Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Leo Liepmannssohn <Berlin> [Hrsg.]
Autographen-Sammlungen: Ignaz Moscheles und Reserve Alfred Bovet ; bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen ; Versteigerung am 17. u. 18. November 1911 (Katalog Nr. 39) — Berlin, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17284#0033
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Musiker.

Da beinahe alle Briefe dieser Sammlung entweder an Moscheies oder an seine Frau
gerichtet sind, so ist die Angabe des Adressaten fast überall weggelassen.

1. Artöt de Padilla (Desiree), celebre cantatrice (1835—1907).
L. a. s. Leipzig 10. Mai (18)62. 2 p. in-8.

2. Bach (Joh. Seh.) (1685—1750). Eigenhändiges und vollständiges

Musik-Manuskript mit Namen am Kopf. „Praeludium in Organo pleno,
pedaliter di Jon. Seb. Bach." 7J/2 eng beschriebene Seiten folio. (Das
Manuskript umfasst 10 Seiten, wovon 21J9 leer sind.)

Das Autograph besteht eigentlich aus 2 Werken, die
ursprünglich unter dem obigen Titel als ein Werk ver-
einigt waren, jetzt aber in zwei getrennt vorliegen,
nämlich:

1. Praeludium und Fuge in C - dur (unter dem oben ange-
führten Titel) (Bachs Werke, Ges.-Ausg. 15. Jahrgang.
Praeludium und Fuge No. 15. Seite 212 — 217) bildet Seite
1, 2, 6, 7, 8 des Autographs.

2. Largo in A-moll, jetzt der zweite Satz der C-dur-Sonate
für 2 Klaviere und Pedal (Bachs Werke, 15. Jahrgang,
Sonata V, Seite 57—60) bildet Seite 3, 4 und 5 des Autographs
unter der Ueberschrift ■. „Trio a due Clav, e Pedal." (Siehe Facsi-
mile auf Tafel I.)

■ Dieses kostbare Autograph stammt aus der Sammlung des berühmten
Bachforschers und Bach-Autographensammlers Franz Hauser (1794—1870)
und trägt dessen eigenhändige Aufschrift auf der sonst leeren Titelseite:
„Orgel Trios von .7. Seb. Bach. Autograph. Herrn Moscheies zur freundlichen
Erinnerung von F. Hauser."

Unseres Manuskriptes geschieht ausführliche Erwähnung in der Einleitung
(von W. Rust) des 15. Jahrgangs der Bach-Ausgabe, Seite XXX—XXXI.
Es wird hier als das ältere der beiden Autographen bezeichnet und kann
daher als erste Niederschrift gelten. „Das Moscheles'sche Autograph", heisst
es in dieser Einleitung, . . . . zeigt .... eine ältere Verbindung von
Sätzen, von der Bach nach einigen anderen, ähnlichen Versuchen wieder
zurückkam," nämlich von der Einfügung eines Zwischensatzes: ,, Dem
Präludium folgt ein Largo in A-moll, das jetzt den
zweiten Satz der C-dur-Sonate . . . bildet." (Vergleiche
obenstehende Beschreibung). Die Lesarten des Moscheles'schen
Autographs sind a. a. O. Seite XXXI aufgeführt.

Autographen-Versteigerung Nr. 39.
 
Annotationen