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https://doi.org/10.11588/diglit.1492#0001
Bor-erkcht
rum
Kölner Domblatt.
4 /
Beilage
Nr. I. '
Jmmedist-E irrgabe mehrer kölnischM Dürger an des
Königs Majestät,
die Ermächtigung jur Lonttiluirung eines Vomban-Vereins
betreffend, ck. ck. Köln, 3. September 1840.
Allerdurchläuchtigster, großmächtigster König,
Bllergnädigstcr König und Herr!
Ew. Maj. geruhen in den nächstfolgenden Jubeltagen die Huldigung
von Millionen glücklicher Unterthemen entgegenzunehmen; jede einzelne
Provinz bereitet sich, dem neuen Herrscher in Wort und That den
Ausdruck der Liebe, der Treue und Verehrung zu Füßen zu legen und
so in der Gesammtheit die Gefühle auszusprechen, wovon das Herz je-
des Einzelnen auf das innigste durchdrungen ist.
Das Land am Rheine sah so oft mit gerechtem Stolze Ew. König!.
Maj. wohlwollend und huldvoll in seinen Gauen und vor den Mo-
numenten der Kunst und des Alterthums verweilen, die eine denkwür-
'dige Vorzeit bekunden; ja, mehr als eine der übrigen Provinzen der
Monarchie fühlt sich die rheinische in dem Hochgefühle beglückt, nun-
mehr einem starken, bleibenden deutschen Regentenhause anzugehören
und somit als Glied des großen Vaterlandes des Schutzes und der
Rechte ebenbürtiger Kinder zu genießen.
Da tritt nun das alte Wahrzeichen der Provinz und ihrer Haupt-
stadt zunächst vor den Blick und weckt als ein ewiges Denkmal die
Erinnerungen aller großen Ergebnisse alter und neuer Zeiten. Ja, auch
die Erinnerungen der neuesten Zeit knüpfen sich allgewaltig an dieses
Heiligthum, denn wie in ihm ein Bild alles dessen sich darbietet, was
Stumpfsinn und Unwissenheit oder auch die frevelnde Hand des Ueber-
mutheS vollführte, so ist es zugleich ein Bild des Großen und Herrli-
chen, was der wieder erwachte Sinn deutscher Kraft und Frömmigkeit,
was die Tage des Friedens und der Ruhe vermocht, die jüngst an ihm
vorübcrqcgangen, ein Bild all des Guten und Edeln, was des hoch-
seligen Landesvaters Majestät gewollt und mit milder Weisheit in dem
ganzen Bereiche Seiner Staaten gewirkt hat. Es sollten geheilt werden
die Wunden, welche das Schwert übermüthiger Feinde geschlagen und
durch langen Druck stäts blutig erhalten hatte, es sollte hergestellt wer-
den, was die Barbarei und Indolenz zertrümmert oder verwahrloste, cs
sollte erneuert und ergänzt werden, was die Unbill öder Zeiten dem
Verderben Preis gegeben hakte. Das war das große Ziel, welches der
Hochselige in allen Zweigen der Regierung, in allen Provinzen der
Monarchie Sich vorgesetzt und glücklich erreicht hat, und ein Abbild die-
ses erhabenen Strebens glauben wir in dem Dome zu Köln zu erken-
nen. Er hat die Aufgabe gelöste, zu der Er Sich von dem Himmel be-
rufen fühlte, Seine Zeit in Unruhe, Seine Hoffnung auf Gott hat Er
das Tagewerk vollbracht, welches Er als des Höchsten Willen erkannte;
wie in dem Lande, so an heiliger Stätte hat Er es ausgeführl, und,
nachdem Er voll Liebe und Andacht den Samen ferneren Gedeihens
ausgcstreut hakte, da hat Ihn der Herr des Himmels und der Erde
«abberufen von dem Werke, damit Er ruhe im Reiche der Seligen.
Aber ein neuer Tag ist angebrochen, und ein neues Ziel ist gesteckt
dem Heranwachsenden Geschlecht unter dem schützenden Zepter des er-
habenen Thronerben. Aufgeräumt sind die Trümmer, getilgt die Schuld
der Vorzeit; neugcfügt ist das wankende Gestein, rings errichtet stehen
die Gerüste, und die Werkleute harren nur des Rufes zu frischer Thä-
tigkeit. Das ist die Gegenwart des Prcußenstaates, das auch ist die
Gegenwart seines Abbildes, des Domes zu Köln! Mögen wir ihn hö-
ren, diesen Ruf, möge er wiederhallen an dem alten Bauwerk, wie er
bereits fo laut durch alle Lebenselemente des ganzen Reiches ertönt!
Möge er ausgesprochen werden von dem Munde des königlichen Soh-
nes: Fortvau heißt er, Vollendung des würdigen, heiligen, deutschen
Werkes, zu Gottes Ehre und zum Ruhme des ganzen Vaterlandes!
Um dieses Wort, um dieses eine Wort wagen wir Ew. Königl. Maj.
zu bitten! Möge eS erschallen an den Ufern des Rheines, daß wir es
iörttraqen durch alle Theile der Provinz, durch alle Gaue des preußi-
schen Staates, durch alle Land« des staunenden, jubelnden, mitwirken-
den Europa!
