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keinesweges geeignet sind, um zur genügenden
Würdigung des glänzenden Reichthums der Phan-
tasie, welchen Schinkel in diesen Arbeiten kund
gegeben, zu dienen; und dass man aus denselben
noch weniger auf die grossartig freie künstlerische
Behandlung, welche in den erhaltenen sehr zahl-
reichen Original-Entwürfen seiner Hand ersichtlich
wird, schliessen kann. In der That zeigen die
letzteren durchweg nicht bloss eine Genialität der
Composition, sondern zugleich eine so lebenvolle
Wahrheit und eine so höchst poesiereiche Durch-
führung der Lichteffecte, dass sie unbedenklich zu
den merkwürdigsten und eigenthümlichsten Leistun-
gen, welche die Kunst in solcher Art jemals her-
vorgebracht hat, gezählt werden müssen. —

Ich kann nicht schliessen, ohne aufs Neue den
Wunsch auszusprechen, dass eine möglichst umfas-
sende Herausgabe von Schinkel's Werken in den
Fächern der bildenden Kunst — wozu ein so viel
reichlicheres Material vorliegt, als man auf den er-
sten Augenblick vermuthen möchte — veranstaltet
werde. Noch wichtiger indess scheint es mir, wenn
man, soviel es die Verhältnisse irgend zulassen,
Bedacht darauf nähme, seine Original-Arbeiten zu
sammeln und sie solcher Gestalt als ein reiches
Ganze der Nachwelt zu erhalten. Noch dürfte der
Zeitpunkt zu diesem Unternehmen sehr geeignet
sein; in einigen Jahrzehnten möchte Vieles sich
hier und dorthin zerstreut haben und der Wunsch,
die Werke des grossen Meisters zu einer umfas-
senden Uebersicht zusammenzustellen, bereits un-
ausführbar geworden sein.

Gedruckt hei C, Feister.
 
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