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L- ii — -n Brief haften :x;-

Folgende uns zugegangene Beiträge werden unter Hinweis auf die am Schlug des Briefkastens befindliche Mitteilung mit
bestem Dank abgelehnt: Berlin. K. Schn. - E. H. M. — A. E. — Dr. K. — N. L. — R. — F. L. — H. H. - Berl in -dichte r-
felde. W. Kl. — Breslau. G. T — Dr. M. — Charlotten bürg. St. — F. B. — Chemnitz. I. G. — Fr. M. — Dresden.

S. — Elberfeld. C. N. I. — Essen. Dr. Q. — Frankfurt a. M. S. W. H. — G allin gen (Ostpreußen). B. W. — Ger sau.
E. C. — Greifswald. H. V. — Güstrow. F. L. (?) — Hadme rs leben. G. — Halle a. S. H. R. — Hamburg. Ratswein-
keller. — Prof. Dr. H. W. - Homberg (Bez. Kassel.) O. Fr. L. - Jena. G. F. - Kassel. S. - W. W. - Kiel. Fr. v. M. -
Koblenz. O. H. — Northeim tHann.) K. M. — Lübecks Th. L. Kl. — Marienburg (Westpr.). Dr. M. — Markkleeberg
b. Leipzig. P. O. F. — Meerane i. Sa. I. D. — Meißen. A.Sch. — H. — Plauen (Vogtl.) Ungenannt. — Potsdam. B. Dr.
— No stock i. Al. A. N. — Schloß Leeburg b. Eisleben. T. — Schwerin i. M.

Sude rode. H. v. H. — Stuttgart. W. W.

Berlin -Steglitz. G. K.: Der „Steg-
litzer Anzeiger" vom 13. Oktober 1018 bringt
einen Bericht über die Konzerte im Zoolo-
gischen Garten: es heißt dort: „An jedem
zweiten Donnerstage finden Konzerte des
Blüthner-Orchesters mit namhaften Sozi-
alisten statt." Das klingt sehr wahrscheinlich:
auch im „Blüthner-Orchester" hat natürlich
ein zeitgemäßer Wechsel in der Besetzung
der ersten Geiger slatlgefunden.

Bielefeld. A. P.: Uns liegt ein

Programm für die Zeit vom 16. bis 31. Ok-
tober 1918 vor. das das Konzerl-Barfelü
Groß'Bielefeld veröffentlicht: dort heißt es:
„Wild West! Halloks Cowboy-Akt: Der
Triumph der Schißkunst." Unerhört! Und
dies dreckige Gefinoel aus Wild-West will
uns Deutsche Mores lehren!

Budenkeim bei Mainz. F.: Die „Wies-
badener Neuesten Nachrichten" vom 1t). Okto-
ber 1918 berichten aus „Hessen - Nassau und
Umgebung": „Budenheim. 9. Olt. Ein

Schwein, neun Gänse und sechs Enten schlach-
teten Einbrecher, die dem Stationsvorsteher
Frenzel gehörten, in einem Nebengebäude
des Stalionshauses ab. Die Köpfe des
Geflügels hängten sie in dem Stall auf und
hinterließen einen Zettel, auf welchem sie
dem Bestohlenen mitteilien, den Nest des
Geflügels später abholen zu wollen. Die
Spur der Diebe weist nach dem Rheinufer."
Die Spur der Einbrecher weist doch aber
entschieden, wenigstens nach der Darstellung
des Berichterstatters, zum Stationsvor-
steher Frenzel hin.

Dresden. W. V.: In Nr. 288 des

„Dresdener Anzeigers" lesen wir: „20 tüch-
tige Fleischer sofort zum Schlachten gesucht
bei Otto Wahl, Schlachthosring 7." Das
klingt entsetzlich! Aber die Fleischer werden
ja doch wohl wissen, was sie von ihrem
Kollegen Wahl zu halten haben.

Eisenach. N. St.: In der „Eisenacher
Zektung" vom 23. Oktober 1918 lesen wir
unter „Thüringische Nachrichten": „Bebra,
22. Okt. Aus dein Betriebsbahnhöfe Blanken-
hain wurde die Vahnwärterin Becker aus
Rönshausen bei Ausübung ihres Dienstes
von dem D-Zuge Berlin-Frankfurt a. M.
überfahren und auf der Stelle gelötet.
Gefamlschaden bessert sich auf etwa 1000M."
Nanu! Wie hoch würde denn die freund-
liche „Eisenacher Zeitung" den Gesamtschaden
„bezrfern", wenn ein Wirklicher Geheimer
Rar oder gar ein Bankier getötet wäre?

