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Kölner Domblatt / Vorbericht zum Kölner Domblatt — Köln, Beil. A.1840/​41 - E.1842 = Nr.1-39 [ISSN 2195-8106]

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https://doi.org/10.11588/diglit.1492#0021
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Vorchericht
zum
Kölner Domblatt.

Beilage ».

Nt. 3»
Zweites Protocolt des Domdau-bereins-horüandes.
Verhandelt zu Köln, auf dem großen Rathhausfaale, am 14. März
1842, Nachmittags drei Uhr.
Gegenwärtig die Herren: v. E. v. Groote, I>. Schweitzer,
Merkens, D. Leiden, Steinberger, Camphausen, Du-
Mont, Graf v. Für st'enberg, Berghaus, Essingh, Zwirner,
Deichmann, v. Herwegh, Kerp, v.Bianco, v.Hohenschutz,
Franck, Haan, -v. Gerlach, v. Ammon, Farina, Mülhens,
Bartman, Hennekens, Boden, 0. D'Ester, Esser n.,
Vohl, Seydlitz, Biercher, O. Weyden, Weyer, Schramm,
J.B.Haass, Rolshausen, «.Wittgenstein, v. Collenbach,
Reichensperger, Blömer, welch letzterer von der Versammlung
zum Protokollführer ernannt wird.
-Der Hr. v. Wittgenstein eröffnet Namens der in der Sitzung
vom 3. März o. ernannten provisorischen Commission die heutige Ver-
handlung mit der Miktheilung, daß diese Commission sich dem ihr ge-
wordenen Auftrag sofort unterzogen und die Resultate der desfallflgen
Bemühungen in dem gedruckt vorliegenden und den Vorstandsmitglie-
dern vorläufig mitgetheilten Exemplar eines „Entwurfs der Geschäfts-
-.ordnung für den Vorstand des Dombau-Vereins" niedergelegt habe. -
Hierauf erbittet sich derHerrGraf v. Fürstenberg-Sammheim
i^das Wort: Nach §. 21 des Statuts — sagt er — soll der zeitige
Erzbischof von Köln gebeten werden, den Ehrenvorsitz im Vorstande
zu führen. Bei unserer ersten Versammlung hatte der Herr Bischof
von Griffel, Hochwelcher die Stelle des hochwürdigsten Herrn Erzbi-
schofs derzeit vertritt, sein Amt hier noch nicht angetreten, denn er traf
gerade desselben Nachmittags, «o wir unsere Versammlung hatten,
hier ein. Jetzt also, wo derselbe hier ist, scheint es mir an der Zeit
zu siin, ehe und bevor wir in unseren Verhandlungen voranschceiten,
vorher den Stellvertreter des Hrn. Erzbischofs zunächst von demjenigen,
was bisher geschehen, in Kenntniß zu setzen, namentlich die Mitthei-
lung der Statuten, so wie der jüngst entworfenen Geschäftsordnung
sammt allen bisherigen Verhandlungen. Ich muß daher den Antrag
stellen:
„daß, bevor in der Sache weiter vorgeschritten wird, der Herr
Coadjutor, unter Miktheilung sämmtlicher, bis dahin gepflogener
Verhandlungen, gemäß ß. 21 des Statuts gebeten werde, den
ihm bei der dermaligen Abwesenheit unseres hochwürdigsten Hrn.
—^Erzbischofs Clemens August, und für die Dauer derselben,
gebührenden Ehrenvorsitz im Vorstande einzunehmen".
Hr. v. Wittgenstein bemerkt hierzu: In Ansehung der an den
Hrn. Bischof v. Geissel zu richtenden, eben angeregten Einladung
hat die provisorische Commission bereits beschlossen, dem Vorstande den
Antrag vorzu legen, eine Deputation zu diesem Zwecke zu ernennen,
mit welchem Anträge ich nun, Namens der Commission, dem Anträge
des Herrn Grafen v. Fürstenberg beitrete.
""Die Versammlung genehmigt diesen Antrag durch Acclamation. Es
wird gleichzeitig beschlossen, zu der beantragten Deputation sieben
Mitglieder des Vorstandes zu erwählen, und über diese Wahl das
LooU entscheiden zu lassen. Die Namen sämmtlicher anwesender Vor-
standsmitglieder werden hierauf in einen Papierkasten geworfen, und
darauf durch Herrn von Wittgenstein sieben herausgezogen. Die Na^
men der also erwählten Mitglieder der Deputation sind: Zwirner,
Schramm, Esser Seydlitz, Berghaus, Franck und o. v^
Groote. -
Die Sitzung wird auf den künftigen Mittwoch, den 16. d., Nach-
mittags 3 Uhr, vertagt. '
Hiermit ist das gegenwärtige Protokoll geschlossen Md nach lauter
Verlesung genehmigt und unterzeichnet worden.
(gez.) Merkens. — Essingh. — Biercher. — Wittgen-
stein. — Deichmann. — Esser U. — Seydlitz. —
Rolshausen. — W. Bartman. — v. Ernst Weyden.