Das ist der heiße Wunsch, das ist der Zweck der Versammlung,
welche Ew. Königl. Maj. diese ehrfurchtsvolle Eingabe zu Füßen zu le-
gen wagt. Nur die Zusage fernerer königlicher Unterstützung und ein
Wink huldvoller Zustimmung wird genügen, um den Verein allseitig
zur That zu begeistern und vor Allem seine Wirksamkeit durch ein
Statut näher zu begründen, welches er Ew. Königl. Maj. mit der
Bitte allergnädigster Sanktion zu unterbreiten sich erlauben würde.
Möge ihm das Glück zu Theil werden, in den Tagen, welche der ju-
bclvollen Huldigung Ew. Königl. Maj. geweiht sind, die Urkunde zu
erlangen, die ihn ermächtigen, sich zurFörderung desDombaues
zu Köln zu constituiren und als solcher alle Mittel und Kräfte
zur Vollendung des großen Werkes zu sammeln, das da ein Denkmal
werden soll aller Gnaden, die der Allmächtige durch die Hand des
Monarchen seinem Volke verleihen will.
In dieser gehorsamsten Bitte ersterben
Ew. Königl. Maj. gehorsamst Unterthänigste
Köln, 3. Sept. 1840.
Pastor Geistmann. — Reg.-Rath Kloß. — v. Weih, Domcapitular.
— Frhr. v. Münch-Bellinghausen. — Regier.-Rath Jtzig. — Prov.,
Steuer-Dir. Helmenrag. — Reg.-Rath v. Merrem. — v. Meuten. —
Vohl. — i>. Birnbaum. — Frhr. v. Anstel. — PH. Engels. — Mau-
rermeister Pallenberg. — v. Pape. — I. A. Wallöe. — M. Bau-
dewin. — v. Groote, Staats-Procurator. — Gau, Subregens. —
C. Reimbold. — Joh. Bapt. Firmenich. — Wasserfall. — Domde-
chant Hüsgen. — Oberbürgermeister Steinberger. — Domcapit. v.
München. — v. Wittgenstein. — Gen.-Maj. v. d. Lundt. — l>. von
Groote. — v. Schweitzer, Domcapit. — Dompropst v. Beyer. — v.
Müller, Domcapit. — v. Filz, Domcapit. — DeNvel. — Ru-
land. — Erner. — D. Leiden, Stadtrath. —- Gottfr. Meyer. —
Mertitsch. — Max Herriger. — Grein, Pfarrer. — v. Haass. —
Neuß, Pfarrer. — v. I. B. Haass. — Euler, Ober-Gerichksschreib. —
Kamphausen. — v. Kiesel. — Reg.-Rath Voigtei. — Badorff. —
Griesemann, Assessor. — Kropp. Jansen. —'M. Welter. — Hund-
geburth. — l>. Elkendorf. — D. Nückel, wes. — o. Rossum. — 0.
Saal. — I. Bel. — F. F. Disch. — P. Michels. — P. Leven. —
A. Plaßmann. — CH. Fuss. — C. Dahlen. — Dubbelmann. — Jul.
Racken. — Zwirner. — I). Broix. —. Ev. Bourel. — I. Fürina.—
A. Groß. — I. P. vom Rath. — Boeckcr, Canon. — v. Bianco.
— I. Engels, Pfarrer. — Schnitzler, Cvmmerc.-Rath. — v. Stein-
haufen. — I. H. Schiefer. — Prof. Hoß. — Jod. Robertz. — Frz.
C. Malnone. — Merkens. — Ober-Reg.-Rath Rolshausen. — Kreu-
ser. — Hafencomm. Rennen. — Matth. Neven. — t>. Garthe. —
Carl v. Weise. — C. A. Zanoli. — Coppenhagen. — C. Ritter. —
Kalisch. — F. W. Korte. — Sehlmcyer. — Reuß-Zacfferer. — F.
Luthmer. — DuMonr-Reynier. — Hermann. — v. Gerolt. — E.
Willmes. — H. Peil. — Wilh. Smets. — Hugo Schleicher. — I.
Merlo. — PH. Hermans. — C. A. Perrin. — Wilh. Glasmacher.—
Rick. - Butz. — Kessel. — Plintzner. - v. Tokios Pfarrer. —
Gaul. — Pet. Jos. Gaul. — A. Sckaaffhauscn. — Küppers, Dvm-
vicar. — ». Dilschneider. — Katz, Maler. — Stövekcn, Caplan. —
Nheinstädter, Gvmn.-Lchrer. — Galet, Adv.-Anw. — t>. Bruch. —
Npoth. Kemmerich. — Cnnzlei-Jnsp. Schmidt. — Osterwäld, Anti-
quar. — Esser, Haupt-Cassa-Cassirer. — Küpper,. Reg.-Haupr-Caffa-
Buchh. — Krier. — Biermann, Skadtrath. — G. Esser. — Kloster-
mann. — Gottfr. Esser. — C. Stephan. — Steinberger, Adv.-Anw.
— Bender, Landger.-Rnth. — Deckers, Reliaionslehrer. — Berger-
hausen, Kaufmann. — Rose, Reg.-Rath. — Wcver, Stadtbaumeister.
— Grashof, Consistor.-Rakh. — Lavalette St. George. — k>. Lies-
sem. — Fröhlich. — C. I. Engels. — v. Herwegh. — Heinr. Haar»