Zeitschrifl für l)uinor und Aunfl
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Güte, gewünschten Falles zu erklären, 5ie würden mich geheiratet haben, wenn
ich bis zum April um Ihre lfand angehalten hätte."
Mister Bob war durchaus smart; sein Plan stand schon fest.
-i- -i-
ksatte sich das erste Aaxitel in San Francisco abgesxielh so ist jetzt der
2chauplatz New lsork. Datum der 28. März.
„Bitte geben Sie mir Ihr Billett."
„'WsII Lir, Sie haben es ja in der lhand," entgegnete Mister Bob.
Der Schasfner sah halb ärgerlich, halb ungläubig auf die Lisenbahnfahr-
karte und dann auf den xhlegmatischen lsankee.
„Aber das ist ja eine Ainder-Rückfahrkarte von San Francisco nach New lsork
und zurück; abgestemxelt vor fünfzehn Iahren."
„Ganz rechtl Ich bewundere Ihren Scharfsinn."
„Sie sind doch aber kein Aind mehr."
Mister Bob spuckte über den Aoxf des Schaffners hinweg und blieb ruhig sitzen.
„Oockclum, no; aber vor fünfzehn Iahren war ich eins. Und da hab' ich
die Reise gemacht von San Francisco nach New lsork. Nun will ich wieder zurück."
„kserr, das geht nicht. Die Aarte gilt doch jetzt nicht mehr."
„Nicht? kfier steht doch: Gültigkeitsdauer unbeschränkt. Also bitte, geben
Sie Damxf und fahren Sie mich nach San Francisco."
„Das darf ich nicht."
„So? lsat die Aarte gegolten oder nicht?"
„Ia, damals, für ein Aind."
„Ist ein letzter Termin für die Rückfahrt festgelegt?"
„Das nicht."
„Ist irgendwo bestimmt, daß Ainder nicht wachsen dürfen? Daß sie nicht
älter werden dürfen?"
„Allerdings nicht."
„^.II riZkt, 8ir, fahren Sie mich nach San Francisco."
„Das geht nichtl"
„lserr, ich mache Sie vor diesen Gentlemen darauf aufmerksam, daß ich
am t- April in San Francisco sein muß."
„Nun?"
„Und wenn ich nicht da bin, kann ich die schöne Miß Lizzie nicht heiraten."
„Und was geht das mich an?"
„weil ich die Bahnverwaltung für jeden Schaden haftbar mache, der mir
daraus erwächst, daß ich an jenem Tage nicht in San Francisco bin."
„Mir gleich, lserr, ich darf Sie ohne gültiges Billett nicht befördern."
„^Vsll 8ir! Ich steige aus. Rufen Sie den Bahnhofvorstand I Gent-
lemen, Sie sind Ieugen . . . ."
* H
Mr. Bobs smarter jdlan glückte. Schauxlatz des dritten Aktes war vor
dem New Borker Gericht.
Die hochwohlweisen lserren sahen bedenklich drein. Die Rückfahrkarte war
echt. Das mußten sie zugeben. Ihre Gültigkeitsdauer war unbeschränkt. Das mußten
ste ebenfalls zugeben. Ainder wachsen und werden zu erwachsenen Leuten, das ist ein
allgemein bekannter und anerkannter Lrfahrungssatz. Auch das mußten sie zugeben.
Nach langem Sinnen und Disxutieren sprachen sie dann das Urteil: Mr. Bob war
berechtigt, auf Grund seines Billetts die Rückfahrt nach San Francisco zu verlangen.
Nun war Mr. Bob, der smarte llsankee, da, wo er sein wollte. Ietzt ging
er zum Ausfall über. Die Southern-Pacific-Lompany hat sich geweigert, ihm
gegenüber eine rechtlich anerkannte Oerbindlichkeit zu erfüllen; folglich haftete sie
für allen Schaden der ihm daraus entstanden!
Gut, im Prinzix konnten die Ljerren Iuristen nichts dagegen einwenden.
Ls war alles in der Drdnung. Nun kain's nur noch darauf an, den ihm erwach-
senen Schaden festzustellen. Nichts leichter als das.
bfätte er am April in San-Francisco sein können, hätte ihn Miß Lizzie
geheiratet. Beweis: Zeugin Lizzie Sanderson in San Francisco.
Miß Nzzie hätte ihm fünfzigtausend Dollar in die Lhe gebracht. Beweis:
Zeugin Lizzie Sanderson in San Francisco. Lrgo: Lrsatz dieses verlustes durch
die Southern-Pacific-Lomxany.
Ferner: Auch ohne dieses Geld: Er hätte eine Frau gehabt. Er überlasse es dem
Gerichtshof, festzusetzen, welchen Durchschnittswert im allgemeinen eine Frau habe.
Unverhoffte Lilfeletstnng.
l
„Dieses Ldelweiß muß ich noch kriegen und dann
— ^ess' undIosefl Gut,daßichang'seiltbin!—
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Güte, gewünschten Falles zu erklären, 5ie würden mich geheiratet haben, wenn
ich bis zum April um Ihre lfand angehalten hätte."