Kerp. — DuMont. — v. Schweitzer. — v. Herwegh.
Zwirner. — Steinberger. — v. D'Ester. — F.E.Graf
v. Fürstenberg-Stammheim. — Berghaus. — von
Bianco. — I. B. Haass. — I. P. Weyer. — H. Haan.
I. I. Boden. — v. Gerlach. — P. Franck. — Schramm.
C. Vohl. — v. Groote. — W. Hennekens. — Mül-
hens. — Camphausen. — Blömer.

Nr. 36
Drittes Protokoll des Dombau-dereins-VorÜandes.
Verhandelt zu Köln, auf dem großen Rathhaussaale, am,16. Mär;
1842, Nachmittags 3 Uhr. i ——s
Gegenwärtig: der Coadjutor des Herrn Erzbischofs von Köln, Herr
Bischof von Geissel, Hochwelcher den Ehrenvorsitz im Vorstande
einnimmt; sodann die Herren: v. Ammon, W. Bartman, Berg-
haus, Biercher, v.Bianco, Blömer, Boden, Camphausen
v. Collenbach, Compes, Deichmann, DeNoöl, o. D'Ester,
DuMont, Esser !>., Essingh, Farina, Franck, Graf von
Fürstcnberg, v. Gerlach, l>. E. v. Groote, Haan, Haass >.,
Hennekens, v. Herwegh, v. Höhenschutz, Kerp, D. Lei-
den, Merkens, Mülhens, ReichenSperger, Rolshausen,
Schramm, Seydlitz, Vohl, o. Weyden, v. Wittgenstein,
Steinberger, Zwirner; endlich die Herren: Regierungsrath Frhr.
v. Müuch-Bellinghausen, Landrath Frhr. v. Loö-Allner und
Banquier Simon Oppenheim, die dem Vorstande auf Grund des
h. 21 des Statnts als Ehrenmitglieder beigetreten sind.
Herr v. Wittgenstein eröffnet die Verhandlung durch den Aus-
druck der Freude, daß Seine Bischöfliche Gnaden den ihm ge-
bührenden Ehrenvorsitz habe einnehmen wollen; er verbindet damit die
zuversichtliche Erwartung für das gesegnete Gedeihen des großen Wer-
kes, und bittet schließlich den Herrn Bischof von Geissel, über die
Art und Welse des Fortgangs hochgeneigte Anordnung zu treffen.
Hierauf erhebt sich der Herr Bischof von Geissel, mit ihm die
gesammte Versammlung. Hochderselbe sagt:
„Sie haben die Güte gehabt, meine verehrten Herren, mich
durch eine aus Ihrem Gremium gewählte Deputation zur Theil-
nahme an Ihren Berathungen über den Ausbau des Domes, und
als Stellvertreter des Herrn Erzbischofs, zum Ehrenvorsitze in
Ihren Versammlungen cinzuladen. Mit Vergnügen gebe ich mir
die Ehre, dieser freundlichen Einladung hiermit zu entsprechen.
Indem ich daher heute zum ersten Male in Ihrer Mitte erscheine,
kann ich mit der Aeußecuna meines warmen Dankes für die mir
erwiesene Ehre nur die Gefühle wiederholen, welche ich bereits
gestern Ihrer verehelichen Deputation in wenigen Worten ange-
deutet habe. Diese Gefühle sind die der lebhaftesten Lheilnahme
an Ihren edlen Bestrebungen. Ich nenne diese Bestrebungen
edel, denn sie gelten einem schönen Werke — einem Gottcswerke;
und gern bringe ich hierzu meine persönliche und amtliche Mit-
wirkung, nach allem Vermögen. Seither ein Deutscher und Rhein-
länder, bin ich nun auch ein Kölner geworden; Ihre Bemühun-
gen zum Ausbaue Ihres altehrwürdigen Münsters müssen daher
^meine lebendigsten Sympathieen in jeder Richtung rege machen.
Was Sie fördern, und vollenden wollen, ist ja ein kölnisches Werk, :
: die Zierde Ihrer Stadt, die auch mir fortan, wie Ihnen, lieb
, und werth ist. Es ist ein rheinländisches Werk, unter allen Do-
men, welche von der Quelle des Altvaters Rhein bis zu seiner
Mündung, nach dem Ausdruck Ihres Rheinlied-Sängers, in seine
Fluten sehen, der erhabenste und herrlichste. Es ist ein deutsch-
^vakerländisches Werk, begonnen in jener großartigen, dem Dienste
sKotteS geweihten BaukunHj welche wir vorzugsweise die deutsche
nennen, und nun fortgesetzt und, will's Gott, vollendet durch die
milden Gaben brüderlicher Eintracht und christlicher Liebe aus
 
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