Feldpost. N.: In der „Schlesisch.Zeitung"
vom 15». Oktober 1818 lesen wir: „Mein.
Herr. Berufskoll. empfehle ich z. 1.1. 1919
mein. (5 I. alten, evang. verheir. 32 Kinder),
militärfreien, pratt. u. theor. gebildet. Be-
amten als zur Leitung eines Betriebes be-
fähigt. Meldungen unter ufw." Wenn der
Herr Berufskollege bereits im Alter von
5 Jahren 32 Kinder hat, so spricht dies
sehr für seine prattische und theoretische
Bildung. — G. M.: Die „Saarbrücker

Zeitung" vom 21. Oktober 1918 berichtet
über „Kundgebungen deutscher Volksräte
in Österreich": unter anderem lesen wir:
„Aus Dux in Böhmen melden die Blätter,
daß nach einem Bericht des Abgeordneten
Knirsch in der Versammlung der deutschen
Arbeiterpartei die Tschechen nichts unversucht
lassen wollen, ihren Staat auch auf die
deutschen Gebiete der Studentenlünder nu:-
zudehnen." Als unser Mitarbeiter Vier-
mörder diese Nachricht las, rief er in heller
Empörung: „Wenn sich diese Tschechenbande
in die deutschen Studentenlünder hinein-
wagen sollte oder gar die Frechheit hätte,
in unsere .Bierdörser' einzurücken,- so würde
ich diesen Kerlen gegenüber wieder den
Holzkomment in Anwendung bringen."

Greifewald. V.: Die „Greisswalder
Zeitung" vom 18. Oktober 1918 bringt einen
Aufsatz über „Wilsons Anmaßung": unter
andern: leien wir: „Wir gehen nicht unter
das kanadische Joch, das Wilson uns auser-
legen will, das ist die allgemeine und ein-
mütige Ausfassung." Die „Greisswalder
Zeitung" hat recht; fo ungefähr entspricht
die Geschichte mit dem „kanadischen Joch"
auch unserer Auffassung.

HagenGW I. Mecklb. A. S ch.: Im

Hagenower „Öffentlichen Anzeiger" vom
30. August 1918 lesen wir: „20 Mk. Be-
lohnung zahle ich demjenigen. der mir den
Täter nachweist, der am Sonntag die Fen-
ster der Schmiede zerstoßen und Werkzeuge
gestohlen hat. Ebenfalls erhält Belohnung,
wer die Diebe namhaft macht, die in den
Keller eingebrochen und gestohlen haben.
Ich warne jeden Unbefugten, meinen Hof
und Garten zu betreten. Die Eltern der
Zungen mögen auf deren Treiben achten,
ehe es zu spät ist. — Eine Stellschraube ver-
loren. Um falschen: Gerede zu steuern, gebe
bekannt, daß ich von Laudahn 60 Pf. Fähr-
lohn erhalten und nicht 1 Mk. 50. Er. Krains.
Tarnow." Der brave Tarnow scheint nicht
nur eine, sondern mehrere Schrauben ver-
loren zu haben: hoffentlich kann bei ihm
wieder alles zurechtgejchroben werden.

Königsberg i. Pr. N.

St. Ruffin, Post Mühlen, Landkreis
Metz. Dr. H. v. B.: In Nr. 244 der „Loth-
ringer Zeitung" lesen wir: ..Knabenanzug
im Alter von 5—8Jahren gegen 2 schläfrige
Bettstelle umzutauschen. Höfl. Anfr. an die
Ausgabestelle d. Bl. erbeten." Zweifellos
soll es heißen „2 schläfrige Bettstellen".
Der Einsender will sicherlich die Schläfrigkeit
der Bettstellen gegen das beträchtliche
Lebensalter des Knabenanzuges in Kauf
nehmen.