Mister Bob war durchaus smart; sein Plan stand schon fest.
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ksatte sich das erste Aaxitel in San Francisco abgesxielh so ist jetzt der
2chauplatz New lsork. Datum der 28. März.
„Bitte geben Sie mir Ihr Billett."
„'WsII Lir, Sie haben es ja in der lhand," entgegnete Mister Bob.
Der Schasfner sah halb ärgerlich, halb ungläubig auf die Lisenbahnfahr-
karte und dann auf den xhlegmatischen lsankee.
„Aber das ist ja eine Ainder-Rückfahrkarte von San Francisco nach New lsork
und zurück; abgestemxelt vor fünfzehn Iahren."
„Ganz rechtl Ich bewundere Ihren Scharfsinn."
„Sie sind doch aber kein Aind mehr."
Mister Bob spuckte über den Aoxf des Schaffners hinweg und blieb ruhig sitzen.
„Oockclum, no; aber vor fünfzehn Iahren war ich eins. Und da hab' ich
die Reise gemacht von San Francisco nach New lsork. Nun will ich wieder zurück."
„kserr, das geht nicht. Die Aarte gilt doch jetzt nicht mehr."
„Nicht? kfier steht doch: Gültigkeitsdauer unbeschränkt. Also bitte, geben
Sie Damxf und fahren Sie mich nach San Francisco."
„Das darf ich nicht."
„So? lsat die Aarte gegolten oder nicht?"
„Ia, damals, für ein Aind."
„Ist ein letzter Termin für die Rückfahrt festgelegt?"
„Das nicht."
„Ist irgendwo bestimmt, daß Ainder nicht wachsen dürfen? Daß sie nicht
älter werden dürfen?"
„Allerdings nicht."
„^.II riZkt, 8ir, fahren Sie mich nach San Francisco."
„Das geht nichtl"
„lserr, ich mache Sie vor diesen Gentlemen darauf aufmerksam, daß ich
am t- April in San Francisco sein muß."
„Nun?"
„Und wenn ich nicht da bin, kann ich die schöne Miß Lizzie nicht heiraten."
„Und was geht das mich an?"
„weil ich die Bahnverwaltung für jeden Schaden haftbar mache, der mir
daraus erwächst, daß ich an jenem Tage nicht in San Francisco bin."
„Mir gleich, lserr, ich darf Sie ohne gültiges Billett nicht befördern."
„^Vsll 8ir! Ich steige aus. Rufen Sie den Bahnhofvorstand I Gent-
lemen, Sie sind Ieugen . . . ."
* H
Mr. Bobs smarter jdlan glückte. Schauxlatz des dritten Aktes war vor
dem New Borker Gericht.
Die hochwohlweisen lserren sahen bedenklich drein. Die Rückfahrkarte war
echt. Das mußten sie zugeben. Ihre Gültigkeitsdauer war unbeschränkt. Das mußten
ste ebenfalls zugeben. Ainder wachsen und werden zu erwachsenen Leuten, das ist ein
allgemein bekannter und anerkannter Lrfahrungssatz. Auch das mußten sie zugeben.
Nach langem Sinnen und Disxutieren sprachen sie dann das Urteil: Mr. Bob war
berechtigt, auf Grund seines Billetts die Rückfahrt nach San Francisco zu verlangen.
Nun war Mr. Bob, der smarte llsankee, da, wo er sein wollte. Ietzt ging
er zum Ausfall über. Die Southern-Pacific-Lompany hat sich geweigert, ihm
gegenüber eine rechtlich anerkannte Oerbindlichkeit zu erfüllen; folglich haftete sie
für allen Schaden der ihm daraus entstanden!
Gut, im Prinzix konnten die Ljerren Iuristen nichts dagegen einwenden.
Ls war alles in der Drdnung. Nun kain's nur noch darauf an, den ihm erwach-
senen Schaden festzustellen. Nichts leichter als das.
bfätte er am April in San-Francisco sein können, hätte ihn Miß Lizzie
geheiratet. Beweis: Zeugin Lizzie Sanderson in San Francisco.
Miß Nzzie hätte ihm fünfzigtausend Dollar in die Lhe gebracht. Beweis:
Zeugin Lizzie Sanderson in San Francisco. Lrgo: Lrsatz dieses verlustes durch
die Southern-Pacific-Lomxany.
Ferner: Auch ohne dieses Geld: Er hätte eine Frau gehabt. Er überlasse es dem
Gerichtshof, festzusetzen, welchen Durchschnittswert im allgemeinen eine Frau habe.
Unverhoffte Lilfeletstnng.
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„Dieses Ldelweiß muß ich noch kriegen und dann
— ^ess' undIosefl Gut,daßichang'seiltbin!—
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Unverhoffte Hilfeleistung
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Dieses Edelweiß muß ich noch kriegen und dann // - Jess' und Josef! Gut, daß ich ang'seilt bin!-
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 54.1903, Nr. 661, S. 95
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication