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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 2.1891

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Das Hochzeitsgeschenk badischer Städte und Gemeinden an den Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden
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https://doi.org/10.11588/diglit.5004#0093

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unterteil des großen Tafelaufsatzes aus dem Silbergeschenk badischer Städte und Gemeinden.
Entworfen von Direktor IL Götz in Karlsruhe.

DAS HOCHZEITSGESCHENK

BADISCHER STÄDTE UND GEMEINDEN AN DEN ERBGROSSHERZOG
UND DIE ERBGROSSHERZOGIN VON BADEN.

MIT ILLUSTRATIONEN.

M Jahre 1880 vereinigten sich die
größeren Städte der preußischen
Monarchie, um dem damaligen
Prinzen Wilhelm von Preußen zu
höchstseiner Vermählung eine ge-
meinsame Ehrengabe darzubrin-
gen. Man einigte sich auf die Ausstattung einer
fürstlichen Tafel mit Silbergeschirr, und diese erste
große, der deutschen Edelschmiedekunst gestellte
Aufgabe, deren Entwurf und Überwachung Adolph
Heyden übertragen wurde, lösten die nord- und mittel-
deutschen Silberschmiede Werkstätten in glänzender
Weise.

Die Bedeutung einer solchen gemeinsamen
Gabe leuchtet ohne weiteres ein: die vereinigten
Mittel gestatteten eine großartige Anlage des Gan-
zen, beugten einer Zersplitterung derselben vor, be-
wahrten die Beschenkten vor einer ganzen Anzahl
unbrauchbarer und unerwünschter kleiner Gaben, und

stellten vor allem eine ganze Reihe der größeren kunst-
industriellen Werkstätten unter zielbewusster Leitung
in den Dienst einer großen Aufgabe, wie sie nur
selten wiederkehrte.

Der Gedanke einer derartigen gemeinsamen
Ehrengabe war auch anderwärts auf fruchtbaren
Boden gefallen: die Badener Städte nahmen auf An-
regung des Oberbürgermeisters Lauter von Karlsruhe
die Idee wieder auf, als es sich darum handelte, dem
erbgroßherzoglichen Paar von Baden gelegentlich
höchstseiner Vermählung eine Ergebenheits- und
Huldigungsgabe darzubringen.

Auch hier sollte Silbergerät geschaffen werden,
bestimmt die fürstliche Tafel bei feierlichen Ge-
legenheiten zu zieren. Aber die Gabe sollte nicht
bloß ein Geschenk des Landes sein, es sollte auch
aus den Werkstätten des Landes hervorgehen, um
einst als Denkmal noch späten Geschlechtern von
badischer Kunstfertigkeit Kunde zu geben. Und es
 
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