Wolgast I. Pommern. E. B.: Im

„Wolga,lcr Anzeiger" vom 20. Oktober 1918
lesen wir: „(Reklamationen). Wiederholt
hat das stellvertretende Generalkommando
darauf hin gewiesen, daß alle im wehr-
pflichtigen Alter sich befindenden Leute, das
sind zurzeit die in den Jahren 1870 bis

E. v. I. — Sonneborn b. Gotha. Z. —

1900 geborenen, ganz gleich, welche Ent-
scheidung sie haben, reklamiert und vom
Waffendienst zurückgestellt sein müssen. Aus-
genommen hiervon sind nur diejenigen,
welche die Entscheidung ,kriegsunbrauchbar'
haben." Diese Anordnung des stellvertre-
tenden Generalkommandos wäre uns nur
dann verständlich, wenn wir in einer ver-
kehrten Welt lebten. Allerdings scheint es
manchmal jo, als ob das der Fall wäre.

Wildpark b. Potsdam. E. L.: In
Nr. 243 der „Potsdamer Tageszeitung" lesen
wir: ...Herbst- oder Wasserrüben sind jetzt
für die Kühe gut zu verwenden. Die zarten
Rüben sind mit dem Kraut am besten zu
benutzen. Das Kraut, die zarten Blätter,
werden gewaschen und sein geschnitten, ge-
dämpft. die Rüben werden geschält, und
auf einer Hobel sein gehobelt oder in Schei-
ben geschnitten und gar gekocht. Das ganze
wird mit einer Mehlschwitze fertiggemacht
und mit Salz abgejchmeckt." Unsinn, mit
dem Rindvieh sollte man sich nicht jo viel
Umstände machen; das frißt alles, was ihm
vor die Schnauze kommt, auch wenn es nicht
mit einer Riehlschwitze fcrtiggeinacht und
mit Salz abgejchmeckt'ist.

Würzburg. Dr. P.: Im „Würzburger
General-Anzeiger" vom 27. September 1918
befinder sich folgendes Heiratsgeiuch: „Herr.
27 I.. nette Er,cheinung. ein Patent erfund..
von 9 Sprach. Kennt., w. mit ein. jg. Dame
zwecks Heirat bekannt zu werd. Jg. Witwe
m. Kd. nicht ausgeschlossen. Ehrens. Angeb.
m. Bild usw." Hoffentlich bekommt der
Herr mit der netten Erscheinung etwas.Moos"
niir, sonst sitzt er mit seinem Patent und den
Kenntnissen von 9 Sprachen da und muß
von Luft und Liebe leben.

Zweibrücken. R. B.: In Nr. 228 des
..Pfälzischen Merkurs" (Zweibrücker Tag-
blatt) lesen wir folgende Ankündigung:
„Ziegenzucht-Verein. Es wird darauf hin-
gewiesen. daß nur Mitglieder und mit
Karlen Versehene beim Vereinsbock zuge
lassen werden. Der Ausschuß."

Ja. wer da will zum Ziegenbock,

Doch ohne Mitgliedskarte.

Der lege ab den Hut und Stock.

Und gleichermaßen Havelock,

Und — warte — warte — warte —!
Der Ziegenbock vom Zuchtverein
Läßt keinen ohne Karte ein.

Zwickau. G. I.: Schmach und Schan-
de über einen Trauerkloß, der so wenig
Verständnis für Humor hat wie Sie! Sie
glauben gar nicht, wie leid Sie uns tun!

Bei der grogcn Menge der uns flachenden Beiträge
möchten nur um Geduld bitten, wenn [idi ihre Ausnahme
verzögert. Jede Zuschrift zu beantworten ist uns u»>
möglich: auch können wir uns unverlangt Übersandtes
nicht ausbewahren. Znriickgeschiikl wird es nur. wcnn
ein mit den nötigen Brieimarken uild mit Ausschrist ver
sehcner Bricjumsihlag beigesiigl iü. - Für Br cslasie»
beitrüge wird nichts vergütet.

Abschlug dieser Nummer: 20. Dezember 1918.

Die Schristlcitung des Kladderadatsch.

EXTR

Veltv/lle

Verantwortlicher Schnstleiler: Paul LLarncke in Klein-Glienicke bei Potsdam. — Verantwortlich für den Anzeigenteil: Gustav Eillhausen. Berlin. Pankow, KavaUerslr. 2.. - Verlag von

A. Hosmann & Comp, Berlin SW. 68. Zimmerstr 8. — Druck von pempet & Co. ü> m. b. H.. Berlin SW. 68. Zimmerstr. 7/8.
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