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Leo Liepmannssohn <Berlin> [Hrsg.]
Autographen-Sammlungen: Ignaz Moscheles und Reserve Alfred Bovet ; bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen ; Versteigerung am 17. u. 18. November 1911 (Katalog Nr. 39) — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.17284#0210
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Wagners Freunde und Gegner.

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interessantes Bild des durch Wagners „Kunstwerk der Zukunft" (erschien
1850) hervorgerufenen Für und Wider in der Musikwelt. Bekanntlich
hatte auch Brendel zu diesem Streit durch seine „Musik der Gegenwart"
Stellung genommen, und Pohl benutzt die Gelegenheit einer brieflichen Kritik
dieses Buches, um seinerseits ausserordentlich'klar und, ausführlich sein Verhältnis
zu der Wagnerschen Kunst darzulegen. Es ist sehr interessant, wie er
schonungslos das Buch seines Freundes Brendel kritisiert und dabei An-
schauungen und Meinungen der bedeutendsten Musiker und Schriftsteller
seiner Zeit, wie Liszt, Cornelius, Raff, Sobolewski, Gutzkow etc. Revue passieren
lässt. Schon der Umfang des Briefes, 10 engbeschriebene Seiten, legt
Zeugnis ab von der ausführlichen und eingehenden Behandlung der
Materie.

781. Wagners Freunde und Gegner. — Reissiger (Carl Gottl.),

berühmter Komponist, gleichzeitig mit Wagner Kapellmeister der Dresdner
Oper (1798—1859). L. a. s. Dresden d. 18. Jan. 1843. 1 S. 8°.

Mit Nachschrift: „Ist Berlioz noch nicht bei Ihnen? Hier wird er den Boden
durch die Wagnerschen Effekte und die in vieler Hinsicht ähnlichen Mittel sehr
geebnet und empfänglich, finden."

782. — — L. s. Dresden d. 4. Sept. 1848. 5 S. 40.

Der Brief ist ausser von Reissiger mitunterzeichnet v. F. A. Kummer,
Moritz Fürstenau u. a. Er ist an Ludwig Spohr gerichtet, mit der Bitte,
er solle mit Mitgliedern der kurfürstlich hessischen Kapelle an der Feier
des 300 jährigen Bestehens der Kgl. sächs. Kapelle in Dresden teil-
nehmen ... Es „wird ein Conzert stattfinden, in welchem vom ersten Kapell-
meister Walther bis auf Wagner, Kompositionen der berühmtesten Meister, die
. . . dem Institute vorgestanden haben . . . zur Auffährung gelangen werden" . . .

783. — Remde (Johann Christ.), Komponist und Musikdirektor in Weimar,
errichtete 1812 auf Goethes Rat den ersten stehenden Theaterchor.
(1786—1850.) L. a. s. Weimar den 16. Juni 1849. 6 S. Folio.

An den Oberhofmarschall v. Spiegel über die Aufführung einer seiner
Opern, kommt dann auch auf die Opern Haidd von Auber und
Tannhäuser von Wagner zu sprechen, die bei ihrer
h i e s i g e n A u f f ü h r u n g durch ihren falschen Aufschwung,
weder bei der Aufführung gefallen, noch vor der
Kritik bestehen konnten. .. „denn sie fielen hier, wie
überall so ziemlich durch . . . Von dem Tannhäuser
durfte man es hier schon vorher vermuten, da der
Versuch vier Wochen früher in Leipzig damit, bis zu
den ersten Theaterproben gemacht geworden, wo aber
diese Oper noch vor der Darstellung derselben weg-
gelegt wurde . . ."

784. — Schmidt (Gustav), namhafter Opernkomponist, mit Rieh. Wagner
liiert (1816 — 1882). L. a. s. 2 S. 8°.

Nach ,, . . . einer Probe die Wagner von der Pastoral-Symphonie hielt, und
aus der ich. eben tüchtig gepackt und geschüttelt zurückkehrte ..."

Autographen-Versteigerung Nr. 39.
 
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