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22

Diermörder kontra Professor Leimbach

M.Br. Der Vorschlag, den der höchst merkwürdige Professor
Leimbach der Heidelberger Studentenschaft empörenderweise
zu machen wagte, den Geburtstag unseres verehrten Kaisers
nicht mit einem Kommers, sondern mit einer National-
spende zu feiern, damit der Alkoholgenuß vermieden (!)
wird, ist natürlich eo ipso total blödsinnig. Auf das
Absurde und Verrückte der Idee, von einem deutschen
Studenten noch am 27. des Monats einen nennenswerten
Geldbetrag herauszulocken, brauche ich wohl nach meinen
früheren Ausführungen nicht mehr einzugehen. Gesetzt den
Fall aber auch, daß es ihm gelingen sollte, für diesen höchst
anfechtbaren Zweck einen größeren Betrag zu pumpen, so
würde der „Alkoholgenuß", wie sich der meschugge Professor
ausdrückt, erst recht nicht umgangen werden können, denn es
zeigr die Erfahrung, die ich als altes Semester gewonnen habe,
daß gerade jede gelungene Anleihe zu einer ausgiebigen und
andauernden Kneiperei führt. Es liegt sogar die weitere
Wahrscheinlichkeit vor, daß auch die bei der Esfektuierung
der Anleihe ursprünglich gefaßte ernsthafte Idee, den größeren
Teil der Summe der „Nationalspende" zu opfern, voll-
ständig fallen gelassen und der ganze Kitt mit Pauke und
Trompeten versoffen würde. Die Anregung Leimbachs
würde also einen von ihm durchaus nicht gewünschten Er-
folg haben.

Übrigens möchte ich noch bemerken, daß ich mich
schämen würde, in meiner späteren, voraussichtlich höchst
ruhmreichen Staatskarriere überhaupt einen Orden anzu-
nehmen, wenn ich nicht die innere moralische Genugtuung
hätte, an den Geburtstagen Seiner Majestät stets wacker
und reichlich meine Pflicht beim Schoppen erfüllt zu haben.

v. Auf dem 24. Stiftungsfeste des „Katholischen Männer-
vereins zu Braunschweig" wurde als „Festgruß" ein Lied
gesungen, deffen erste Strophe folgenden Wortlaut hat:

Freudig laßt den Gruß erschallen
Heute nach dem ew'gen Rom,

Zu dem Herzen, das uns allen
Schlägt dort in Sankt Peters Dom!
Pius! Dir sind wir ergeben
Treu mit Herz und auch mit Hand,
Der du willig Gut und Leben
Für uns setzest ein zum Psand!

Diese herrliche Hymne, in deren zweiter Strophe gütigst
gewünscht wird, daß Gott Kaiser Wilhelm beschützen möge,
trägt unter der Überschrift die Bemerkung: „Mel.: Deutsch-
land, Deutschland über alles." Wir finden das Lied sehr
schön ' und ergreifend, möchten aber Vorschlägen, daß
statt des abgedroschenen Nationalliedes künftig überhaupt
folgendes Lied zur deutschen Nationalhymne gewählt werde:

Pius, Pius über alles,

Über alles in der Welt.

Der du niemals bist im Dalles,
Weil du lebst von unserm Geld,
Dem da Fürsten. Kön'ge, Kaiser,
Überall sind unterstellt —

Pius. Pius über alles
über alles in der Welt!

Die Enzykliken, die safr'gen.

Und die Motup^oprios
Laß sie. Pius, aus die deutschen
Fürsten nur und Völker los;
Ihnen fällt, wenn du nur hustest,
Schon das Herze in die Hos' —
Die Enzykliken, sie preis' ich
Und die Motuproprios!

Setz' auf Wahrheit. Recht und Freiheit
Den Pantoffel hochgemut.

Unterm heiligen Pantoffel
Lebt sich's für die Deutschen gut.
Bring' die ganze, große Menschheit
Untern Jesuitenhut,

Blüh' im Glanze deines Glückes,

Pius, o du froiumes Blut!

Ein Vorschlag zur Güte

i.tr. Elsaß-Lothringen wünscht im Deutschen Reich einen
eigenen Regenten zu haben. Warum auch nicht? Es wird
sich ja doch jemand finden, der gegen ein nicht gar zu knappes
Gehalt die Negierung von Elsaß-Lothringen übernimmt.

Noch bester, es wäre eine Sie. Sollte sich nicht Rosa
Luxemburg besonders dazu eignen, schon weil sie ohne Zweifel
doch aus dem alten Grafengeschlecht derer von Luxemburg
herstammt? Sie ist vielleicht eine Nachkömmlingin des be-
rühmten Grafen von der Luxemburg, der, wie es in einem
bekannten Studentenliede heißt, in einer Nacht hunderttausend
Taler verjuxt hat. Wie schön würde sie sich als Rosa s..
Großherzogin oder auch Königin von Elsaß-Lothringen aus-
nehmen! Und dann, was die Hauptsache ist. sie, die Sozial-
demokratin, würde einsehen, daß es doch nicht so leicht ist,
selbst einen kleineren Staat zu regieren, ohne daß man ein-
mal über die Stränge schlügt.

Paul Äinger f

Er stand, was selten ist in dieser Zeit.

Gefestigt vor uns, als Persönlichkeit. —

Das war sein Wunsch, das war sein Streben,

Dem blieb er treu in seinem ganzen Leben:

Die Massen sollten sich erheben.

Mir lag es nicht, und oft mit scharfem Work
Bekämpft' ich ihn. Jetzt ging der Alte fort;

Und nun, da er das dunkle Tor durchschritt,

Erhebe ich mich mit. p.w.

Das grobe Rußland und Rom

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„Modernisteneid für Rußland gefällig?"

„Danke ergebenst, Eminenz! Wir haben hier schon
unser neunschwänziges Modernisteninstrumeilt!"

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