hübsch artig seid —
nächstens!
Sonnabend, den 12. August.
Harret aus, und ob der Faden
Der Geduld auch schier zerriß;
Denn eS naht die Zeit der Gnaden,
Wen» nicht morgen, doch gciviß —
nächstens!
Kladderadatsch.
Humoristisch - fnlirifrljcs Wod)cn6IM.
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man Ter vierteljährliche Abonnements < Preis mit sämmtlicheu Beilagen
abonnirt bei den Post-Anstalten deS In- und Auslandes, sowie in den beträgt für In- und Ausland 22% Sgr. (1 Fl. 22 Kr.)
Buchhandlungen. Einzelne Nummern 2% Sgr.
L
och nicht fünf Lnstra sind verflossen,
^ÄTScit die erstaunten Zeitgenossen
4" Uns ans dem Nichts entstehen sah'».
' Und hent — wer zählt der Feinde Leichen,
Tie fielen unter unsren Streichen,
Und deren Hügel Rnhmeszeichen,
Marksteine unsrer Siegesbahn'?
ER, der zuletzt besiegt gefallen —
Wie lange von den Mächt'gen allen
War er gefürchtet wie ein Gott'?
Wie wir's ihm kündeten als achter
Prophet, liegt hent der Nechtsverächter
Bergessen, nur im Hohngelächter
Fortlebend und in unsrem Spott!
Zur Rechten sah'n wir und zur Linken
Hent Ten und morgen Jenen sinken,
Gefällt von unsres Witzes Speer.
Und lag der Ein' in seinem Blute,
Gleich ging's mit frischem Kampfesmnthe
Aus einen Andern; unsre gute
Tevise war: „Biel Feind', viel Ehr'!"
Und war der Feind auch noch so mächtig,
So schlangenschlan und niederträchtig,
Wir lächelten: Was kann da sein?
Wir zitterten vor keiner Größe,
Wir spähten kundig ihre Blöße
Und führten unsre sichren Stöße
Todbringend bis ins Herz hinein.
er ist erlegt. Erschallt, Drommeten,
Bon Neuem hent! Es gilt zu treten
Mit neuem Feind jetzt ans den Plan.
Zn tilgen gilt's die Schmach und Schande,
Tie unsrem Deutschen Vaterlande
Tie internationale Bande
Zu Nom seit lange angethan!
Wohlauf! Es gilt ein blutig Ringen,
Und tapfer gilt's das Schwert zn schwingen
In diesem letzten ernsten Streit.
Nicht soll sich's in der Scheide bergen,
Bis ihr, Sanct Peters schwarze Schergen,
Verjagt ans unsrer Heimat Bergen
Und — über alle Berge seid!
Kladderadatsch.
XXIV. Jahrgang.
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Montag, btn 7. August.
Nächstens, Kinder, wird'S was geben,
lind i>,r sollt euch freu'» — und wie!
Den» es kommt — ihr sollt'» erleben —
Nächstens schon die Amnestie —
nächstens!
Dienstag, den 8. August.
Wer da schriftlich oder mündlich
Etrauchelte auf glattem Pfad,
findet Gnade voll und grimdlich.
Wartet nur! die Rettung nabt —
nächstens!
Mittwoch, den S. August.
Wer durch falscher Zeugen Gide
Recht und Freiheit cingcbüßt,
Wird in neuem Ehrenkleide
AIS ein freier Mann begrüßt —
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Donnerstag, den 10. August.
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Sonnabend, den 12. August.
Harret aus, und ob der Faden
Der Geduld auch schier zerriß;
Denn eS naht die Zeit der Gnaden,
Wen» nicht morgen, doch gciviß —
nächstens!
Kladderadatsch.
Humoristisch - fnlirifrljcs Wod)cn6IM.
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man Ter vierteljährliche Abonnements < Preis mit sämmtlicheu Beilagen
abonnirt bei den Post-Anstalten deS In- und Auslandes, sowie in den beträgt für In- und Ausland 22% Sgr. (1 Fl. 22 Kr.)
Buchhandlungen. Einzelne Nummern 2% Sgr.
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' Und hent — wer zählt der Feinde Leichen,
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Marksteine unsrer Siegesbahn'?
ER, der zuletzt besiegt gefallen —
Wie lange von den Mächt'gen allen
War er gefürchtet wie ein Gott'?
Wie wir's ihm kündeten als achter
Prophet, liegt hent der Nechtsverächter
Bergessen, nur im Hohngelächter
Fortlebend und in unsrem Spott!
Zur Rechten sah'n wir und zur Linken
Hent Ten und morgen Jenen sinken,
Gefällt von unsres Witzes Speer.
Und lag der Ein' in seinem Blute,
Gleich ging's mit frischem Kampfesmnthe
Aus einen Andern; unsre gute
Tevise war: „Biel Feind', viel Ehr'!"
Und war der Feind auch noch so mächtig,
So schlangenschlan und niederträchtig,
Wir lächelten: Was kann da sein?
Wir zitterten vor keiner Größe,
Wir spähten kundig ihre Blöße
Und führten unsre sichren Stöße
Todbringend bis ins Herz hinein.
er ist erlegt. Erschallt, Drommeten,
Bon Neuem hent! Es gilt zu treten
Mit neuem Feind jetzt ans den Plan.
Zn tilgen gilt's die Schmach und Schande,
Tie unsrem Deutschen Vaterlande
Tie internationale Bande
Zu Nom seit lange angethan!
Wohlauf! Es gilt ein blutig Ringen,
Und tapfer gilt's das Schwert zn schwingen
In diesem letzten ernsten Streit.
Nicht soll sich's in der Scheide bergen,
Bis ihr, Sanct Peters schwarze Schergen,
Verjagt ans unsrer Heimat Bergen
Und — über alle Berge seid!
Kladderadatsch.